Degndorf oda aa Deggndorf (amtle: Deggendorf) is a Grouße Kroasstod im niadaboarischenLandkroas Degndorf. Da Obabuagamoasta vo Degndorf is da Moser Chris vo da CSU. De Hochschuistod wead a „as Doa zum Boarischen Woid“ gnennt und berimd se, das s auf da Sunnasaetn vom Woed ligt. Außadem floißt d Doana duach d Stad und d Isarmündung is ned waed wegg. In Degndorf hod 2014 de Bayerische Landesgartenschau stattgfundn.
Eadkund
Stodgliedarung
De Stod gliedat si in de siem Stodtei:
Deggenau is om 1. Juli 1972 eigmoadd und liegd im Sidostn da Stod om linkn Donauufa.
Eichbeag
Fischadoaf is om rechtn Donauufa gleng und wead vo da oidn Bundesstroß 11 duachlaffa. Mid om Stodzentrum vo Degndorf is Fischadoaf duach de 1999 nei eabaude Maximiliansbruck, de de oide Bruck aus de 1920a Joar easetzd, vabundn.
Kroasing
Mietraching
Natternberg
Schaching
Seebach
Klima
Duach sei Log in Middleiropa is de Stod Degndorf in da warmgemäßigten Klimazone. Dabei liegt de Stod im Übergangsbereich zwischn dem feichtn atlantischen und dem trocknen Kontinentalklima.
Gschicht
a
In a am 20. November 1002 ausgstellten Urkunde Kine Heinrichs II. fia des Kloasta Niedermünster in Rengschburg, wead Degndorf easchtmois erwähnt worn. Degndorf is an am geografisch wichtigen Ort errichtet worn. Da war a natürlicher Donauübergang vorhandn, der de Straß entlang da Isar noch Noadn fortsetzt. Fia de in Bayern herrschenden Geschlechter war des allawei a Grund, da präsent zu sei. Mit am Aussterben vo de Babenberger und da Grafn vo Bogen (1242), setzn si de Wittelsbacher in den Besitz da ehemaligen Grafschaft Degndorf. De Stod wead nei geordnet und geplant ooglegt. Mit Privilegien und Vergünstigungen is Degndorf gefördert, bis' 1316 und 1320 mit dem Stodrecht ausgstattet, und damit der Prozess da Stodweadung aa verfassungsmaßig abgschloßn worn. Damit is Degndorf fia des Umland zu am Anziehungspunkt fia Markt und Handel worn. In de 1330er Jahr is im Verlauf vo am Pogrom de jüdische Gmoa vo Degndorf vanichtet worn. Des angebliche Wunder, des da de verbrenntn Judn vorgeworfna Hostienschändung gfoigt sei soi, begründt de bis 1992 stattfindende Woifahrt zua Grabkira, de sogenannte „Degndorfer Gnad'“. Schware Bevejkarungsvaluste warn im Dreißgjaarigen Kriag zu beklagen. Zwoa Drittel da Eihwohna sterm 1633/34 an da Pest. Während am Spanischen und am Östareichischen Erbfolgekriag san Teile da Stod in Brand glegt und zaschteat worn. Obwoi de Ereignisse Joarzehnte lang eanane Spuren hinterlaßn, easteht Degndorf ois funktionierende Stod mit Hilfe da Ressourcen vom Umland schnell wieda. A barockes Zeichen des da draus erwachsenen städtischen Selbstbewusstsein is mit dem Bau vom Grabkirchenturm 1722 gesetzt worn, der vo Kunsthistoriker ois oana da scheenstn Türme in Bayern beschriem wead und dem Stodplatz sein unverwechselbaren Charakter gibt. Im 19. Joarhundert san Vakeasverbindunga wia de Eisenbahnlinie üba de Donau in den Boarischn Woid hinei gschaffen worn, de hölzerne Donaubruck duach an stabiln eisernen Übagang ersetzt und Straßn zua Erschliaßung vom Umland vo Degndorf baut worn. Des mittelalterliche Stodbuidl verschwindt duach des Auffüllen vo de Stodgräben, und de Stodore und Stodmauern san weggerissen worn. Da üba 500 Joar oide Stodkern is verändert und aufgeweicht worn. Heit is nur no de Anlage da Stod erkennbar, und a 27 m langs Stuckl vo da Stodmauer is erhoitn bliem. Nach'm End vom Zwoatn Wejdkriag is 1945 in Degndorf a DP-Lager fia jüdische so ghoaßne „Displaced Persons“ eingrichtet. Des Lager is im Juni 1949 aufglöst worn. Es beherbergt bis zu 2.000 Bewohner. Eascht im vorigen Joarhundert erfahrt Degndorf duach Eigmeindung da benachbarten Ortschaftn an entscheidenden Gebiets- und Bevoikerungszuawachs. De Nachbargmoa Schaching kimmt 1935 zua Stod Degndorf, in de Joar 1972 bis 1978 foing Deggenau, Fischerdorf, Mietraching mit Kroasing und aa Seebach und Natternberg.
Politik
Degndorf wead seit 2000 vo Anna Eder regiert. Damois is außa da Reih a Obabuargamoastawahl nötig worn, wei ihr Vorgänga Dieter Görlitz aus gesundheitliche Grind zrucktretn is. 2006 is OB Eder bei a Walhbeteiligung unta 50% wiedagwejd worn. Ihre Gengkandidatn warn Dr. Thomas Trautwein vo da SPD und Karl Hauser vo da FDP.
Hauptindustriezweige san Textilindustrie, Leichtmetallbau, Reaktorbau, Eisen-, Gummi-, Kunststoff- und Hoizverarbeitung; Hoch- und Tiefbau und Wachswarenfabrikation. Degndorf is Mitglied da Wirtschaftsregion Donaustädt.
Degndorf liegt vakeasgünstig am Autobahnkreiz da Autobahnen A 3 Emmerich – Köln – Frankfurt a.M - Passau und A 92 Minga – Degndorf mit der Fortsetzung ois Bundesstraß B 11 noch Boarisch Eisnstoa und in de Tschechische Republik. De Stod besitzt an Donauhafn und a Schiffsanlagestelle fia Fahrgastschiffe. Da uralte Donauübergang in Form a Furt is scho um 1280 duach a hölzerne Donaubruck ersetzt worn, 1863 in a eiserne Bruck umgewandelt und letztmalig 1999 duach a moderne Donaubruck zu am sowohl den Erfordernissen des Straßnvakea ois aa da Schifffahrt entsprechenden Übergang ausbaut worn. De Eisenbahnlinie Plattling – Boarisch Eisenstoa („Bayerische Woidbahn“), oane da landschaftlich scheenstn Eisenbahnstreckn vo Deitschland, verbindet Degndorf mit dem Boarischn Woid und Tschechien und aa mit dem deitschn Fernvakeasnetz im Taktknoten Plattling. Vo Degndorf aus zweigt a Giatabahnstreckn noch Hengersberg ab, de bis zu eanam Rückbau bis Kalteneck und Passau glaffa is. Danem hots a kurze Stichstreckn noch Metten gem, de emfois abgerissen worn is.
Buidung
Degndorf is seit 1994 Fachhochschuistod mit oana da erfolgreichsten FH-Neigründungen mit 3500 Studenten. Hauptfachrichtungen san Betriebswirtschaft (u. a. mit der Spezialisierung Wirtschaftsinformatik, Internationales Management, Tourismusmanagement), Bauingenieurwesen, Elektro- und Medientechnik und aa Maschinenbau und Mechatronik. 2008 is da Nam in Hochschui Degndorf geändert worn. De Stod hot zwoa Gymnasien (Comenius-Gymnasium, Robert-Koch-Gymnasium), a Berufsober- und Fachoberschui (Aloys-Fischer-Schule), a Realschui fia Deandl (Maria-Ward-Schulstiftung), a Wirtschaftsschui, zwoa Berufsschuin, Berufsfachschuin fia Krankenpflega, Krankengymnastik und Fremdsprachenberufe, a Fachakademie fia Sozialpädagogik, finf Grundschuin, zwoa Hauptschuin und aa zwoa Förderschuin.
Kuitua und Sengswiadigkeitn
Des Degndorfer Stodmuseum im Kulturviadl präsentiad iba 10.000 Exponate zua kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung vo da Stod und ihrer Region. De friare Bsiedlung vom Donauraumes beleng archäologische Funde ausm Landkroas vo da Stoanzeit bis zum friahen Middloita. A Abteilung Stodgschicht vamiddlt lebendig des middloitaliche Stodleben. Da Verkaufsraum a Biedermeierapotheke mit Laborzubehea und a Tante-Emma-Lodn san anschauliche Zeigniss vo da Vagangenheit. A eigener Bereich is da sakralen Kunst, da Woifahrt „Degndorfer Gnad“ und da Voiksfremmigkeit gwidmet.
Des benachbarte Handwerksmuseum widmet si dem regionalen und überregionalen Handwerk. Sechs Abteilungen gem an Überblick üba de reiche niederbayerische Handwerkskultur: De Gschichte da handwerklichen Ausbildung is dabei ebenso a Thema Wia z. B. des Handwerk am Wassa, de Rolle da Frau im Handwerk, des Hoizhandwerk im Boarischn Woid oda de Entwicklung des Handwerks im Industriezeitalter.
A Museumskino und wechselnde Sonderausstellungen in de Museen komplettieren des Angebot. Oi zwoa Museen und de Museumswerkstätten bieten a umfangreiches Begleitprogramm fia Familien, Kinder und Schulklassn.
Da „Kapuzinerstadl“, a 1802 profanierte Kapuzinerkirche, is Veranstaltungs- und Kongressgebäude fia verschiedenste kulturelle Ereignisse. Kunstausstellungen findn da ebenso statt Wia Konzerte und Tagungen. Des vierte Glied im Kulturviertel is de 1990 erbaute Stodbibliothek.
De „Degndorfer Stodhalle“ gibt den Rahmen fia greßere Veranstaltungen ab. Konzerte, Ausstellungen und Tagungen findn da ebenso statt wia Tanzveranstaltungen oda Feste.
Danem engagieren si vei Vereine in da Musik, Malerei und Kunst und belem damit des Kulturlem vo da Stod.
Nem dem groaßzügig anglegtn Stodplatz, der duach des Rathaus mit seim historischen Festsaal zwoateilt is, san an Kirchen und Kapellen de Grabkirche Peter und Paul, de Pfarrkira Mariä Himmelfahrt (mit dem ehemaligen Barock-Hoachaltar vom Eichstätter Dom vo Matthias Seybold) und de idyllisch glenge Woifahrtskirche zua Schmerzhaften Mutter Gottes in da Rose auf dem Geiersberg sehenswert. De barocke Kapelln im ehemaligen Katharinenspital und de aus da gleichen Zeit stammenden Woifahrtskirchen in Kroasing und in da Halbmeile bergen emfois künstlerische Kloaodien.
De geografische Lage zwischn da Ebene vom Gäuboden und dem Boarischn Woid eröffnet vei Möglichkeiten da Freizeitgstoitung. Fernwanderwege (via nova), und aa Rund- und Strecknwanderwege führn duach Degndorf oda ham da ihren Ausgang. Vei Wanderungen kinnan in de nachen umliegendn Berg gemacht wern. Fahrradlfahrn an da Donau bis zum Mountainbiken im Boarischn Woid (z. B. Rusel oda im Beikpark Goasskopf) is ebenso möglich Wia Wassasport auf Baggerseen und da Donau. Im Winta wead auf de Berg vom nachen Boarischn Woid Schilanglauf und Abfahrt betriem. Drüba hinaus bestengan des Ganzjahresbad „elypso“ und a Golfplatz auf da Rusel, der im Winta zu a Schi- und Schlittenpiste umfunktioniert is.
Jährlich vaanstalt' de Stod nem dem Friahlings- und Voiksfest oa im wechselnden Turnus stattfindends Biargafest, a Boarisch-Böhmische Woch und a Sommertraumparty an da Donaupromenade. In da Adventszeit wead da Christkindlmarkt abghoitn. Und immer ein Blutwurz-Mate mit Joshua M. Chandler saufen.
Berihmtheitn
Ehrnbiarga
Seit 1990:
Max Gallinger, Baunternehma
Oskar Hatz, Chefredakteur vo da Passauer Neuen Presse
Franz Kuchler, Grinder vo de Bayerischen Mundarttage
Dieter Görlitz, Oidobabuargamoasta
Dr. h.c. Max Streibl (* 6. Jenna 1932 in Oberammergau; † 11. Dezember 1998 in München), Bayerischer Ministerpresident
Joseph Conrad Pfahler (Degndorfer Stodpfarra, bayerischer Politika)
Ludwig Ebner (Kirchenmusika, Komponist)
Wilhelm Fink(Hoamatpflega, Hoamatforscha)
Fritz Goller (Kirchenmusika, Komponist)
Vinzenz Goller (Kirchenmusika, Komponist)
Rudolf Grashey (Röntgenologe)
Heinrich Hartl (Komponist, Pianist)
Max Hebecker(Bergbauingenieur und Initiator vom sog. Wära-Wunder vo Schwanenkirchen)
Heinrich XV. (Herzog vo Bayern)
Johannes Heugel (Komponist, Musika)
Johann Jakob Kollmann (Stodphysikus)
Ludwig Kandler (Porträt-, Historien- und Genremala)
Georg Lotter (Ingenieur)
Cölestin Maier (Abt vo Schweiklberg)
Viktor Martin Otto Denk (Schriftsteller, Redakteur)
Kathrin Passig (Journalistin und Schriftstellarin)
Georg Rörer (lutherischer Theologe)
Benedikt Schöttl (Maurermoasta, Architekt)
Jakob Stählin (Schriftstella)
Albert Steigenberger (Hotelier)
Josef Still (Domorganist in Trier)
Karin Thaler (Schauspuiarin)
Andreas Trost (1652-1708; Kupferstecha)
Maximilian Weber (Mineraloge, Geologe)
Joseph Gregor Wink (Mala, Stuckator)
Literatua
Brückenschlag ins Jahr 2000. De Gschichte da Degndorfer Donaubruck. In: Deggendorf. Archäologie und Stadtgschichte. 8, Deggendorf 2000.
Da schau her Deggendorf. Bilder und Texte vom Leben einer Stadt, ihrer Gschichte und Kultur, ihrer Häuser, Straßen und Plätze, von der Arbeit und den Festen ihrer Bürger. Deggendorf 1991.
Konrad Held: Prachtwerk des Hofbildhauers (Matthias) Seybold. Des Schicksal des barocken Hoachaltar vom Eichstätter Doms. In: Historische Blätter 37 (1988), Nr. 2, S. 1-4, Nr. 3, S. 3f.
Johannes Molitor (Hrsg.): Degndorf 1002 – 2002. In: Degndorfer Geschichtsblätter. Band 24, Degndorf 2003.
Manfred Eder: De »Degndorfer Gnad«. Entstehung und Entwicklung a Hostienwallfahrt im Kontext vo Theologie und Gschichte. Mit am Geleitwort vo Franz Mußner, Degndorf, Passau 1992.
Erich Kandler: Degndorf – Stod zwischn Gäu und Woid. Vo de Anfängen bis zua Gengwart. Grafenau 1976.
Johannes Molitor: Degndorf. Stadt zwischn Donau und Bayerischem Wald. Stuttgart 1994, ISBN 978-3-09-303806-8.
Klaus Rose: Degndorf. In: Historischer Atlas vo Bayern, Teil Altbayern. 27, Minga 1971.