Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Wiegenlied (Begriffsklärung) aufgeführt.
Ein Wiegenlied (auch Schlaf- oder Gutenachtlied) ist eine Variante des Abendliedes, das vorwiegend Kindern vor dem Einschlafen vorgesungen wird. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es eine ruhige und einschläfernde Melodie hat und langsam gesungen wird. Die ältesten schriftlichen Belege für Wiegenlieder in deutscher Sprache stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert, sie waren inhaltlich jedoch noch wenig kindgerecht. Zu einer ersten Blütezeit kam es im 15. und 16. Jahrhundert, die meisten heute bekannten Lieder gehen aber erst auf das 18. und 19. Jahrhundert zurück.[1]
Schön, dass es mich gibt – Uwe Natus – Paderborn, auch unter „Das Paderborner Kindergebet“.
Eine Sonderform stellt das „geistliche Wiegenlied“ dar, eine Form des Weihnachtsliedes, das auf den aus dem Mittelalter stammenden Brauch des „Kindleinwiegens“ zurückgeht, bei dem symbolisch das neugeborene Jesuskind in den Schlaf gesungen wird.[5][6][7] Beispiele dafür sind:
Otto Kampmüller: Oberösterreichische Wiegenlieder. In: Oberösterreichische Heimatblätter, 30, 1976, S. 173–190, ooegeschichte.at [PDF; 768 KB]
Günther Noll: Anmerkungen zu aktuellen Fragen des Wiegenliedes. In: ad marginem. Mitteilungen des Instituts für europäische Musikethnologie der Universität zu Köln, 84, 2012, S. 3–23; uni-koeln.de (PDF; 483 kB)
↑Lutz Röhrich: „Drey gar schöne Neue Weyhnacht-Gesänglein“ in einer Augsburger Flugschrift des 17. Jahrhunderts. In: Ders.: Gesammelte Schriften zur Volkslied- und Volksballadenforschung. Waxmann, Berlin 2002, ISBN 3-8309-1213-7, S. 388 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).