Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Turba (Begriffsklärung) aufgeführt.
Turba (lat. „Schar“, „Volkshaufen“, aber auch „das Getümmel“, „der Trubel“, „der Lärm“[1], pl. Turbae) ist die Fachbezeichnung für Chöre, die in Passionen, Oratorien und anderen geistlichen Musikwerken Menschengruppen darstellen, die am Geschehen unmittelbar beteiligt sind, im Gegensatz zu den Chören, die die Handlung reflektieren oder kommentieren. Sie ergänzen darüber hinaus die Soliloquenten, die einzelne Darsteller der jeweiligen Geschichten repräsentieren.
Ähnlich sind die Turba-Chöre in der Matthäus-Passion und in der Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach in unterschiedlichen Szenen zu finden. Sie stellen die JüngerJesu, das jüdische Volk oder die Soldaten dar. Teilweise wird in den Passionen durch den Einsatz der erregten Volksmassen eine starke Dramaturgie erreicht, die zur Sanftmut Jesu in einem herben Kontrast steht[3].
Einzelnachweise
↑Karl Ernst Georges: Ausführliches Lateinisch-Deutsches Handwörterbuch. Bd. II, Darmstadt 1995, Sp. 3257.
↑Bruno Grusnick (Hrsg.): Matthäus-Passion nach der Gesamtausgabe: Heinrich Schütz, Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Bd. 2, Kassel 1957
↑Siehe dazu: Sie schrien noch mehr. In Günter Jena: Bachs Matthäuspassion. Erfahrungen und Gedanken eines Dirigenten. München 1993, S. 254–261.
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