Tubular Bells (englisch Röhrenglocken) ist das Debütalbum des britischen Musikers Mike Oldfield. Das im Jahr 1973 veröffentlichte Album gilt als stilprägendes Werk des Progressive Rock. Es besteht aus zwei Teilen, welche jeweils eine LP-Seite ausfüllen. Der damals 20-jährige Oldfield spielte fast alle Instrumente selbst ein. Tubular Bells war das erste Album, das unter dem Label Virgin Records veröffentlicht wurde.
Die namensgebenden Tubular Bells, zu deutsch Röhrenglocken, kommen im Finale des ersten Teils vor. Besonders bekannt ist das Klavierintro des ersten Teils, welches im Film Der Exorzist verwendet wurde. Ebenfalls bemerkenswert ist das Ende des ersten Teils, in dem Oldfield eine mehrfach variierte Melodie auf verschiedenen Instrumenten spielt, die zuvor von Vivian Stanshall als Master of Ceremonies einzeln angesagt werden. Obwohl das Album weitestgehend instrumental ist, gibt Oldfield im Mittelteil des zweiten Teils undefinierbare, gutturale Laute von sich. Dieser Teil wurde später unter dem Namen Caveman bekannt. Am Ende des zweiten Teils wird das TraditionalThe Sailor’s Hornpipe adaptiert.
Bei der Aufnahme des Albums wurde unbeabsichtigt das Rufzeichen des Längstwellensenders GBR in Rugby (England) aufgezeichnet. Die Signale des nahen 16-kHz-Senders streuten offenbar in Mikrofone und Tonabnehmer ein und wurden mit aufgenommen.
Tubular Bells gilt bis heute als Oldfields Opus magnum, als Werk von einer Qualität, die er später nur noch auf den ähnlich produzierten Alben Hergest Ridge, Ommadawn, Incantations und Amarok erreichte. In den 1990er Jahren führte Oldfield das Konzept von Tubular Bells mit den Alben Tubular Bells II (1992), Tubular Bells III (1998) und The Millennium Bell (1999) fort. 2003 schließlich veröffentlichte Oldfield unter dem Titel Tubular Bells 2003 eine Neuaufnahme seines Klassikers von 1973.
Als Instrument verwendete Oldfield die Röhrenglocken auch später immer wieder, so auf den Alben Hergest Ridge (1974), Amarok (1990) und Music of the Spheres (2008).
Der Refrain des Intros von Tubular Bells weist stilistische Ähnlichkeiten mit dem Anfang des Titels La Dawotsin auf, den Christian Vander für Magma geschrieben hatte. Beide Musiker waren zur gleichen Zeit in den Manor-House-Studios, wo sie probten und Titel einspielten. Es kamen Vermutungen auf, dass Oldfield Teile von Vanders Komposition plagiiert habe. Vander verwarf den Titel zunächst und veröffentlichte ihn schließlich 1981 auf dem Album Retrospektïẁ III.[2][3]
Titelliste
Original (1973)
Tubular Bells – Part One – 25:30
Tubular Bells – Part Two – 23:20
Ultimate Edition (2009 – 3CD, DVD & LP)
Tubular Bells – Part One (Introduction / Fast Guitars / Basses / Latin / A Minor True / Blues / Thrash / Jazz / Ghost Bells / Russian / Finale) – 25:30
Tubular Bells – Part Two (Harmonics / Peace / Bagpipe Guitars / Caveman / Ambient Guitars / The Sailor’s Hornpipe) – 23:20
Tubular Bells stieg am 8. Juli 1973 auf Rang 31 der britischen Charts ein und erreichte nach mehr als einem Jahr die Chartspitze am 29. September 1974. Das Album platzierte sich eine Wochen an ebendieser, 74 Wochen in den Top 10 sowie 288 Wochen in den Top 100.[6]
Insgesamt wurden mehr als 2,7 Millionen Kopien von Tubular Bells im Vereinigten Königreich verkauft, weltweit über 17 Millionen.[11] Damit ist Tubular Bells eines der erfolgreichsten Debütalben der Musikgeschichte. Durch Schallplattenauszeichnungen zertifiziert sind davon 3,8 Millionen Verkäufe.
Land/Region
Auszeichnungen für Musikverkäufe (Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)