Sie sind selten immergrüne oder meist laubabwerfende, meistens Bäume, selten Sträucher. Die wechselständig und meist zweizeilig an den Zweigen angeordneten, gestielten Laubblätter besitzen eine an der Basis asymmetrische Blattspreite mit stark gesägtem Blattrand. Nebenblätter sind vorhanden.
Blütenstände, Blüten und Früchte
Einzeln oder zu mehreren in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen zusammengefasst stehen die Blüten. Die Blüten sind zwittrig oder eingeschlechtig. Es sind (zwei bis) fünf (bis neun) freie Blütenhüllblätter vorhanden. Die (zwei bis) vier bis acht (bis fünfzehn) fertilenStaubblätter sind untereinander frei. Meist zwei, selten drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind (Anemophilie).
Die geflügelten Nussfrüchte, auch Flügelnüsse oder Samara genannt, sind Spaltfrüchte, wobei der Fruchtknoten aus zwei Fruchtblättern besteht, die sich bei der Fruchtreife trennen. Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch den Wind.
In Mitteleuropa kommen insbesondere Bergulme (Ulmus glabra), Flatterulme (Ulmus laevis), Feldulme (Ulmus minor) und Englische Ulme (Ulmus procera) vor, letztere hauptsächlich in Frankreich und Großbritannien.
Systematik
Der Familienname Ulmaceae wurde 1815 durch Charles François Brisseau de Mirbel in Elémens do Physiologie Végétale et de Botanique, 2, S. 905 veröffentlicht. Die Typusgattung ist UlmusL.
Die Familie Ulmaceae bestand lange Zeit nur aus den beiden Unterfamilien Celtidoideae und Ulmoideae innerhalb einer Ordnung Urticales. Molekulargenetische Untersuchungen zeigten, dass die sechs oder sieben Familien und 2600 Arten der früheren Ordnung Urticales mit in die Ordnung Rosales gehören. Es stellte sich heraus, dass die Unterfamilie Celtidoideae mit den Gattungen Aphananthe, Celtis, Gironniera, Pteroceltis und Trema nicht näher mit der Unterfamilie Ulmoideae verwandt sind.[1][2] Statt in die Ulmaceae gehören die Gattungen der Celtidoideae zu den Cannabaceae.[3]
In der Familie der Ulmaceae gibt es heute nur noch sieben Gattungen mit etwa 35 Arten:[4]
AmpeloceraKlotzsch: Die mindestens drei Arten sind in der Neotropis verbreitet.
HemipteleaPlanch.: Sie enthält nur eine Art:
Dornulme (Hemiptelea davidii(Hance) Planch.): Sie ist in China und Korea beheimatet.
HolopteleaPlanch.: Die etwa zwei Arten sind im tropischen Afrika verbreitet.
PhyllostylonCapan. ex Benth. & Hook. f.: Die etwa zwei Arten sind in der Neotropis verbreitet.
Phyllostylon rhamnoides(J.Poiss.) Taub.: Zentralamerika, südliches Mexiko, Karibik, Venezuela, Kolumbien, mittleres bis östliches Brasilien bis Bolivien, Argentinien und Paraguay
PlaneraJ.F.Gmelin: Sie enthält nur eine Art:
Planera aquaticaJ.F.Gmelin: Die Heimat sind die südöstlichen USA und sie liefert das „Falsche Sandelholz“.
Ulmen (UlmusL.): Die 20 bis 30 Arten sind vor allem in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel beheimatet: Eurasien und Nordamerika bis nach Mexiko. Alleine in China kommen 21 Arten vor, 14 davon nur dort. Ihre Früchte sind Samara, wobei der Same sich im Zentrum des Flügels befindet. Das Holz wird genutzt, vor allem zur Herstellung von Furnier.
Zelkoven (ZelkovaSpach): Die fünf bis sieben Arten sind in Südeuropa und südwestlichen sowie östlichen Asien beheimatet.
Kenneth J. Sytsma, Jeffery Morawetz, J. Chris Pires, Molly Nepokroeff, Elena Conti, Michelle Zjhra, Jocelyn C. Hall & Mark W. Chase: Urticalean rosids: circumscription, rosid ancestry, and phylogenetics based on rbcL, trnL-F, and ndhF sequences., in American Journal of Botany, 2002, 89, S. 1531–1546: Online.
Einzelnachweise
↑ S. J. Wiegrefe, K. J. Sytsma & R. P. Guries: The Ulmaceae, one family or two? Evidence from chloroplast DNA restriction site mapping, In: Plant Systematics and Evolution, 210, 1998, S. 249–270.
↑ K. K. Ueda & Kosuge H. Tobe: A molecular phylogeny of Celtidaceae and Ulmaceae (Urticales) based on rbcL nucleotide sequences. in Journal of Plant Research, 110, 1997, S. 171–178.
↑Kenneth J. Sytsma, Jeffery Morawetz, J. Chris Pires, Molly Nepokroeff, Elena Conti, Michelle Zjhra, Jocelyn C. Hall & Mark W. Chase: Urticalean rosids: circumscription, rosid ancestry, and phylogenetics based on rbcL, trnL-F, and ndhF sequences. In American Journal of Botany, 2002, 89, S. 1531–1546: Online. (Memento des Originals vom 6. Juli 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.amjbot.org
↑Ulmaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.