Das Kirchdorf Thalheim ist umgeben vom Mühlberg (538,8 m ü. NHN), Seeberg, Mühlleiten und Eicha (486,1 m ü. NHN) und liegt im Albachtal. Im Ortsgebiet münden drei Bäche in den Albach. Die Staatsstraße 2236 durchzieht den Ort von Förrenbach kommend als Alfelder Straße. Sie führt weiter nach Alfeld. In der Ortsmitte beginnt die Kreisstraße LAU 27, die in den Nachbarort Heldmannsberg führt. Von Thalheim aus gelangt man auch auf die Jurahochfläche nach See.[5]
Geschichte
Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg im Jahr 1504, in dem die Nürnberger König Maximilian I. Waffenhilfe leisteten und dafür umfangreichen bayerischen Grundbesitz im Osten der Stadt erhielten, wurde Thalheim Besitz der freien Reichsstadt Nürnberg.
In Thalheim befindet sich ein Schloss, das im Jahr 2005 mit dem Denkmalpreis des Bezirks Mittelfranken ausgezeichnet wurde. An Stelle eines vom Hochwasser zerstörten Baues in den Jahren 1709 bis 1713 wurde im Auftrag des Nürnberger Patriziers Siegmund Elias Holzschuher nach Plänen des Nürnberger Landbaumeisters Johann Ulrich Mösel ein zweigeschossiger Walmdachbau mit polygonalem Treppenturm errichtet. Nach einem Großbrand wurde es wiederhergestellt.
Unmittelbar neben dem Schloss befindet sich die evangelische Kirche St. Peter und Paul. Sie wurde ungewöhnlicherweise über einem Bach errichtet. In Thalheim befand sich auch ein Eisenhammer, der 1387 als Mitglied der Oberpfälzer Hammereinigung genannt wird („Jobst Tezel mit dem hamer zu Talhaim vnd mit dem hamer zu Hawnratz (= Haunritz)“[6]).
Ein Hammermeister namens Peter Tetzel ließ 1424 zu seinem Herrensitz noch eine Kapelle bauen. Die Kirche gehört seitdem dem Schlossbesitzer und seit 1909 der Familie Panzer. In der Kirche befindet sich eine schön gestaltete Stuckdecke (1727), ein Herrschaftsstuhl auf der Empore mit dem Holzschuher-Wappen (Jahreszahl 1754) und eine Kanzel aus dem 17. Jahrhundert. Im gotischenChor mit Kreuzrippengewölbe wurde 1754 ein Altar im Rokoko-Stil mit Blüten- und Kettendekor eingefügt.[7]
Die Kirche ist als Baudenkmal (D-5-74-128-57) ausgewiesen.
Am 1. Januar 1972 wurde das bis dahin selbständige Thalheim in die Gemeinde Happurg eingegliedert.[8]
Wirtschaft
Im Ort sind mehrere Bauunternehmen, ein Transportunternehmen, ein Sägewerk, ein Bäcker, ein Elektriker, zwei Schreiner, ein Zimmerer, ein Metallbauer, ein Steinmetz, ein Installateur und zwei Heilpraktiker ansässig. Bekannt ist die Thalheimer Bauernwurst, die auf das Jahr 1887 zurückgeht. Allerdings wird sie mittlerweile in Lauterhofen produziert.
Natur
Teufelskanzel
Zwischen Thalheim und Förrenbach liegt die Felsburg Teufelskanzel als klobige Felskuppe auf einer Höhe von 460 m ü. NHN in der Form einer Kanzel. Von der Felsburg hat man einen weiten Blick über das Förrenbachtal. Sie ist als Geotop (574R023)[9] und Naturdenkmal (ND-Nr. ND-05175) ausgewiesen.
↑Johannes Laschinger: Transkription der Großen Hammereinung. In: Hirschmann, Norbert, Fleißer, Hannelore, Mahler, Fred: Die Oberpfalz, ein europäisches Eisenzentrum - 600 Jahre Große Hammereinung, Band 12/1 der Schriftenreihe des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern, Theuern 1987, S. 141.