Die Topografie der Ortschaft ist leicht hügelig. Der Soultzbach fließt nördlich des Ortskerns durch das Gemeindegebiet. Uttwiller liegt zwischen den Nachbargemeinden Menchhoffen im Norden, Niedersoultzbach im Westen und dem Kantonshauptort Bouxwiller im Süden, 15 Kilometer nordöstlich von Saverne und 35 Kilometer nordwestlich von Straßburg[1] im Hanauerland im Nordwesten des Elsass.
Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die Reformation in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun lutherisch wurde. Seit 1545 gilt die Reformation in Uttweiler als eingeführt. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde Uttwiller verwüstet und später durch Schweizer wiederbesiedelt.[7]
Uttweiler wurde im Dreißigjährigen Krieg komplett zerstört und anschließend mit Immigranten, vornehmlich aus der Schweiz, wieder besiedelt.[8] Mit der Reunionspolitik Frankreichs unter König Ludwig XIV. kam das Amt Buchsweiler unter französische Oberhoheit. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III. 1736, fiel das Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Buchsweiler – an den Sohn seiner einzigen Tochter, Charlotte, Landgraf Ludwig (IX.) von Hessen-Darmstadt. Mit dem durch die Französische Revolution begonnenen Umbruch wurde Uttweiler französisch und erhielt 1793 den Status einer Gemeinde (als Uttweiler) und 1801 das Recht auf kommunale Selbstverwaltung (als Uttwiler).
Die lutherische Kirche wurde 1683 gebaut, nachdem der Vorgängerbau im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden war. 1785 bis 1787 wurde die Kirche erneuert.[11]
Eine sogenannte Banc-reposoir (Ruhebank) wurde 1854 errichtet. Es handelt sich um eine Kombination von Sitzmöbel und Ablage im Freien. Die Ruhebank wurde auf Anweisung des Präfekten des Départements, Auguste-César West, zur Jahresfeier der Hochzeit von Eugénie de Montijo mit Napoleon III., errichtet. 1988 wurde sie in das Zusatzverzeichnis der Monuments historiques (historische Denkmale) eingetragen.[12]
Das Bild der Gemeinde ist von Weiden und Obstbäumen geprägt. Ein wichtiger Erwerbszweig der Einwohner, die sich Uttwillerois nennen, ist die Viehzucht.[13] Es gibt eine Molkereigenossenschaft vor Ort.
Literatur
Kathrin Ellwardt: Lutheraner zwischen Frankreich und dem Reich: Kirchenbauten in den elsässischen Ämtern der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter Johann Reinhard III. und Ludwig IX. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2016, S. 18–59.
Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480–1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 238–239.