Am 10. März 1900 bestand er in Kassel die erste juristische Prüfung und trat am 24. April den Vorbereitungsdienst beim Amtsgericht Neumünster an. Am 28. April 1901 wurde er von der juristischen Fakultät der Universität Marburg mit einer von Franz Leonhard betreuten Dissertation über Der Nichtrechtsfähige Verein des neuen Rechts zum Dr. jur. promoviert. Als Regierungsreferendar trat er in den preußischen Verwaltungsdienst und war zunächst bei der Regierung in Potsdam tätig[2]; 1907 war er Assessor in Ratzeburg.
Heintze stand den Deutschen Christen nahe, blieb daher 1933 im Amt und wurde Mitglied und für kurze Zeit Vorsitzender des am 12. September 1933 durch ein Ermächtigungsgesetz gebildeten Landeskirchenausschusses, des neuen DC-beherrschten Leitungsorgans der Landeskirche. Zugleich wurde das Führerprinzip eingeführt, nach dem der Präsident das Landeskirchenamt allein vertrat und nicht mehr an Kollegialbeschlüsse gebunden war. Zum 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.732.391).[3][4] 1936 wurde er jedoch in den Ruhestand gedrängt.[5] Sein Nachfolger wurde, zunächst kommissarisch und ab 1938 regulär, der radikalere Christian Kinder.
Wegen seiner Mitgliedschaft zur NSDAP musste Freiherr von Heintze im Frühjahr 1939 weisungsgemäß wieder aus dem Johanniterorden austreten. Dort war er seit 1914 Ehrenritter und in der Schleswig-Holsteinischen Provinzialgenossenschaft der genannten Kongregation organisiert.
Er war seit 1905 verheiratet mit Herta geb. Penzler (1887–1986). Das Paar hatte sechs Kinder.
Werke
Der Nichtrechtsfähige Verein des neuen Rechts. Diss. iur. Marburg 1901
Lauenburgisches Sonderrecht. Die Sonderstellung des Kreises Herzogtum Lauenburg auf dem Gebiet des öffentlichen Rechts unter spezieller Berücksichtigung der geschichtlichen Entwicklung. Ratzeburg 1909
Repertorium der Originalurkunden des Archivs der ehemaligen Ritter- und Landschaft des Herzogtums Lauenburg, 1910
Die Verfassung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schleswig-Holsteins und die seit ihrem Erlaß ergangenen Kirchengesetze und Ausführungsbestimmungen. Mit geschichtlicher Einleitung und Einführung in die Verfassung. Bordesholm: Heliand-Verlag; Kiel [Sophienblatt 12]: Evang.-luther. Landeskirchenamt 1928
Literatur
Hannelore Braun, Gertraud Grünzinger: Personenlexikon zum deutschen Protestantismus 1919–1949. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, S. 105 ff. ISBN 978-3-525-55761-7.
↑Hermann Genzken: Die Abiturienten des Katharineums zu Lübeck (Gymnasium und Realgymnasium) von Ostern 1807 bis 1907. Borchers, Lübeck 1907 (Digitalisat), Nr. 1045