Wilhelm Carl August Emil Freiherr von Wintzingerode-Knorr (bis 1836: von Wintzingerode) (* 16. Februar 1806 in Hersfeld; † 5. November 1876 in Wehnde) war ein deutscher Landrat und Politiker aus dem Adelsgeschlecht Wintzingerode.
Wilhelm von Wintzingerode-Knorr war der Sohn von des landgräflich hessen-kasselischen Kammerherren und Oberforstmeister Wilhelm Carl August von Wintzingerode. Die Mutter war Marie Sophie Agnes Philippine Auguste geborene Freiin von Haynau (* 11. September 1785; † 21. April 1865). Sie war die natürliche (uneheliche) Tochter des Kurfürsten Wilhelm I. und dessen zweiter Mätresse, Rosa Dorothea Ritter. Wilhelm von Wintzingerode-Knorr, der evangelischer Konfession war, war dreimal verheiratet:
Die preußische Freiherrensstandsbestätigung datiert vom 22. August 1830. Da Sittig von Knorr ohne männliche Nachkommen geblieben war, erbten dessen beide Töchter. Für die Schwiegersöhne August von Hanstein-Knorr und Wilhelm von Wintzingerode-Knorr erfolgte am 24. September 1836 die preußische Namens- und Wappenvereinigung zu -Knorr.
Levin von Wintzingerode-Knorr und Sittig von Wintzingerode-Knorr sind Söhne aus erster Ehe.
Wintzingerode-Knorr war Herr auf Adelsborn, Wehnde, Ober-Wildungen, Kreis Worbis und Breitenbich. 1838 wurde er zum Landratskandidaten für den Landkreis Mühlhausen i. Th. gewählt. Er wurde als Landratsverweser bestellt, bestand jedoch die Landratsprüfung nicht (schriftlich und mündlich "ungenügend"). 1841 erfolgte eine neue Prüfung der Prüfungskommission mit dem Ergebnis, er sei "nicht fähig" für das Landratsamt. Dennoch wurde er 1841 vom Innenministerium als Landrat "in Rücksicht auf die sonst zu seinen Gunsten sprechenden, teils seine Persönlichkeit, teils das Amt betreffenden Momente und Umstände" definitiv ernannt. Er war bis 1856 Landrat.
Er war Mitglied im Provinziallandtag der Provinz Sachsen (bis 1854) und gehörte 1847 für diese dem Vereinigten Landtag an. 1850 war er Mitglied des Volkshauses des Erfurter Unionsparlamentes. 1852 bis 1854 war er Abgeordneter in der II. preußischen Kammer. 1854/55 bis 1876 gehörte er auf Präsentation für den Grundbesitz im Landschaftsbezirk Eichsfeld-Hohenstein dem Preußischen Herrenhaus an. Er war Mitglied und zeitweise Meister vom Stuhl der Mühlhausener Freimaurerloge Hermann zur deutschen Treue.
Am 15. November 1856 wurde er mit dem Roten Adlerorden 3. Klasse mit der Schleife ausgezeichnet.