Theodor Schulze (* 21. Juli 1926 in Hannover) ist ein deutscher Schulpädagoge und Didaktiker aus Bielefeld. Er beschäftigt sich intensiv mit der Lerntheorie, wurde ab den 1980er Jahren zu einem Exponenten der Biographieforschung und prägte nach seiner Emeritierung im Jahre 1991 auch maßgeblich die auf Martin Wagenschein zurückgehende Lehrkunstdidaktik von Hans Christoph Berg, wo er später wieder auf seinen alten Studienkollegen Wolfgang Klafki traf. Wie Klafki zuvor im Jahr 2002 erhielt Schulze im Jahr 2006 den nur alle zwei Jahre vergebenen Ernst-Christian-Trapp-Preis.
Theodor Schulze kam 1926 in Hannover zur Welt, wuchs jedoch vor allem in Magdeburg auf. Nach seinem Abitur studierte er Pädagogik mit den Nebenfächern Philosophie und Germanistik an den Universitäten Göttingen und Heidelberg. In Göttingen war damals die Zahl der Studierenden der Pädagogik mit 30 bis 40 recht klein, aber im Nachhinein sehr prominent besetzt. Zu Schulzes Kommilitonen gehörten allein bei Erich Weniger Leute wie Herwig Blankertz, Wolfgang Klafki, Wolfgang Kramp und Klaus Mollenhauer; weitere Kommilitonen waren Ilse Dahmer, Hans-Dietrich Raapke, Wolfgang Schulenberg und Hans-Martin Stimpel.[1]
Nachdem er Ende 1954 seine langjährige Freundin und Studienkollegin Dorothee (* 1929 als Dorothee Merkel) geheiratet hatte, promovierte Schulze schließlich 1955 bei Weniger mit der auf Friedrich Schleiermacher bezogenen Arbeit Die Dialektik in Schleiermachers Pädagogik, die gleichzeitig als Habilitation anerkannt wurde. Zwei Jahre später gab er, zusammen mit Weniger, den Band 1 der Pädagogischen Schriften Schleiermachers heraus.
Im Jahr 1960 trat Schulze eine Professur (H3) an der Pädagogischen Hochschule Flensburg an, 1970 folgte ein regulärer Lehrstuhl (C4) an der Universität Bielefeld für Didaktik der Sekundarstufe. Neben der Lerntheorie wurde ab den 1980ern die Biographieforschung eines seiner Forschungsgebiete.
Nach seiner Emeritierung im Jahr 1991 war Theodor Schulze eine treibende Kraft in der Entwicklung der Lehrkunst, innerhalb derer Schulze neben Hans Christoph Berg zum zweiten wichtigen Pol und Hauptentwickler wurde; später sollte als dritter großer Kopf Schulzes früherer Studienkollege Wolfgang Klafki, inzwischen einer der wichtigsten und meistzitierten Pädagogen im deutschsprachigen Raum, hinzukommen.
Im Jahr 2006 bekam Schulze, wie zuvor Mollenhauer 2000 und Klafki 2002, den Ernst-Christian-Trapp-Preis verliehen. Die Laudatorin Margret Kraul hob dabei besonders Schulzes „künstlerischen“ Zugang zur Didaktik hervor.[2] Zu diesem Zeitpunkt hatte sich indes Schulze bereits wieder einem neuen Thema, der Theorie der Evolution, zugewandt.
Neben seiner wissenschaftlichen Autorentätigkeit illustrierte Schulze viele seiner Bücher und Artikel; insbesondere in der Lehrkunstdidaktik erschuf er eine große Zahl an Titelbildern, Denkbildern und „thematischen Landkarten“.
Mindestens seit den 1960er Jahren erstellte er überdies eine große Zahl an Selbstbildnissen und Zeichnungen anderer Pädagogen – vom realistischen Abbild bis zur Karikatur –, von denen nachfolgend einige exemplarisch aufgeführt sind: