Zakałcze Wielkie liegt im Nordosten der Woiwodschaft Ermland-Masuren im nördlichen Uferbereich der Goldap (polnischGołdapa). Die ehemalige Kreisstadt Angerburg (polnischWęgorzewo) ist 18 Kilometer, die heutige Kreishauptstadt Gołdap(Goldap) 20 Kilometer entfernt.
Geschichte
Groß Sakautschen[1] wurde erstmals im Jahre 1613 in einer Verschreibung an den Hofapotheker des Kurfürsten Johann Sigismund erwähnt, ist aber eine noch ältere Siedlung. Für das Jahr 1732 war die Familie von Proeck als Eigentümerin des Gutes genannt. Es wechselten sich dann verschiedene Besitzer ab, bis es in bürgerliche Hände kam wie in die von Amtsrat Ludwig Bruno, der bereits Klein Guja (polnischSzymanowizna, nicht mehr existent) in Besitz hatte. Ihn verband bald ein besonderes Schicksal[1] mit Groß Sackautschen: die Eltern seiner Braut Fredericia von Tyska, der Erbin des Gutes Adamsheide (russischAbelino) im Kreis Darkehmen, wollten die Hochzeit verhindern und sperrten ihn in den Keller ihres Hauses ein, wo er verhungern sollte. Seine Braut konnte ihn zwar befreien, verstarb jedoch nicht lange nach der Hochzeit.
Weitere Besitzerwechsel folgten. Im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert befand sich das Gut im Eigentum der Familie von Steinert. Hermann Steinert war 1903 Gutsbesitzer von Groß und auch Klein Sakkautschen (1938 bis 1945: Kleinsackau, polnisch: Zakałcze Małe, nicht mehr existent), 1917 kaufte es Bruno Bark. Der große Anteil von Wiesen und Weiden begünstigte die Viehzucht und Milchwirtschaft, auch Schweine wurden gehalten sowie Kartoffeln angebaut, die man in einer Kartoffelbrennerei veredelte.
Am 30. September 1928 verlor Groß Sakautschen seine Eigenständigkeit und wurde zusammen mit dem Nachbardorf Storchenberg (polnischWydutki) in die Landgemeinde Mitschullen (1938 bis 1945: Rochau, polnisch: Miczuły) eingemeindet. Am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) des Jahres 1938 erhielt das Dorf die Umbenennung in „Großsackau“.
Zakałcze Wielkie ist von Banie Mazurskie (Benkheim) aus über eine Stichstraße erreichbar, die von der Nebenstraße Banie Mazurskie – Mieduniszki Wielkie(Groß Medunischken, 1938 bis 1945 Großmedien) – unweit der polnisch-russischen Staatsgrenze gelegen – abzweigt. Eine Bahnanbindung besteht seit 1945 nicht mehr, seit die Bahnstrecke Angerburg–Goldap mit der Bahnstation in Banie Mazurskie kriegsbedingt nicht mehr aktiviert worden ist.