Zur Stadt Vellberg mit der ehemals selbstständigen Gemeinde Großaltdorf gehören neben Vellberg zwölf weitere Dörfer, Weiler, Höfe und Häuser.
Zur ehemaligen Gemeinde Großaltdorf gehören das Dorf Großaltdorf und die Weiler Kleinaltdorf und Lorenzenzimmern sowie die abgegangenen Ortschaften Regenheresweiler und Steffensbach.
Zur Stadt Vellberg im Gebietsstand vom 31. Dezember 1971 gehören die Stadt Vellberg, die Weiler Eschenau, Merkelbach, Schneckenweiler und Stöckenburg (Kirche und drei Wohnhäuser), ebenso der Gemeindeteil Talheim, die Höfe Hilpert (mit drei Wohnhäusern) und Rappolden (seit 1970 unbewohnt, seit 1986/87 steht nur noch eine Scheune) und die Häuser Dürrsching (Wohngebiet) und Hörgershof sowie die abgegangenen Ortschaften Birnbach und Hockenberg.[3]
Die Familie von Vellberg wird in einer Urkunde vom 3. Mai 1102 mit Heinrich von Vellberg erstmals erwähnt. Im Jahre 1500 erteilte Kaiser Maximilian die Marktrechte für Vellberg und sechs Jahre später erhielt die Stadt das Stadtrecht zugesprochen.
Am 21. Oktober 1901 gab es einen Stadtbrand, schon am 26. September 1902 einen zweiten, beide vermutlich aufgrund Brandstiftung.[5]
Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Vellberg 1938 zum Landkreis Schwäbisch Hall. 1945 geriet die Stadt in die amerikanische Besatzungszone und gehörte dann zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
Am 1. Januar 1972 wurde Großaltdorf nach Vellberg eingemeindet.[6]
Politik
Gemeinderat
Nach der Kommunalwahl hat am 9. Juni 2024 hat der Gemeinderat 14 Mitglieder, davon sind 2 Frauen. Zusätzlich hat auch der Bürgermeister einen Sitz und Stimme in dem Gremium, dessen Vorsitzende er ist.
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2023 Jürgen Reichert.[7] Er wurde bei der Bürgermeisterwahl am 12. März 2023 mit 53,3 Prozent der Stimmen gewählt.[8] Er löste Ute Zoll ab, die ab 2010 amtierte und ihr Amt Ende April 2023 vorzeitig niederlegte.[9] Zoll wiederum folgte Manfred Walter nach, der von 1986 bis 2010 amtierte.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Blau unter einem goldenen rechten Obereck ein silberner Adlerflügel.“
Bleistiftskizze mit Torturm, Amtshaus usw. Von Osten nach der Wirklichkeit gezeichnet am Sonntag 1. Juni 1919
Amtshaus
Marktbrunnen
St.-Martins-Kirche im Ortsteil Stöckenburg
Bartholomäuskirche im Ortsteil Großaltdorf
Laurentiuskirche im Ortsteil Lorenzenzimmern
Museen
Im Stadtgraben befindet sich das Heimatmuseum (im Winter geschlossen).
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich am ersten Juliwochenende wird das Weinbrunnenfest gefeiert.
Am zweiten Dezemberwochenende wird der Christkindlesmarkt abgehalten.
Vereine
In Vellberg gibt es ein reges Vereinsleben. Neben dem Altenpflegeverein Vellberg gibt es den Andechser Kultur- und Sportclub Vellberg, Fanfarenzug Vellberg, den Fischereiverein Vellberg, die Freiwillige Feuerwehr Vellberg (mit Jugendfeuerwehr), die Gesangvereine Vellberg und Talheim, die Hohenloher Hundefreunde Vellberg, den Kulturkreis Vellberg, den Landfrauenverein Vellberg, den Posaunenchor Stöckenburg, den Posaunenchor Vellberg, die Stadtkapelle Vellberg, den Turn- und Sportverein Vellberg und den Vellberger Tennisclub.
Bildung
Die Grundschule Vellberg unterrichtet ihre Schüler im Schuljahr 2019/2020 durch alle 4 Grundschuljahrgänge zweizügig. Es wird sowohl Mittagessen gegen Bezahlung als auch Ganztagesbetreuung angeboten. Ein Freundeskreis unterstützt die Schule ideell und finanziell bei ihrer pädagogischen Arbeit.[11]
Im Rahmen des Nachbarschaftsschulverbandes (NSV) Ilshofener Ebene ist die Stadt Vellberg seit 1998 an der Realschule und der Maria-Montessori-Schule in Ilshofen beteiligt.[12]
Ritter zum krummen Balken
Dieser Orden wurde vom Kulturkreis Vellberg e. V. unter dem Leitspruch „Die Geschichte der Lüge ist so alt wie die Geschichte der Wahrheit, denn ohne Lüge gibt es keine Wahrheit“ u. a. an Gerhard Raff, Manfred Rommel, Reinhold Würth und Hellmuth Karasek verliehen.[13]
Söhne und Töchter der Stadt
August Halm (1869–1929), Komponist und Musikpädagoge, geboren im Teilort Großaltdorf
Siegfried Heier (* 1946), Ingenieur, Hochschullehrer und Fachautor
Literatur
Hansmartin Decker-Hauff (Hrsg.): Vellberg, in Geschichte und Gegenwart. Band I. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1984, ISBN 3-7995-7625-8 (Thorbecke), ISBN 3-921429-26-9 (Histor. Verein für Württemberg, Franken)
900 Jahre Vellberg 1102–2002. Festbuch und Dokumentation. Stadt Vellberg, Vellberg 2002
Vellberg nebst Stöckenburg. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Hall (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band23). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1847, S.298–307 (Volltext [Wikisource]).
Thalheim. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Hall (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band23). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1847, S.264–265 (Volltext [Wikisource]).
Groß-Altdorf. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Hall (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band23). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1847, S.213–218 (Volltext [Wikisource]).
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 497–500
↑Roland Bauer: Impressionen aus Hohenlohe: Ansichten aus Schwäbisch Hall und seiner Umgebung von Johann Friedrich Reik (1836–1904). Umschau/Braus, 1999, S. 180f.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.456.