Dieser Artikel beschreibt die Kreml-kritische Website. Nicht zu verwechseln mit der englischsprachigen
Russia-Insider.com, welche ein Jahr später als Reaktion mit Unterstützung vom Kremlnahen Oligarchen
Malofejew gegründet wurde.
The Insider
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Beschreibung
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Investigative russische Internet-Nachrichtenseite
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Sprache
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Russisch, Englisch
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Hauptsitz
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Riga, Lettland
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Erstausgabe
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2013
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Gründer
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Roman Dobrochotow
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Weblink
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theins.ru/en
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The Insider ist eine russischsprachige Internetzeitung mit Sitz in Russland. Sie wurde im November 2013[1] von dem Politologen[2] und politischen Aktivisten[3] Roman Dobrochotow gegründet. The Insider ist auf investigative Recherchen spezialisiert, die es zum Teil in Kooperation mit dem Recherchenetzwerk Bellingcat durchführt (zum Beispiel zum Abschuss von Malaysia-Airlines-Flug 17 oder zum Giftanschlag auf Alexei Nawalny).[4]
Am 10. November 2017 erhielt The Insider den Preis für Innovation in Demokratie des Europarats.[5] Außerdem wurde es mit dem Free Media Award 2019 der Zeit-Stiftung ausgezeichnet.[6] 2021 erfolgte die Verleihung des Nannen Preises für die gemeinsame Ermittlung mit dem Spiegel und Bellingcat im Falle der Vergiftung Nawalnys.[7]
Im Juli 2021 stufte das Justizministerium der Russischen Föderation The Insider als unerwünschte Organisation ein.[8] Ende September 2021 wurde Dobrochotow mit dem Vorwurf eines illegalen Grenzübertritts in die faktisch von Russland abhängige „Volksrepublik“ Lugansk zur Fahndung ausgeschrieben. Die Sprecherin des Außenministeriums unterstellte ihm aber durch Verwendung einer bekannten Floskel Hochverrat.[9][10]
Im Sommer 2021 verlegte Dobrochotow aufgrund steigenden Drucks durch die russische Regierung die Redaktion ins Ausland.[11]
Während des Angriffkriegs Russlands gegen die Ukraine starb am 23. März 2022 nach Angaben von The Insider die russische Journalistin Oxana Baulina bei einem russischen Raketenangriff auf ein Wohngebiet in Kiew, als sie für The Insider die durch einen vorherigen Angriff verursachte Zerstörung gefilmt hatte. Beim Angriff starb ein weiterer Zivilist, zwei Begleiter von Baulina wurden verletzt.[12]
Im Juli 2022 wurde The Insider in Russland als „unerwünschte Organisation“ eingestuft.[13]
Seit 2023 ist Christo Grosew Leiter Recherche von The Insider.[14]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Projekt The Insider – genau ein Jahr! The Insider, 25. November 2014.
- ↑ Roman Dobrokhotov. In: Al Jazeera. Abgerufen am 12. Januar 2020.
- ↑ Roman v Kremlin. In: Al Jazeera. 20. November 2012, abgerufen am 12. Januar 2020 (englisch).
- ↑ Alles unter Kontrolle? – Internetzensur und Überwachung in Russland (PDF). Reporter ohne Grenzen, 28. November 2019, abgerufen am 12. Januar 2020.
- ↑ Preis des Europarates für demokratische Innovation geht an investigative Zeitung The Insider. Europarat, 10. November 2017, abgerufen am 12. Januar 2020.
- ↑ Free Media Awards 2019 gehen an couragierte Journalisten aus Russland, Armenien, Aserbaidschan und der Ukraine. ZEIT-Stiftung, abgerufen am 12. Januar 2020.
- ↑ »Formal darf ich ausreisen, faktisch kann ich es nicht«. Der Spiegel, 30. Juli 2021.
- ↑ https://www.tagesschau.de/ausland/russland-verbot-the-insider-101.html
- ↑ Kreml beklagt Zensur und fahndet nach Journalisten. Der Standard, 30. September 2021.
- ↑ Russian Editor of Investigative Outlet Charged With Illegal Border Crossing. Moscow Times, 30. September 2021.
- ↑ Russisches Investigativmedium „The Insider“ / Kremlgegner mit guten Kontakten. Alice Bota im Gespräch mit Stefan Fries. Deutschlandfunk, 24. März 2022.
- ↑ Russische Journalistin in Kiew getötet. In: Der Spiegel, 23. März 2022.
- ↑ Минюст включил Bellingcat и The Insider в список «нежелательных организаций». In: Meduza. 26. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022 (russisch).
- ↑ Christo Grosew auf der Website von The Insider, abgerufen am 2. April 2024.