Die Villa di Poggio Imperiale ist eine ehemalige Medici-Villa auf dem Hügel von Arcetri in Florenz, nahe der Panoramastraße Viale dei Colli. Der mehrfach erweiterte Bau dient heute Schulzwecken.
Das Landgut hieß zunächst Poggio Baroncelli, nach seinen Besitzern, die 1548 an die Salviati verkauften. Großherzog Cosimo I. de’ Medici ließ 1565 den Medici-Gegner Alessandro Salviati enteignen und schenkte es seiner Tochter Isabella und ihrem Mann Paolo Giordano Orsini.
Unter den habsburgischen Großherzögen gewann das stadtnahe Schloss an Bedeutung.
Aus dieser Zeit stammen die Malereien von Gaspare Paoletti, Antonio Cioci, Gesualdo Ferri und Filippo Tarchiani sowie die orientalischen Wandteppiche. Am 2. April 1770 konzertierte hier der junge Mozart. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts (bis 1820) gewann das Palais seine heutige, äußerlich neoklassizistische Gestalt – Architekt war Pasquale Poccianti. Seit 1865 dient das Gebäude Schulzwecken, zunächst als Mädchenpensionat, heute koedukativ.
Die Villa im 17. Jh. nach dem Umbau um 1620
Ansicht der Eingangsseite 1744 nach Zocchi
Vorzimmer (anticamera) der Herzogin, mit Fresken von Matteo Rosselli, um 1620
Francesco Corallo: Audienzsaal der Vittoria della Rovere (heute Speisesaal), 1681–82
Cappella della Santissima Annunziata (Schlosskapelle)
Peristyl (oder Loggetta del Tempo)
Weißer Saal mit Stuck der Gebrüder Albertolli
Salon der Jahreszeiten, mit Fresken von Giuseppe del Moro und Giuseppe Maria Terreni
Jagdzimmer mit Fresken von Giuseppe del Moro (Appartement Großherzog Leopolds)
Ilaria Hoppe: Die Räume der Regentin. Die Villa Poggio Imperiale zu Florenz. Berlin 2012. (grundlegend)
Isabella Lapi Ballerini: Le ville medicee. Guida completa. Giunti, Firenze 2003, ISBN 88-09-02994-1 (englische Fassung: The Medici villas. Complete guide. Revised edition. Ministero per i beni e le attività culturali, Soprintendenza speciale per il Polo museale fiorentino, Florenz 2006, ISBN 88-09-02995-X, S. 119ff.)