Als Statist trat Latinovits am Theater in Debrecen auf, später auch in Miskolc und ab 1962 in Budapest am Lustspieltheater und am Thalia-Theater. Sein Filmdebüt hatte er 1959 in Imre FehérsZu Fuß in den Himmel, in dem er einen Wissenschaftler in einer Dreiecksbeziehung spielte. Weitere Hauptrollen übernahm er als Theologe Gábor Csiky in Zoltán VárkonyisFotó Háber (1963), als Bildhauer in György PalásthysSok hűség semmiért (1966) und als Julias Geliebter Vili in Frigyes MamcserovsAlfa Rómeó és Júlia (1968). Für seine Darstellung des Schriftstellers in György Révész’ Utazás a koponyám körül – einer Literaturverfilmung nach Frigyes Karinthy – erhielt er 1970 eine Auszeichnung als bester Schauspieler auf dem Filmfestival von San Sebastian. Mehrmals arbeitete Latinovits auch mit dem Regisseur Zoltán Fábri, so in Isten hozta, őrnagy úr (1969), 141 perc a befejezetlen mondatból (1974) und Az ötödik (1976).
Latinovits lebte ab den 1960er Jahren mit der Schauspielerin Éva Ruttkai zusammen, mit der ihn auch eine fruchtbare berufliche Zusammenarbeit verband.
Latinovits starb am 4. Juni 1976 an einem Bahnübergang nahe dem Plattensee unter ungeklärten Umständen. Während manche Berichte von Selbstmord sprechen, gibt es auch Indizien für einen Unfall. Wohl auch wegen der Ähnlichkeiten mit dem Suizid des Dichters Attila József, der sich 1937 in der gleichen Gegend vor einen Zug geworfen hatte, löste der Tod des „Schauspielerkönigs“ ein enormes Echo aus. Mehrere bekannte Dichter wie Gyula Illyés nahmen in Gedichten Abschied von Latinovits.