Von 2002 bis 2004 war er als Research Engineer am französischen Zentrum für Weltraumforschung CNES tätig und arbeitete als deren Vertreter im Consultative Committee for Space Data Systems (CCSDS) mit. 2004 wurde der begeisterte Privat-Pilot für die Flugausbildung von Air France ausgewählt. Er erhielt seine Lizenz 2006 und fliegt seitdem unter anderem den Airbus A320 für die französische Airline. Pesquet qualifizierte sich auch als Type Rating Instructor für den A320 sowie als Crew Resource Management Instructor.[1]
Raumfahrertätigkeit
Pesquet konnte sich beim Auswahlverfahren der ESA gegen 8413 andere Bewerber durchsetzen und wurde am 20. Mai 2009 als einer von sechs neuen Astronauten der Öffentlichkeit vorgestellt. Seine Ausbildung im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) in Köln begann Thomas Pesquet Anfang September 2009.[2] Der offizielle Abschluss der Grundausbildung und die Ernennung zum Astronauten erfolgte am 22. November 2010 bei einer offiziellen Zeremonie im EAC in Köln.[3]
Nach Abschluss seiner Astronautenausbildung übernahm Pesquet Aufgaben im Europäischen Raumflugkontrollzentrum in Darmstadt sowie am Europäischen Astronautenzentrum in Köln. Dazu gehören die Kommunikation mit Astronauten auf der Internationalen Raumstation sowie die Ausarbeitung künftiger Weltraum-Projekte. Daneben bereitete sich Pesquet durch Trainingseinheiten in Europa, Russland und den USA weiter auf seine bevorstehende Weltraummission vor.[4]
Am 17. März 2014 wurde Pesquet offiziell für eine Langzeitmission an Bord der ISS zugeteilt.[5] Der Start mit Sojus MS-03 zu den ISS-Expeditionen 50 und 51 erfolgte am 17. November 2016.[6]
„Während seiner Mission wird auf der Raumstation eine Atomuhr angebracht, die im Verbund mit anderen Atomuhren auf der Erde Einsteins Relativitätstheorie überprüfen und noch genauere Zeitmessungen ermöglichen soll. Die Ergebnisse hieraus könnten die Genauigkeit der Satellitennavigation verdoppeln und somit zu einer präziseren Positionsbestimmung auf der Erde beitragen.“[7]
Die Rückkehr zur Erde erfolgte am 2. Juni 2017. Die Mission von Pesquet hieß Proxima.
Am 28. Juli 2020 wurde Pesquet offiziell für seine zweite Langzeitmission an Bord der ISS zugeteilt. Der Flug SpaceX Crew-2 startete am 23. April 2021 mit einer Crew Dragon vom Kennedy Space Center LC-39A. Die zweite Mission von Pesquet trug die Bezeichnung Alpha.[8] Am 4. Oktober 2021 übernahm er als erster Franzose das ISS-Kommando.[9] Die Rückkehr zur Erde erfolgte am 9. November 2021.[10]