Zimmerwald ist eine Ortschaft in der Gemeinde Wald im Kanton Bern, Schweiz. Bis zum 31. Dezember 2003 war Zimmerwald eine selbständige Einwohnergemeinde. Sie hiess bis 1902 offiziell Obermuhlern und Zimmerwald.
Das Wappen zeigt drei grüne Tannen auf grünem Dreiberg vor silbernem Hintergrund (redendes Wappen).
Zimmerwald liegt auf dem Längenberg, einem Hügel in der Nähe der Stadt Bern mitten im bernischen Mittelland.
Am 31. Dezember 2002 zählte die Gemeinde 870 Einwohner.
Geschichte
Zimmerwald wurde in einer späten Phase durch alemannische Bevölkerungsgruppen besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1296. Im Jahre 1996 feierte Zimmerwald sein 700. Jubiläum.
Der Name ist ein ursprünglicher Flur- bzw. Waldname, der sekundär auf eine Siedlung übertragen worden ist. Er ist eine Zusammensetzung von althochdeutsch Wort zimbar ‚Bauholz‘ und wald ‚Wald‘, bezeichnete also einst einen Wald, der als Bauholzlieferant genutzt wurde.[1]
Die Herrschaft Obermuhlern, in der Zimmerwald lag, gehörte von der Reformation bis 1798 zum bernischen Stadtgericht. Das Landgut Zimmerwald mit dem Schlössli befand sich nacheinander im Besitz der Berner Familien von Werdt, Jenner, Steck, und Wyttenbach.
Burgerliche Familien von Zimmerwald sind die Guggisberg und Streit.
Zimmerwald ist ein Standort der Schweizer Nachrichtendienste. Diese betreiben hier unter anderem eine Abhörzentrale des Satellitenabhörsystemes Onyx.
Zimmerwald ist ein Song auf dem Album Aloha from Züri West der Schweizer Band Züri West, der auf die Abhöranlagen anspielt («dr Chrieg isch vrbii / i bi aus einzige bliebe […] / irgendwo ir Gägend vo Zimmerwaud»).
Alljährlich findet in Zimmerwald Ende Juni/Anfang Juli ein Tractorpulling statt.
Seit 2009 wird im März das Open Air Schneefestival veranstaltet.[3]
Literatur
Fritz Brönnimann: 700 Jahre Zimmerwald. Bilder aus der Geschichte einer alten Dorfgemeinde. Zimmerwald 1996.
Fritz Brönnimann: Wie die Kirche von Zimmerwald zu ihrer ersten Orgel kam. Der vollständige Originalbericht des Schulmeisters Blatter von 1711. Zimmerwald 1990.
↑Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 988.