U 10 (U-Boot, 1911)

U 10
U 10 vor dem Ersten Weltkrieg
U 10 vor dem Ersten Weltkrieg
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp U-Boot
Klasse U 9 – U 12
Bauwerft Kaiserliche Werft, Danzig
Stapellauf 24. Januar 1911
Indienststellung 31. August 1911
Verbleib vermisst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 57,38 m (Lüa)
Breite 6,00 m
Tiefgang (max.) 3,13 m
Verdrängung aufgetaucht: 493 t
getaucht: 611 t
 
Besatzung 29 Mann, davon 4 Offiziere
Maschinenanlage
Maschine 2 × Petroleummotor
2 × SSW-Elektromotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat Petroleum: 735 kW = 1000 PS
Elektro: 853 kW = 1160 PS
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius max. 3250 sm
Tauchtiefe, max. 50 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
8,1 kn (15 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
14,2 kn (26 km/h)
Bewaffnung
  • jeweils 2 Torpedorohre am Bug und Heck ∅ 45 cm (6 Torpedos)
  • 1 × 3,7-cm-Revolverkanone
  • ab 1915 zusätzlich: 1 × 5-cm-Geschütz
  • später: 1 × 8,8-cm-Geschütz

U 10 war ein U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine.

Bau und Indienststellung

U 10 war ein sogenanntes Zweihüllenboot, als Hochseeboot in einem Amtsentwurf konzipiert. Es lief am 24. Januar 1911 bei der Kaiserlichen Werft in Danzig vom Stapel und wurde am 31. August 1911 unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Fritz Stuhr in Dienst gestellt.[1][2][3]

Technik

Das U-Boot war 57,38 m lang und 6 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,13 m sowie eine Verdrängung von 493 Tonnen über und 611 Tonnen unter Wasser. Die Besatzung bestand aus 22 bis 29 Mann, davon vier Offiziere. Die Maschinen für die Überwasserfahrt waren zwei von Körting gebaute Sechs- und Achtzylinder-Zweitakt-Petroleummotoren mit zusammen 735 kW (1.000 PS). Zur Unterwasserfahrt kamen zwei Elektromotoren von SSW mit zusammen 853 kW (1.160 PS) zum Einsatz. Damit waren Geschwindigkeiten von 14,2 kn über Wasser bzw. 8,1 kn unter Wasser möglich. Der Aktionsradius des Boots betrug bis zu 3.250 NM bei Überwasserfahrt. Bei getauchter Fahrt mit 5 kn Marschgeschwindigkeit wurden bis zu 80 NM erreicht. Die maximale Tauchtiefe betrug 50 Meter. Das Boot konnte innerhalb von 50–90 Sekunden abtauchen. Die Bewaffnung bestand aus jeweils zwei Torpedorohren am Bug und Heck mit sechs Torpedos. Bis Ende 1914 war eine 3,7-cm-Revolverkanone montiert, die 1915 durch ein zusätzliches 5-cm-Geschütz ergänzt wurde. Dieses wurde später durch ein 8,8-cm-Geschütz ersetzt.[4][5][1]

Einsatz und Verbleib

In sechs[3], andere Quellen nennen 15 Feindfahrten[6], erzielte das Boot sieben Versenkungen von Handelsschiffen der Entente und neutraler Staaten mit einer Gesamttonnage von 1.625 BRT.[2][7]

Am 27. Mai 1916 lief U 10 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Fritz Stuhr in Libau in Richtung der Gewässer nördlich von Gotland aus. Danach verliert sich seine Spur.[8] Genaue Angaben zu Zeit, Ort und Ursache des Verlustes sind nicht bekannt. Es wird vermutet, dass im Juni 1916 alle 29 Besatzungsmitglieder beim Untergang des Boots im Finnischen Meerbusen ums Leben kamen. Als mögliche Ursachen werden die Kollision mit einer Mine oder eine Havarie infolge menschlicher Fehler oder technischer Mängel genannt.[9]

Versenkte Schiffe (Auswahl)

Die folgende Liste enthält alle verifizierten Schiffe, die von U 10 versenkt wurden:[10]

  • Am 31. März 1915 das norwegische Segelschiff Nor[11]
  • Am 1., 5. und 28. April 1915 die britischen Fischkutter Gloxinia[12], Jason[13], Acantha[14] und Lilydale[15]
  • Am 6. November 1915 den finnischen Passagierdampfer und Transporter Birgit[16]
Commons: U 10 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 46.
  2. a b Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 67.
  3. a b U 10 auf uboat.net englisch, abgerufen am 10. Oktober 2023.
  4. Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 21.
  5. Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 23.
  6. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 123.
  7. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 101.
  8. Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 88.
  9. Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot Verluste in beiden Weltkriegen, Urbes Verlag Hans Jürgen Hansen, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7, S. 19.
  10. Versenkungsliste von U 10 auf uboat.net englisch, abgerufen am 6. August 2024.
  11. Eintrag der Nor in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 6. August 2024.
  12. Eintrag der Gloxinia in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 6. August 2024.
  13. Eintrag der Jason in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 6. August 2024.
  14. Eintrag der Acantha in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 6. August 2024.
  15. Eintrag der Lilydale in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 6. August 2024.
  16. Eintrag der Birgit in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 6. August 2024.

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