Die Mittelstadt Eschwege liegt etwa 11 km flussabwärts im Westen. Weitere Städte in der Nähe sind Mühlhausen/Thüringen etwa 25 km östlich und Eisenach etwa 28 km im Südosten.
Wanfried ist eine uralte Siedlung. Als Bonifatius in diese Gegend kam, bestand sie schon und es gab dort auch schon Christen. Er baute die ersten Kirchen, auch auf dem Hülfensberg errichtete er eine Kirche und ein Kloster. Vom Hülfensberg blickend soll er einer Legende nach gesagt haben: „Wann wird endlich Frieden schweben über dieser schönen Aue“. Volksetymologisch erklärte man sich daraus die Ortsnamen Wanfried, Frieda, Schwebda und Aue.
Die Schreibweise Wanfried gegenüber der vormals ebenfalls gebräuchlichen Schreibweise Wannfried wurde per Verfügung vom 15. April 1898 durch den Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Cassel und Wirklich Geheimen Oberregierungsrat Max Clairon d’Haussonville angeordnet.[2]
Als Ort im Grenzgebiet war Wanfried, das schon vor 813 unter dem Namen „In wanen In Riden“ und auch als „Uuanenreodum“ erwähnt wurde,[3] häufig Versatz- und Pfandobjekt der hessischen und thüringischen Landgrafen, deren Interessensbereiche hier aneinander stießen. Der 1035 als Wenefridun erwähnte Ort wurde nach der Schlacht bei Wettin (1264) an Thüringen abgetreten. Um seine junge hessische Landgrafschaft auszuweiten, kaufte Heinrich I. im Jahr 1306 vom thüringischen Landgrafen die Orte Wanfried und Frieda und einige eichsfeldische Dörfer. Wenige Jahre später begannen mit einem Überfall Hermanns II. von Treffurt die kriegerischen Auseinandersetzungen um den Besitz Wanfrieds. Hermann konnte den Ort in einem Handstreich nehmen, sich jedoch dort nicht festsetzen, denn schon 1336 wurde Hermanns Burg Normannstein von einer Koalition hessischer, kurmainzischer und sächsischer Truppen eingenommen. Nachdem der Besitz unter den Siegern verteilt worden war, suchte der hessische Landgraf Otto I. die neuen, isolierten Besitzungen durch eine Landbrücke an sein Territorium zu binden. Zu diesem Zweck erwarb er 1365 von den benachbarten Herren zu Völkershausen deren Gericht mit den Dörfern Völkershausen, Altenburschla, Heldra, Helderbach, Rambach und Weißenborn. Zum Bezirk der Zent Wanfried gehörten seitdem außer Wanfried selbst die sechs Dörfer des benachbarten Gerichts Völkershausen und der eichsfeldische Ort Döringsdorf. Bevor Wanfried endgültig an die hessischen Landgrafen überging, kam es im Verlauf des Sternerkrieges zu Ende des 14. Jahrhunderts noch einmal zu erneuten Konflikten mit dem benachbarten Thüringen.
Wanfried wurde durch Privileg des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel am 30. August 1608 zur Stadt erhoben und erhielt Marktgerechtigkeit. Im Jahr 1616 wurde Wanfried im „Verzeichnis der fürnembsten Städte Europas“ als bedeutender Handelsplatz genannt.[4] Als Ausgangspunkt der Werraschifffahrt, deren Flusssystem durch Schleusen in Eschwege und Allendorf gesichert worden war, erwuchs der Ort zu einem Handelszentrum, in dem Waren aller Art umgeschlagen wurden. Nachdem die gelöschten Güter das Zollamt „Auf der Schlagd“ passiert hatten, wurden sie in die Lagerhäuser der Stadt verfrachtet und später auf dem Landweg weitertransportiert. Die Fuhrleute brachten die zumeist aus den Küstenstädten kommende Ware vor allem nach Thüringen und Bayern; wichtige Anlaufstellen waren die dortigen Handelszentren Leipzig und Nürnberg.
Im Dreißigjährigen Kriege wurde die Stadt am 25. Juni 1626 von Truppen Tillys geplündert und niedergebrannt. Ab 1627 gehörte Wanfried zum Herrschaftsbereich des Rotenburger Quart und war ab 1667 Residenz der katholischen Seitenlinie Hessen-Wanfried der Hessen-Kasseler Landgrafen. 1667 zog Landgraf Karl als Begründer der Linie im dortigen Schloss ein. Die Söhne Karls, Wilhelm und Christian, regierten dort bis zum Erlöschen der Linie im Jahr 1755. Entsprechend dem Hausvertrag fiel die Landgrafschaft Hessen-Wanfried an Hessen-Rotenburg zurück. 1834 fiel auch Hessen-Rotenburg an die Hauptlinie Hessen-Kassel zurück.
Die Stadt begann 1665 mit dem Bau einer Stadtmauer, die das aus einem Erdwall mit hölzerner Palisade bestehende bisherige Verteidigungswerk ersetzte.
Die ehemalige Bedeutung Wanfrieds als Umschlagplatz belegt eine Handelsbilanz von der Wende vom 17. ins 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit betrug die Schiffsausfuhr ca. 80.000 Zentner, die Abfuhr bemaß sich auf 132.000 Zentner im Jahr. Bevorzugtes Handelsgut waren Kaffee, Zucker, Öl, Gewürze, Tabak, Wollwaren, Wein, Honig und Fisch. In dieser Zeit entstanden die prächtigen Handelshäuser an der Marktstraße, stattliche Bürger- und Wirtshäuser, Herbergen, eine Börse und ein Brauhaus.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ging die Bedeutung der Werraschifffahrt mehr und mehr zurück, da sich der Gütertransport auf die Schiene verlagerte. Wanfried wurde im Jahr 1902 an die Werratalbahn angeschlossen.
Eine kuriose Geschichte um Wanfried entstammt dem Tagebucheintrag von Cosima Wagner vom 4. Mai 1874. Daraus sowie aus dem Kommentar der Herausgeber des Bandes geht deutlich hervor, dass die Benennung des neuen Wohnhauses der Familie Wagner in Bayreuth, Haus Wahnfried, auf den Ort Wanfried zurückgeht:[6]
„… in Hessen gäbe es einen Ort Wahnfried, es habe ihn (gemeint ist ihr Ehemann, Richard Wagner) so mystisch berührt, diese Zusammensetzung der beiden Worte, und wie das Gedicht von Goethe, was nur zu dem Weisen gesprochen sei, so würde nur der Sinnige ahnen, was wir darunter verstehen.“
– Cosima Wagner: in Die Tagebücher
Im 19. Jahrhundert verblühte der Reichtum der Handelsstadt Wanfried. Die Wälle und Türme wurden geschleift, das alte Rathaus abgerissen. Den ehemaligen Glanz der Stadt haben nur die prächtigen Fachwerkhäuser im Stadtkern überdauert, die noch heute ein nahezu ungestörtes Ensemble bilden.
Die Bevölkerung ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die kleine katholische Pfarrgemeinde (gegründet 1908 als Kuratiegemeinde) wuchs nach dem Zweiten Weltkrieg durch Flüchtlinge und Heimatvertriebene stark an.
1945 wurde auf dem Wanfrieder Herrensitz „Kalkhof“ das Wanfrieder Abkommen geschlossen, ein Gebietstausch zwischen der US-amerikanischen und sowjetischen Besatzungszone entlang der sogenannten „Whisky-Wodka-Linie“.
Unter dem Pseudonym „Friedheim“ trat die kleine Zonengrenzstadt in den Spielfilmen „Der Willi-Busch-Report“ und „Deutschfieber“ des Regisseurs Niklaus Schilling auf, die 1979 und im Jahr nach der Wiedervereinigung produziert wurden. Wanfried bzw. „Friedheim“ stand darin für einen äußerst ruhigen und nachrichtenarmen Ort, in den der Lokalredakteur einer Heimatzeitung durch heimlich von ihm selbst initiierte Ereignisse an der Grenze Leben bringen wollte, über das er dann in seinem Journal berichten konnte.
Die Stadt Wanfried feierte im Jahr 2008 das Jubiläum „400 Jahre Stadtrechte“ und im Jahr 2013 die 1200-jährige urkundliche Ersterwähnung.
Nach zunehmendem Leerstand in der Altstadt von Wanfried engagiert sich die 2006 gegründete lokale Initiative „Bürgergruppe für den Erhalt Wanfrieder Häuser“ zunehmend für den Erhalt und warb neue Immobilieneigentümer u. a. aus den Ballungsgebieten und den Niederlanden an. Der Leerstand konnte seitdem erheblich verringert werden, viele Altbauten und denkmalgeschützte Fachwerkhäuser wurden saniert und der Zuzug in die Gemeinde stieg an.[7]
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Werra-Meißner-Kreis
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wanfried 4286 Einwohner. Darunter waren 47 (1,1 %) Ausländer, von denen 15 aus dem EU-Ausland, 22 aus anderen Europäischen Ländern und 10 aus anderen Staaten kamen.[15] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 3,9 %.[16]) Nach dem Lebensalter waren 651 Einwohner unter 18 Jahren, 1515 waren zwischen 18 und 49, 1023 zwischen 50 und 64 und 1077 Einwohner waren älter.[17] Die Einwohner lebten in 1941 Haushalten. Davon waren 582 Singlehaushalte, 582 Paare ohne Kinder und 573 Paare mit Kindern sowie 171 Alleinerziehende und 33 Wohngemeinschaften. In 486 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1170 Haushaltungen leben keine Senioren.[17]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [3]; Hessisches Statistisches Informationssystem[16]; Zensus 2011[15] Nach 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte.
Bei der Reichstagswahl vom 6. Juni 1920 gab es in Wanfried insgesamt 1.465 Wahlberechtigte. Von den insgesamt 1.181 abgegebenen Stimmen waren 1.179 gültig. Es entfielen auf die DNVP 195 Stimmen, auf die DVP 135 Stimmen, auf die Zentrumspartei 80 Stimmen, auf die DDP 125 Stimmen, auf die SPD 356 Stimmen und auf die USPD 288 Stimmen.[21]
Bei der Reichstagswahl vom 7. Dezember 1924 gab es in Wanfried insgesamt 1.511 Wahlberechtigte. Von den 1.262 abgegebenen, gültigen Stimmen entfielen auf die NSDAP 53 Stimmen, auf die DNVP 140 Stimmen, auf die DVP 92 Stimmen, auf die Zentrumspartei 79 Stimmen, auf die DDP 100 Stimmen, auf die SPD 485 Stimmen, auf die USPD 16 Stimmen, auf die KPD 158 Stimmen auf die Reichspartei des deutschen Mittelstandes 124 Stimmen.[23]
Beim 2. Wahlgang der Reichspräsidentenwahl am 26. April 1925 gab es in Wanfried insgesamt 1.468 Wahlberechtigte. Von den 1.242 abgegebenen Stimmen waren 1.239 gültig. Es entfielen auf Paul von Hindenburg (Reichsblock) 460 Stimmen, Wilhelm Marx (Volksblock) 705 Stimmen und Ernst Thälmann (KPD) 74 Stimmen.[25]
Bei der Reichstagswahl am 14. September 1930 gab es insgesamt 1.655 oder 1.588 Wahlberechtigte. Von den 1.554 abgegebenen Stimmen waren 1.547 gültig. Es entfielen auf die NSDAP 315 Stimmen, auf die DNVP 27 Stimmen, auf die DVP 57 Stimmen, auf die Zentrumspartei 65 Stimmen, auf die Deutsche Staatspartei 47 Stimmen, auf die SPD 699 Stimmen, auf die USPD 1 Stimme, auf die KPD 133 Stimmen, auf die LP 22 Stimmen, auf den Christlich-Sozialer Volksdienst 51 Stimmen, auf die WP 114 Stimmen, auf die Konservative Volkspartei 8 Stimmen, auf die Christlich-Soziale Volksgemeinschaft 5 Stimmen, auf die Volksrechtpartei 1 Stimme und auf die KuHP 2 Stimmen.[27]
Bei der Reichstagswahl vom 31. Juli 1932 entfielen auf die NSDAP 805 Stimmen, auf die DNVP 51 Stimmen, auf die DVP 10 Stimmen, auf die Zentrumspartei 83 Stimmen, auf die Deutsche Staatspartei 6 Stimmen, auf die SPD 501 Stimmen, auf die KPD 198 Stimmen, auf den Christlich-Sozialer Volksdienst 9 Stimmen, auf die LP 1 Stimme, auf die SAP 1 Stimme, auf die KIV 2 Stimmen.[29]
Wahlen nach 1945
Bei den ersten Kommunalwahlen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges am 27. Januar 1946 nahmen anlässlich der Wahl der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Wanfried von 1.622 Wahlberechtigten insgesamt 1.475 Wähler ihr Wahlrecht wahr. Davon waren 1.452 Stimmen gültig und 23 ungültig. Die gültigen Stimmen verteilten sich auf die SPD (771 Stimmen), CDU (391 Stimmen), KPD (96 Stimmen) und LDP (194 Stimmen).[30]
Bei der Landtagswahl zum 1. Hessischen Landtag am 1. Dezember 1946 wurden von 1.756 Wahlberechtigten insgesamt 1.485 gültige und 98 ungültige Stimmen abgegeben. Die gültigen Stimmen verteilten sich auf die SPD (698 Stimmen), CDU (285 Stimmen), LDP (386 Stimmen) und KPD (116 Stimmen).[31]
Bei den Wahlen zu den Kreistagen am 25. April 1948 (Wanfried gehörte zum Landkreis Eschwege) wurden von 2.563 Wahlberechtigten insgesamt 2.263 gültige und 87 ungültige Stimmen abgegeben. Die gültigen Stimmen verteilten sich auf die SPD (815 Stimmen), CDU (451 Stimmen), LDP (850 Stimmen) und KPD (130 Stimmen).[31]
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Wanfried neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Stadtrat und sechs weitere Stadträte (Stand 2024) angehören.[37] Bürgermeister ist seit dem 5. Oktober 2007 Wilhelm Gebhard (CDU).[38] Er setzte sich am 13. Mai 2007 im ersten Wahlgang gegen Amtsinhaber Otto Frank (SPD), der sich um eine vierte Amtszeit beworben hatte, bei 78,85 Prozent Wahlbeteiligung mit 51,71 Prozent der Stimmen durch. Es folgten zwei Wiederwahlen, zuletzt im Mai 2019.[39]
Blasonierung: „In Silber (Weiß) ein rotes Feld im Herzbereich des Schildes; davor das linksgedrehte Brustbild eines silbernen (weißen) geharnischten Ritters mit einem geschulterten silbernen (weißen) Schwert.“
Wappenbegründung: Schon das älteste bekannte Siegel von 1578 zeigte einen Ritter. Es kann sich um eine Rolandsfigur handeln, die hier als Zeichen der Gerichtsstätte, in das Wappen kam. Es ist jedoch auch eine ortseigene Wappenbildung denkbar, demnach steht der Ritter als Friedenswahrer (Wahr’n Fried) in der ständig umkämpften grenznahen Stadt.
Banner
00Banner:„Das Banner ist blau-weiß längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen in der Mitte.“[42]
Heldrastein (503,8 m ü. NHN; „König des Werratals“), Berg mit 62 m hoher und 2 km breiter Felswand und Turm der Einheit, bei Treffurt
Hülfensberg (448,2 m ü. NHN), waldreicher Berg und Wallfahrtsort bei Geismar
Pestlinde in der Nähe des Werraufers, ein von dem damaligen Pfarrer Johannes Gleim im Jahr 1683 auf das Grab seines Freundes Jakob Faber gepflanzter Baum
Schlosslinde am Wallgraben des ehemaligen Landgrafenschlosses
Wanfrieder Vogelschießen, das Volks-, Schützen- und Heimatfest jährlich am zweiten Wochenende im Juli, dabei tritt seit 1948 der Brombeermann auf
Weihnachtsmarkt am 2. Samstag im Dezember
Strohbärenfest in Heldra (am Aschermittwoch)
Jazz-Matinee; Kalkhof im Frühsommer
Wanfrieder Lesung; im Sommer
Weinfest; jährlich am 3. Samstag im September
Trivia
Die Dreharbeiten zum Spielfilm „Der Willi-Busch-Report“ von 1979 fanden überwiegend in Wanfried statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Am 11. April 1861 wurde die Druckerei Israel & Avenarius in Wanfried gegründet. Peter Israel leitete 1872 den Buchdruck ein, Schwerpunkt der Produktion blieb jedoch bis heute die Bedruckung und Veredlung von Verpackungsmaterialien, zunächst Tüten und Beuteln. 1938 wurde das Unternehmen in eine OHG umgewandelt und änderte den Namen in Wanfried-Druck Arthur und Wilhelm Kalden OHG. Nach dem Krieg wurde die Fabrikation und Bedruckung von Verpackungskartonagen und Etiketten zum Hauptgeschäftsfeld.[45]
Am 28. Februar 1889 wurde am östlichen Stadtrand die Wanfrieder Schmiergelwerk Gottlob Gries KG gegründet. Das Werk produzierte für Großkunden der Holz- und Metallverarbeitung die durch zahlreiche Patente geschützten ELEFANT-Schmirgelpapiere.[46]
Wanfried lag an der 1700 eingerichteten Fahrpostroute Leipzig–Kassel im Rahmen der Fernpostlinie Moskau–Amsterdam. Nachdem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Bedeutung der Werraschifffahrt mehr und mehr zurückging und sich der Gütertransport zunehmend auf die Schiene verlagerte, wurde Wanfried im Jahre 1902 an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Die 1902 in Betrieb genommene Bahnstrecke Schwebda–Wartha verband Wanfried mit Eschwege im Westen sowie Treffurt, Creuzburg und Eisenach im Süden. Am 3. Juli 1945 wurde wegen der Grenzziehung der Verkehr zwischen Heldra und Treffurt eingestellt. Auf der Strecke Schwebda–Wanfried wurde der Personenverkehr am 31. Mai 1981 beendet, der Güterverkehr nach Wanfried endete am 1. Oktober 1994, die kaum noch genutzte Weiterführung nach Großburschla war schon am 23. Mai 1993 eingestellt worden. Die Gleise in und um Wanfried wurden bis 1998 abgebaut, zwischen Wanfried und Altenburschla wird die Trasse heute als Radweg genutzt.
Die Stadt verfügt über eine Grundschule (Gerhart-Hauptmann-Schule) und eine Integrierte Gesamtschule (Elisabeth-Selbert-Schule), welche seit dem Schuljahr 2006/07 als Außenstelle der Eschweger Anne-Frank-Schule fungiert.
↑Führer durchs Werratal und die angrenzenden Gebiete. Eschwege 2. Auflage, 1930, S. 177 (hier ist als Veröffentlichungsdatum dieses Verzeichnisses 1550 angegeben).
↑Wilhelm Pippart: Der Überfall von Wanfried am 18. April 1813. In: Hessenland. 27. Jahrgang, Nr.1. Friedrich Scheel, Kassel 1913 (orka.bibliothek.uni-kassel.de).
↑Cosima Wagner: Die Tagebücher. Ediert und kommentiert von Martin Gregor-Dellin und Dietrich Mack. Band 2. Piper, München/Zürich 1982, S. 814 f. (Eintrag vom 4. Mai 1874). Auch Kommentar der Herausgeber S. 1206.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.43, S.1716, Punkt 1425; Abs. 6. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6MB]).
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 29. November 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.48, S.1917, Punkt 1571; Abs. 8. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1MB]).
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.388 und 389.
↑Hauptsatzung. (PDF; 169 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Wanfried, abgerufen im Februar 2021.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.61f. (online bei Google Books).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 72 f.
↑Thomas Klein: 2. Band: Provinz Hessen-Nassau und Waldeck-Pyrmont 1919-1933 ; Teilbd. 1, Regierungsbezirk Kassel und Waldeck-Pyrmont. In: Historische Kommission für Hessen (Hrsg.): Die Hessen als Reichstagswähler. 1992, S.3, doi:10.17192/eb2020.0316, urn:nbn:de:hebis:04-eb2020-03163.
↑Thomas Klein: 2. Band: Provinz Hessen-Nassau und Waldeck-Pyrmont 1919-1933 ; Teilbd. 1, Regierungsbezirk Kassel und Waldeck-Pyrmont. In: Historische Kommission für Hessen (Hrsg.): Die Hessen als Reichstagswähler. 1992, S.5, doi:10.17192/eb2020.0316, urn:nbn:de:hebis:04-eb2020-03163.
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↑Datenbank des Hessischen Statistischen Landesamtes, Stand: 25. Februar 2022
↑ abcDie politische Struktur der hessischen Gemeinden. Wahlergebnisse. In: Hessisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Beiträge zur Statistik Hessens. Nr.12. Hessisches Statistisches Landesamt, Dezember 1948, S.55 (starweb.hessen.de, web.archive.org).
↑Stadt Wanfried, 13. Februar 2022: 50 Jahre Gebietsreform: die Bürgermeister der Stadt seit 1959 werden genannt - Ehrungen der Stadt Wanfried: die Namensliste endet mit der „Liste der Bürgermeister der Stadt Wanfried“, seit 1608
↑Tobias Stück: Der Turm der Wasserburg Aue ist das kleinste Museum Hessens. In: Werra-Rundschau. Werra Verlag Kluthe GmbH & Co. KG, 3. Juni 2016 (werra-rundschau.de).
↑Peer Zietz: Kulturdenkmäler in Hessen. Werra-Meißner-Kreis I. Altkreis Eschwege – 1991. In: Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Vieweg&Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1999, ISBN 3-528-06240-1.