Hinterhornbach liegt im hinteren Teil des Hornbachtals, einem Seitental des Lechtals, an der Grenze zu Deutschland. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt knapp unter 1100 Meter Seehöhe. Das Tal wird von den Allgäuer Alpen umrahmt, im Norden von der Hochvogelgruppe, deren höchster Gipfel der Hochvogel mit 2592 Meter ist. Im Westen schließt die Rauheckgruppe mit dem 2385 Meter hohen Rauheck das Tal ab. Im Süden liegt die Hornbachkette, in der es nur wenige Scharten unter 2400 Meter gibt. Die markantesten Gipfel sind Großer Krottenkopf (2656), Kreuzkarspitze (2587) und Bretterspitze (2609 Meter).
Die Gemeinde hat eine Fläche von etwas über fünfzig Quadratkilometer. Davon sind zwei Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 35 Prozent Wald, 31 Prozent Almen und 32 Prozent hochalpines Gelände.[1]
Der Ort wurde 1235 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Die Besiedlung erfolgte als Almgebiet vom Allgäu her über die Joche. Die ursprünglichen Einzelhöfe wandelten sich zu Hofgruppen und weilerartigen Siedlungen.
Hinterhornbach war von alters her der Pfarre Elbigenalp, ab 1515 Elmen (1758 Kuratie, 1761/64 Widum) und der Gerichtsbarkeit Ehrenberg unterstellt, und gehörte zur AnwaltschaftUnterlechtal der Region Lechtal.
1810–1833 (davon 1806–1814 im Innkreis des Königreichs Bayern, danach wieder österreichisch) war die Ortschaft mit Vorderhornbach zum Steuerdistrikt (österreichisch Steuergemeinde) Hornbach vereinigt. 1883 entstand aus Hinterhornbach eine eigene Gemeinde. 1891 wurde es zur Pfarre erhoben.[3]
Abwanderungen der 1950er und 1960er Jahre konnten durch Infrastrukturmaßnahmen, wie dem Straßenausbau im Tal, gestoppt werden.
In Hinterhornbach gibt es zwanzig landwirtschaftliche Betriebe, wovon zwölf Nebenerwerbsbauern sind. Diese bewirtschaften insgesamt nur ein Prozent der landwirtschaftlichen Fläche (Stand 2010).[4]
Von den 39 Gebäuden des Ortes sind 31 Wohngebäude, sieben Hotels und ein allgemeines Gebäude.[5] Die Anzahl der Übernachtungen stieg von 6000 im Jahr 2010 auf 13.000 im Jahr 2019. Der Großteil der Gäste kommt in den Sommermonaten.[6]
Die einzige Straßenverbindung ist die Hornbacher Straße L264, die talauswärts nach Vorderhornbach und ins Lechtal führt.
Politik
Gemeinderat
In den Gemeinderat werden 9 Mandatare gewählt. Die letzten Wahlen ergaben folgende Ergebnisse:
Gustav und Georg Dinger: Natur- und kulturkundlicher Wanderführer Hinterhornbach. hrsg. v. d. Sektion Donauwörth d. Deutschen Alpenvereins. Verlag Ludwig Auer, 2002, ISBN 3-9807169-6-1.
Sebastian Hölzl: Die Gemeindearchive des Bezirkes Reutte. Band 1: Ohne Markt Reutte und Stadt Vils. (= Edition Atelier: Tiroler Geschichtsquellen. Band 37). Tiroler Landesarchiv, Innsbruck 1997, ISBN 3-901464-06-9, S. 232 ff. Hinterhornbach.
↑Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung. (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchivs. Band 17). Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0449-0, S. 508 ff. Abschnitt Hornbach (Vorder-, Hinter-).
↑Michael Fritz: Hinterhornbach. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 2. August 2021.