Der langgestreckte Ort Weißenbach liegt an der Einmündung des Tannheimer Tals in das Lechtal, am Fuß des Gaichtpasses. Dort münden der Weißenbach (vom Tannheimer Tal) und der Rotlech in den Lech.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2024[1]):
Ein römerzeitlicher Grabfund im Weißenbacher Oberhof zeugt von einer frühen Bedeutung des Ortes. Der Ort Weißenbach wurde im Jahr 1200 erstmals urkundlich erwähnt. Es werden in dieser im Kloster St. Mang zu Füssen ausgestellten Urkunde Abgaben festgelegt und es heißt darin: lateinischZim Wizibach, zi Rutin, de his tribus hominibus i.‚von den drei Leibeigenen beim Wizibach in der Rodung das selbe‘. Mit der Rodung (Rutin) ist nicht Reutte gemeint, sondern eine näher am Lech gelegene Freifläche – womöglich ist es die bis ins 18. Jh. auf‘m Reitl genannte.[2]
Die Nähe zum zehn Kilometer entfernten Reutte erzeugte Ende des 20. Jahrhunderts ein stärkeres Siedlungswachstum. Nach 1991 blieb zwar die Geburtenbilanz positiv, es setzte aber eine leichte Abwanderung ein.[3][4]
Durch die Nähe zur Bezirkshauptstadt Reutte haben sich einige Industrie- und Gewerbegebiete im Ort niedergelassen. Eine Besonderheit ist das einzige abbauwürdige Gipsvorkommen Tirols am Gaichtpass. Das Mineral wird noch vor Ort zu Stuck- und Baugips verarbeitet.[3]
Von den 38 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 29 Nebenerwerbsbetriebe. Diese bewirtschafteten fast neunzig Prozent der Flächen. Der größte Arbeitgeber im Produktionssektor war die Bauwirtschaft, sie beschäftigte über sechzig Prozent der 73 Erwerbstätigen. Im Dienstleistungssektor arbeiteten mehr als ein Viertel der Angestellten im Handel, etwas weniger in sozialen und öffentlichen Diensten.[5][6][7]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
38
41
15
7
Produktion
16
12
73
98
Dienstleistung
63
48
155
146
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Verkehr
Eine Umfahrungsstraße entlastet Weißenbach vom Verkehr durch das Lechtal.
Bürgermeister von Weißenbach am Lech ist Harald Schwarzenbrunner.[10]
Wappen
Das auf der linken Seite dargestellte silberne Wellenfeld steht für den Gemeindenamen Weißenbach. Das Einhorn weist auf die frühere Zugehörigkeit zum Gericht Aschau hin, das dieses im Schild geführt hat.[3]
↑Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S.539.