Das schwedische Herrenteam holte zum vierten Mal in Folge den Titel. Bei den Damen siegte die Mannschaft der UdSSR. Die deutschen Herren kamen auf Platz fünf, die Damen auf Platz sieben. Die DDR stellte keine Herren-, aber eine Damenmannschaft, die gegen die westdeutsche Mannschaft gewann und Platz fünf erreichte. Im Damenbereich gewann die UdSSR mit Beteiligung von Rudnowa in allen Wettbewerben, im Einzel Soja Rudnowa, im Doppel Swetlana Grinberg/Soja Rudnowa und auch dem Mixed Stanislaw Gomoskow/Soja Rudnowa gelang die Titelverteidigung. Europameister im Herreneinzel wurde der Schwede Hans Alsér, den Doppelwettbewerb gewannen Antun Stipančić/Dragutin Šurbek aus Jugoslawien.
Der größte Erfolg für Deutschland war die Silbermedaille im Damendoppel mit Agnes Simon/Diane Schöler. Eberhard Schöler schied im Viertelfinale des Einzels gegen Istvan Korpa (Jugoslawien) aus. Auch Diane Schöler kam im Einzel bis ins Viertelfinale, wo sie gegen Rita Pogosova (UdSSR) verlor.
Bernt Jansen klagte im Vorfeld über gesundheitliche Probleme. Er wurde daher nicht für die Teilnahme nominiert und durch Detlef Siewert ersetzt.[1]
Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren wurden fünf Vorrundengruppen mit je drei oder vier Mannschaften ausgelost. Die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe qualifizierten sich für die Zwischenrunde. Hier gab es die Gruppen A und B mit je fünf Teams, die im Modus Jeder gegen Jeden antraten. Die Sieger dieser beiden Gruppen bestritten das Endspiel, die Zweitplatzierten kämpften um die Plätze drei und vier usw. Die Dritt- und Viertplatzierten der Vorrunde wurden in die Zwischenrundengruppen C und D einsortiert und spielten dort um die hinteren Plätze.
Herren
Eine Mannschaft bestand aus drei Spielern, die im Modus Jeder-gegen-jeden antraten. Doppel wurde nicht gespielt. Somit waren maximal neun Kämpfe möglich, wobei die Begegnung nach fünf Siegen endete (Best-of-Five). Rumänien stellte keine Herrenmannschaft.
Gruppenspiele Herren – Vorrunde
Platz
Gruppe 1
Gruppe 2
Gruppe 3
Gruppe 4
Gruppe 5
1.
Schweden
UdSSR
Jugoslawien
Ungarn
CSSR
2.
Frankreich
Bulgarien
Dänemark
Deutschland
England
3.
Polen
Österreich
Niederlande
Schweiz
Finnland
4.
Türkei
Belgien
Griechenland
Luxemburg
Schottland
Gruppenspiele Herren – Zwischenrunde
Platz
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
Gruppe D
1.
Schweden
Jugoslawien
Polen
Niederlande
2.
Ungarn
UdSSR
Belgien
Bulgarien
3.
CSSR
Deutschland
Finnland
Schottland
4.
Dänemark
England
Luxemburg
Schweiz
5.
Österreich
Frankreich
Griechenland
Türkei
Herren – Endrundenkämpfe
Platz
Paarung
Ergebnis
Endspiel
Schweden – Jugoslawien
5:4
Halbfinale
UdSSR – Ungarn
5:2
5.–6.
Deutschland – CSSR
5:2
7.–8.
England – Dänemark
5:2
9.–10.
Frankreich – Österreich
5:2
11.–12.
Polen – Niederlande
5:2
13.–14.
Bulgarien – Belgien
5:1
15.–16.
Schottland – Finnland
5:3
17.–18.
Schweiz – Luxemburg
5:2
19.–20.
Griechenland – Türkei
5:0
Damen
Eine Mannschaft bestand aus zwei Spielerinnen, die gegen die beiden aus der gegnerischen Mannschaft im Einzel antraten. Hinzu kam eine Doppelpaarung. Somit waren maximal fünf Kämpfe möglich, wobei die Begegnung nach drei Siegen endete (Best-of-Three).
.
Gruppenspiele Damen – Vorrunde
Platz
Gruppe 1
Gruppe 2
Gruppe 3
Gruppe 4
Gruppe 5
1.
Deutschland
UdSSR
Polen
Rumänien
DDR
2.
Schweden
Bulgarien
CSSR
Ungarn
England
3.
Schweiz
Jugoslawien
Niederlande
Griechenland
Belgien
4.
Frankreich
Luxemburg
Österreich
Finnland
Gruppenspiele Damen – Zwischenrunde
Platz
Gruppe A
Gruppe B
Gruppe C
Gruppe D
1.
CSSR
UdSSR
Griechenland
Jugoslawien
2.
Rumänien
England
Schweiz
Österreich
3.
DDR
Polen
Frankreich
Niederlande
4.
Deutschland
Schweden
Belgien
Finnland
5.
Bulgarien
Ungarn
Frankreich
Damen – Endrundenkämpfe
Platz
Paarung
Ergebnis
Endspiel
UdSSR – CSSR
3:0
Halbfinale
England – Rumänien
3:2
5.–6.
DDR – Polen
3:0
7.–8.
Deutschland – Schweden
3:0
9.–10.
Ungarn – Bulgarien
3:0
11.–12.
Jugoslawien – Griechenland
3:0
13.–14.
Österreich – Schweiz
3:1
15.–16.
Niederlande – Frankreich
3:2
17.–18.
Belgien – Finnland
3:1
Abschneiden der deutschen Mannschaften
Die deutschen Herren gewannen in der Vorrunde mit 5:1 gegen Luxemburg und mit 5:0 gegen die Schweiz. Durch die 1:5-Niederlage gegen Ungarn kamen sie auf Platz zwei. In der Zwischenrunde siegten sie gegen England (5:2) und Frankreich (5:1). unterlagen aber der UdSSR und Jugoslawien jeweils 2:5. Im Spiel um Platz fünf siegten sie gegen die CSSR mit 5:2.
Die Damen kamen in der Vorrunde durch 3:0-Siege gegen die Schweiz und Schweden auf Platz eins. In der Zwischenrunde konnten sie sich nur gegen Bulgarien mit 3:0 durchsetzen. Dagegen verloren sie gegen die CSSR mit 0:3, gegen die DDR mit 1:3 und gegen Rumänien mit 2:3. Im Spiel um Platz sieben siegten sie gegen Schweden mit 3:0.
Auch das DDR-Damenteam kam in der Vorrunde ungeschlagen auf Platz eins durch Siege über England, Finnland und Belgien. In der Zwischenrunde gab es Siege gegen Deutschland (3:1) und Bulgarien (3:0) und Niederlagen gegen Rumänien (2:3) und die CSSR. Im Spiel um Platz fünf siegten sie gegen Polen mit 3:0.
Im Prestigeduell DDR – Deutschland gab es folgende Ergebnisse:
Bis ins Viertelfinale drangen nur Doris Hovestädt (DDR) und Diane Schöler (Deutschland) vor. Dorthin gelangte Diane Schöler über die Stationen Asta Gedraitite (UdSSR) und Danuta Calinska (Polen), dann verlor sie gegen Rita Pogosova (UdSSR). Die erste Runde überstand Edit Buchholz gegen Volkova (UdSSR), wurde danach im Achtelfinale von der neuen Europameisterin Soja Rudnowa besiegt. Bereits in der ersten Runde schieden Agnes Simon (gegen Bella Anisimova, UdSSR) und Wiebke Hendriksen (gegen Ilona Voštová, CSSR) aus.
Nach dem Erstrundensieg gegen Novoryta (Polen) erkämpfte sich Doris Hovestädt einen knappen Sieg über die Russin Swetlana Grinberg, unterlag jedoch im Viertelfinale Ilona Voštová (CSSR).
In den Berichten der Zeitschrift DTS werden die Siegerpokale mit – ansonsten kaum gebräuchlichen – Namen versehen:
Mannschaft Herren: Ungarn-Pokal
Mannschaft Damen: Rumänien-Pokal
Einzel Herren: Schweden-Pokal
Einzel Damen: Jugoslawien-Pokal
Doppel Herren: CSSR-Pokal
Doppel Damen: England-Pokal
Mixed: Karl-Eckardt-Pokal (benannt nach dem 1957 verstorbenen deutschen Tischtennisfunktionär Karl-Heinz Eckardt)
Quellen
Mannschaftsergebnisse der deutschen Teams: Manfred Schäfer: Ein Spiel fürs Leben. 75 Jahre DTTB. (1925–2000). Herausgegeben vom Deutschen Tischtennis-Bund DTTB, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-00-005890-7, Seite 181–197
Beschreibung des Austragungsmodus für Mannschafts- und Einzelwettbewerbe in Zeitschrift DTS, 1970/6 Seite 5
Ergebnisse und Kommentare in Zeitschrift DTS, 1970/78 Seiten 3–12 + 1970/9 Seiten 3–10
↑ Manfred Schäfer: Ein Spiel fürs Leben. 75 Jahre DTTB. (1925–2000). Herausgegeben vom Deutschen Tischtennis-Bund DTTB, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-00-005890-7, Seite 126