Die Regierung von Ryan war die erste Mehrheitsregierung der Labor Party in Queensland. Einige der acht Mitglieder seines Kabinetts stammten aus dem Schafscherer-Streik von 1891, der letztlich zur Gründung der Australian Labor Party führte. Seine Regierung war mit ihrer arbeiterfreundlichen Politik beispielgebend für künftige australische Laborregierungen, da diese Regierung nach ihrem ersten Wahlerfolg bis ins Jahr 1957 in Queensland an der Macht blieb. Die Reform der Arbeiter- und Landarbeiterrechte war Hauptinhalt seiner Regierungszeit. Bei der Wahl im Mai 1915 wurde die Laborparty mit großer Mehrheit gewählt und Ryan wurde Premierminister und Justizminister. Seine Regierung erließ zahlreiche soziale Gesetze beispielsweise für ein Schiedsgericht bei Industriekonflikten, Regelungen für Kündigungen und Entschädigungen von Arbeitern, Arbeitssicherheit und Sicherheit auf Arbeitsgerüsten sowie Gesetze zum Handel und für Geschäftsabwicklungen. Diese gesetzlichen Regelungen begünstigten die staatliche und die private Wohlfahrt, ferner auch die Entwicklung von staatlichen Wirtschaftsaktivitäten im Eisenbahn- und Hotelwesens. Kohleminen wurden eröffnet, die Eisen- und Stahlindustrie entwickelte sich und ein staatliches Versicherungswesen wurde aufgebaut. 1918 wurde Ryan mit großer Mehrheit wiedergewählt. Er führte die Labor Party während der Wahl im Jahre 1919 auf der Bundesebene und wurde ins Abgeordnetenhaus gewählt.
Ryan war der einzige Premierminister Australiens, der aktiv in den beiden Volksabstimmungen von 1916 und 1917 gegen die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Australien von Billy Hughes opponierte.
Auf der Plakette seiner Statue im Queens Gardens in Brisbane ist eingraviert: Lehrer-Jurist-Staatsmann. Nach ihm ist ein Wahlbezirk in Australien, die Division of Ryan benannt.
↑ abW. Ross Johnston, D. J. Murphy: Cultural Advice. In: Australian Dictionary of Biography. National Centre of Biography, Australian National University, Canberra (edu.au [abgerufen am 28. Dezember 2020]).