Die ehemalige Einöde Weinberg bildet mit Ansbach eine geschlossene Siedlung. Nördlich des Orts liegt die Flur Weiherranken und das Waldgebiet Tiergarten.[5]
Geschichte
Der Ort wurde 1732 in den Oberamtsbeschreibungen des Johann Georg Vetter als „Weinberg“ erstmals schriftlich erwähnt.[6] Die geschichtlichen Wurzeln reichen jedoch bis ins frühe 16. Jahrhundert zurück, als ein Weinberg angelegt wurde, um eine Alternative zu den Main- und Tauberweinen zu haben, die bis dahin kostspielig nach Ansbach verfrachtet werden mussten. Wegen Ungenießbarkeit des Weines wurde der Weinberg jedoch bald wieder aufgegeben. Im Jahre 1524 ging der Weingarten samt Einöde in Privatbesitz über.[7]
Ab 1853 wurde das kleine Landgut Weinberg für die Jugendpflege als „Rettungsanstalt“ genutzt. Diese ging zwar wenige Jahre später wieder ein, hatte aber wegen der guten Bewirtschaftung reiche Erträge gebracht, so dass mit den Erlösen wenige Jahre später in der Humboldtstraße in Ansbach ein neues Erziehungsheim gebaut werden konnte.[7]
In der Nachkriegszeit wurde bei Weinberg eine Siedlung angelegt, die bereits 1963 nach Ansbach eingemeindet wurde.[7] Am 1. Juli 1972 wurde dann auch die Einöde im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Ansbach eingegliedert.[11] Die bis dahin fast einen Kilometer vom Stadtrand entfernte Einöde ist nach reger Neubautätigkeit bis in die Achtzigerjahre ins zusammenhängende Stadtgebiet integriert.
Baudenkmäler
zweigeschossiges Gasthaus des 18. Jahrhunderts, zum Teil Fachwerk, mit Walmdach
Zehntscheune des 18. Jahrhunderts, Fachwerk mit Krüppelwalm
Alexander Biernoth: 25 Jahre Eingemeindungen in die Stadt Ansbach. Ein Abriß der Ortsgeschichten von Bernhardswinden, Brodswinden, Claffheim, Elpersdorf, Hennenbach, Neuses und Schalkhausen. Ansbach 1997, OCLC634417218.
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Weblinks
Weinberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 23. November 2021.
Weinberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 15. September 2019.
↑E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 198.
↑ abcA. Biernoth: 25 Jahre Eingemeindungen in die Stadt Ansbach, [ohne Seitenangabe].
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 926.
↑Johann Bernhard Fischer: Weinberg bey Anspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC159872968, S.28 (Digitalisat).
↑J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 6, Sp. 130.
↑ abM. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 994.
↑Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
↑Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.