Das Straßendorf Ziemiełowice liegt sechs Kilometer südöstlich der Gemeinde- und Kreisstadt Namysłów (Namslau) sowie 50 Kilometer nordwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Oleśnicka (Oelser Ebene).
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Simmelwitz ab 1816 zum Landkreis Namslau im Regierungsbezirk Breslau. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, zwei Vorwerke, eine katholische Kirche, eine evangelische Schule, eine Ziegelei, eine Windmühle und 48 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Simmelwitz 473 Menschen, davon 123 katholisch.[1] 1874 wurde der Amtsbezirk Nassadel gegründet, welcher die Landgemeinden Nassadel und Simmelwitz und die Gutsbezirke Nassadel und Simmelwitz umfasste.[2]
1933 zählte Simmelwitz 378, 1939 wiederum 386 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Namslau.[3]
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Ziemiełowice umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde Ziemiełowice der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Namysłowski.
Sehenswürdigkeiten
Schloss Simmelwitz
Das Schloss Simmelwitz (poln. Pałac Ziemiełowice) entstand 1898 im Stil des Eklektizismus. Zuvor bestand bereits ein Schlossbau, welcher im 18. Jahrhundert errichtet wurde. Der zweigeschossige Bau besitzt Stilelemente der Neobarocks und der Neorenaissance. Ab den 1980er Jahren stand das Gebäude leer und verfiel zusehends. 2006 wurde der Schlossbau von der Familie Praski aus Oppeln erworben und daraufhin saniert.[4] Der Schlossbau steht seit 1981 unter Denkmalschutz.[5]
Maria-Magdalena-Kirche
Das Maria-Magdalena-Kirche (poln. Kościół św. Marii Magdaleny) ist der Rest einer ehemaligen Kirche, welche Mitte des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil entstand. Nach einem Brand 1762 verfiel der Kirchenbau. Lediglich die Außenmauern des Presbyterium blieben erhalten. Die erhaltenen Reste wurden zwischen 1958 und 1960 wieder aufgebaut und zur Kirche geweiht. Die Kirche steht seit 1960 unter Denkmalschutz.[5]
Weitere Sehenswürdigkeiten
Umgeben ist das Schloss von einem Park, welcher im 19. Jahrhundert angelegt wurde.
Alter Friedhof mit erhaltenen deutschen Grabmälern
↑ abJohann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 637.
↑Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Namslau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.