Die UEFA Futsal Champions League 2020/21 (bis 2017/18: UEFA-Futsal-Cup) war die 35. Auflage des wichtigsten Wettbewerbs für europäische Futsalvereine und die 20. unter der Organisation der UEFA. Für den Wettbewerb hatten 55 Klubs aus 51 Landesverbänden der UEFA gemeldet. Der deutschsprachige Raum wurde mit dem VfL 05 Hohenstein-Ernstthal aus Deutschland, dem 1. FC Allstars Wiener Neustadt aus Österreich und Futsal Minerva aus der Schweiz vertreten. Der Liechtensteiner Fussballverband verzichtete auf eine Meldung.[1] Die Saison begann mit der Vorrunde am 24. November 2020, das Finale fand am 3. Mai 2021 statt. Austragungsort des Finalturniers sollte ursprünglich die belarussische Hauptstadt Minsk sein, die schon als Finalort für die Ausgabe 2020 vorgesehen gewesen war.[2] Aufgrund der epidemiologischen Lage in Belarus und zu erwartender Einreisebeschränkungen für Spieler und Offizielle entschied das UEFA-Exekutivkommittee, stattdessen den Kroatischen Fußballverband mit der Austragung zu betrauen. Anfänglich war dafür die Arena Zagreb vorgesehen[3], bevor die Endrunde schließlich nach Zadar vergeben wurde.[4] Ebenfalls aufgrund der COVID-19-Pandemie in Europa begann das Turnier später als in den Jahren zuvor und wies einen deutlich gestrafften Modus auf.[5]
Im Finale sicherte sich Sporting Lissabon mit einem 4:3-Sieg über Titelverteidiger FC Barcelona zum 2. Mal den Titel.[6]
Die Auslosungen und Spielrunden fanden an folgenden Termine statt:[5]
Die besten drei Verbände im UEFA-Futsal Nationalmannschafts Koeffizientenranking erhalten zwei Startplätze, in der Regel der Sieger und der Zweitplatzierte der nationalen Futsalmeisterschaft. Zusätzlich erhält der Titelverteidiger einen automatischen Startplatz. Der entsprechende Verband kann daher einen zweiten Verein entsenden. Sollte der Titelverteidiger aus einem der drei topgerankten Verbände kommen, erhält der viertbeste Nation im Futsal Koeffizientenranking einen zweiten Startplatz. Alle weiteren Verbände können ein Team entsenden, in der Regel der nationale Futsalmeister. Insgesamt können maximal 59 Teams aus den 55 UEFA-Mitgliedsverbänden teilnehmen.[1]
Da der Sieger der UEFA-Futsal-Champions League 2019/20 FC Barcelona aus einem der drei besten Verbände stammt, erhielt Kasachstan einen zweiten Startplatz. Der kasachische Meister FK Qairat Almaty nahm zum insgesamt 17. Mal am Wettbewerb teil und ist damit der Verein mit den meisten Teilnahmen.[1]
Aufgrund der COVID-19-Pandemie in Europa und den damit verbundenen möglichen Beschränkungen bei öffentlichen Veranstaltungen und der Anreise der Teams, beschloss die UEFA einen im Vergleich zu den Vorjahren geänderten und gestrafften Modus. Anstelle der bisherigen Mini-Turniere bestreiten die Mannschaften ein einzelnes K.-o.-Spiel. Der Sieger qualifiziert sich für die nächste Runde, für den Verlierer ist der Wettbewerb beendet. Für das Finalturnier qualifizieren sich statt der bisher üblichen 4 Teams, insgesamt 8 Mannschaften.[5]
Die gemeldeten Teams werden anhand ihres Futsal-UEFA-Klubkoeffizientens, gebildet aus dem Abschneiden in europäischen Wettbewerben über die drei vergangenen Saisons, gerankt.
Vorrunde Die Teams auf den Plätzen 9–54 der Setzliste steigen in der Vorrunde ein und spielen in direkten K.-o.-Duellen um dein Einzug in die Zwischenrunde. Die Sieger der Begegnungen ziehen in die nächste Runde ein. Für die Auslosung wurde anhand des Koeffizientenrankings und logistischer Gegebenheiten, vorrangig die Fähigkeit das Spiel auszutragen, eine Setzliste gebildet.
Zwischenrunde Die Teams auf den 1–9 der Setzliste treffen auf die 23 Sieger der Vorrunde. Die Sieger der Begegnungen qualifizieren sich für das Achtelfinale.
Achtelfinale Die 16 Sieger der Zwischenrunde spielen in direkten Duellen gegeneinander. Die Sieger der Begegnungen qualifizieren sich für das Finalturnier.
Finalturnier Am Finalturnier nehmen die 8 Sieger des Achtelfinales teil und spielen im K.-o.-System den Titelträger aus.
Die Auslosung der Vorrunde fand am 27. Oktober 2020 im UEFA-Hauptquartier in Nyon statt und wurde von Claudio Negroni, Leiter Jugend- und Futsalturniere, sowie Futsal-Wettbewerbsleiter Laurent Morel durchgeführt.[8] Dabei wurden die 46 Mannschaften in 23 Direktbegegnungen gelost.
Im Vorfeld der Auslosung waren die Mannschaften aufgerufen, der UEFA zu melden, wenn sie nicht als potentieller Gastgeber zur Verfügung stehen. Basierend auf dieser Rückmeldung, dem UEFA-Koeffizienten und politischen Überlegungen teilte die UEFA die 46 Teams in 6 Gruppen mit einer gleichmäßigen Anzahl an gesetzten und ungesetzten Teams ein. Die Vertreter Armeniens und Aserbaidschans können dabei nicht aufeinandertreffen (siehe Bergkarabachkonflikt), auch eine Begegnung des kosovarischen Vertreters mit einer Mannschaft aus Bosnien-Herzegowina oder Serbien ist nicht möglich. Zuerst wurde den gesetzten Mannschaften, die in der Lage sind, eine Begegnung auszutragen jeweils eine ungesetzte Mannschaft ohne Austragungsmöglichkeit zugelost. Den verbleibenden ungesetzten Teams ohne Austragungsmöglichkeit wurden dann gesetzte Mannschaften mit Austragungsmöglichkeit zugelost. Für die übrigen Begegnungen wurde dann jeweils eine gesetzte Mannschaft einer ungesetzten Mannschaft der gleichen Losgruppe zugelost, die zuerst gezogene Mannschaft genießt dabei Heimrecht.[8]
Tschechien FK Era-Pack Chrudim Kroatien MNK Olmissum Slowakei MIMEL Lučenec Deutschland VfL 05 Hohenstein-Ernstthal
Lettland FC Petrow Estland FC SMS Viimsi Finnland Akaa Futsal Turkei Piyalepaşa SK
Belarus Viten Orsha Malta Luxol St Andrews Serbien Roter Stern Belgrad Nordmazedonien KMF Shkupi 1927
Frankreich ACCS Asnières VA 92 Osterreich Allstars Wiener Neustadt Irland Blue Magic Futsal Dublin Bulgarien Tscherno More Warna
Italien Pesaro Calcio a 5 Belgien Futsal Team Charleroi Bosnien und Herzegowina FC Salines Tuzla City Kosovo FC Pristina
Montenegro KMF Titograd Gibraltar Lynx Futsal Club Albanien FK Tirana Andorra FC Encamp
Ukraine MFK Prodeksim Cherson Armenien Leo Futsal Aserbaidschan Araz Naxçivan Zypern Republik Omonia Nikosia
Danemark Futsal Gentofte Griechenland AEK Athen San Marino FC Fiorentino Nordirland Rosario Futsal Club
Litauen FK Vytis Niederlande ZVV Hovocubo Schweiz Futsal Minerva England London Helvecia
Schweden Hammarby IF Norwegen Utleira Idrettslag Luxemburg FC Differdingen 03 Schottland PYF Saltires
Polen BTS Rekord Bielsko-Biała Ungarn MVFC Berettyóújfalu Rumänien United Galaţi
Georgien Staatl. Universität Tiflis Israel D.S.C. Dolphins Aschdod Wales Swansea University FC
Mannschaften ohne Austragungsmöglichkeit
Die Auslosung ergab 23 Paarungen. Alle Spiele wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Zeitraum vom 24.–29. November 2020 ausgetragen.[8][9]
Die Auslosung der Zwischenrundebegegnungen fand am 9. Dezember im Nyon statt. Die verbleibenden Teilnehmern wurden dabei in 16 Einzelbegegnungen gelost, die jeweiligen Sieger qualifizieren sich fürs Achtelfinale. Die 16 Vereine mit dem besten UEFA-Koeffizienten wurden als gesetzt behandelt, die übrigen Teilnehmer als ungesetzt. Um politischen, (der Vertreter des Kosovos darf nicht gegen einen russischen Vertreter gelost werden) sowie logistischen Erwägungen (Teilnehmer hatten wieder die Möglichkeit auf ihr Heimrecht zu verzichten) gerecht zu werden, wurden insgesamt vier Losgruppen gebildet. In diesen Gruppen wurde immer ein gesetztes, einem ungesetzten Team zugelost, wobei nie zwei Mannschaften ohne Austragungsmöglichkeit aufeinander treffen konnten.[11]
Insgesamt nehmen 32 Mannschaften an der Zwischenrunde teil. Die topgesetzten Mannschaften steigen ebenfalls in den Wettbewerb ein:[11]
Spanien FC Barcelona Portugal Benfica Lissabon Slowenien KMN Dobovec Tschechien FK Era-Pack Chrudim
Malta Luxol St Andrews Schweiz Futsal Minerva Kosovo FC Pristina Luxemburg FC Differdingen 03
Spanien Inter FS Portugal Sporting Lissabon Italien Pesaro Calcio à 5 Kroatien MNK Olmissum
Belgien Futsal Team Charleroi Niederlande ZVV Hovocubo Frankreich ACCS Asnières Villeneuve 92 Danemark JB Futsal Gentofte
Kasachstan FK Qairat Almaty Kasachstan MFK Aktobe Ukraine MFK Prodeksim Cherson Litauen FK Vytis
Belarus Viten Orsha Deutschland VfL 05 Hohenstein-Ernstthal Nordmazedonien KMF Shkupi 1927 Griechenland AEK Athen
Russland MFK KPRF Russland TTG Ugra-Jugorsk Polen BTS Rekord Bielsko-Biała Ungarn MFC Berettyóújfalu
Slowakei MIMEL Lučenec Rumänien United Galați Zypern Republik Omonia Nikosia Bosnien und Herzegowina FC Salines Tuzla City
Die 16 Zwischenrundenspiele wurden am 15. und 16. Januar 2021 unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen. Die Sieger der K.-o.-Duelle qualifizierten sich für das Achtelfinale.[11]
Die Auslosung der Achtelfinalpartien fand am 21. Januar 2021 statt. Die 16 Sieger der Zwischenrunde wurden dabei in acht Paarungen gelost, die in einem K.-o.-Spiel die Teilnehmer am Finalturnier in Minsk bestimmen.[12]
Die teilnehmenden Teams wurden anhand ihres UEFA-Koeffizienten in zwei Lostöpfe aufgeteilt. Für jede Paarung wurde je eine Mannschaft aus dem gesetzten Topf einer Mannschaft aus dem ungesetzten Topf zugelost. Anschließend wurde ausgelost, welches Team Heimrecht genießt. Laut Beschluss des UEFA-Exekutivkommittees können aufgrund des andauernden Konflikts in der Ostukraine Mannschaften aus Russland und der Ukraine nicht einander zugelost werden. Der ukrainische Vertreter MFK Prodeksim Cherson konnte daher nicht auf MFK KPRF oder TTG Ugra-Jugorsk treffen.[12]
Alle Partien wurden im Zeitraum vom 18. bis zum 20. Februar 2021 unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen.[12]
Das Finalturnier fand vom 28. April bis zum 3. Mai 2021 statt.[13] Aufgrund der COVID-19-Pandemie in Europa beinhaltete das Finalturnier bereits die Partien ab dem Viertelfinale anstatt wie in den Jahren zuvor ab dem Halbfinale. Zudem wurde kein Spiel um Platz 3 ausgetragen.[5] Als Austragungsort war ursprünglich die Minsk Arena in der belarussischen Hauptstadt Minsk vorgesehen. Hier hätte bereits das Final Four der Futsal-Champions League 2019/20 stattfinden sollen, bevor es aufgrund der COVID-19-Pandemie nach Barcelona verlegt worden war.[2] Aufgrund der epidemiologischen Lage in Belarus und zu erwartender Einreisebeschränkungen für Spieler und Offizielle entschied das UEFA-Exekutivkommittee, die Endrunde nicht in Minsk stattfinden zu lassen und betraute stattdessen den Fußballverband Kroatiens mit der Austragung. Ursprünglich war die Arena Zagreb als Austragungsort vorgesehen, auf Anraten der kroatischen Gesundheitsbehörden wurde aber stattdessen Zadar zum Austragungsort bestimmt. Alle Spiele wurden in der Krešimir-Ćosić-Arena ausgetragen.[3][4]
Die Sieger der Achtelfinalbegegnungen waren für das Finalturnier qualifiziert. Anstelle einer Auslosung wurden die qualifizierten Mannschaften anhand ihres UEFA-Koeffizienten gerankt:
Die Paarungen des Viertelfinales ergaben sich aus der Position in der Setzliste.[13]
Alle Spiele wurden als K.-o.-Spiele ausgetragen, der Sieger qualifizierte sich für die nächste Runde, der Verlierer war ausgeschieden. Sollte das Spiel nach Ablauf der regulären Spielzeit unentschieden stehen, schließt sich eine Verlängerung von 2 × 5 Minuten an. Sollte danach immer noch kein Sieger feststehen, wird der Ausgang des Spiels durch ein Sechsmeterschießen bestimmt.[14]
Im Endspiel trafen der Titelverteidiger FC Barcelona und der Sieger des Wettbewerbs 2018/19, Sporting Lissabon aufeinander. Nach einer Halbzeitführung Barcelonas, gelang es Sporting Lissabon das Spiel in der zweiten Hälfte noch zu drehen und mit 4:3 die Oberhand zu behalten. Damit krönte sich Sporting zum zweiten Mal innerhalb von 3 Jahren und auch zum zweiten Mal insgesamt zum Futsal-Champions-League Sieger.[6]
Für die Spieler João Matos und Aicardo war es die 15. Endspielteilnahme in UEFA-Futsal-Wettbewerben, kein Spieler stand öfter in Finalspielen.[6]