Temporäre Architektur, auch ephemere Architektur, bezeichnet Architekturkonzepte, die sich mit temporären baulichen Strukturen und Bauwerken beschäftigen. Diese haben eine beschränkte Lebens- und Nutzungsdauer und sind oft nur eine Übergangslösung, um einen akuten Bedarf zu stillen. Häufig handelt es sich um mobile Architekturen – also um Anlagen, die für eine gewisse Zeit an einem Standort aufgebaut, später wieder demontiert und in der Folge woanders wiederaufgebaut werden.
Temporäre Architekturen finden sich – aus Anlass größerer Festlichkeiten – bereits im Barock, beispielsweise Ehrenpforten u. Ä., die entlang der Routen zeremonieller Ein- und Umzüge aufgestellt wurden. Als temporär konzipiert wurden und werden auch viele Bauten für zeitlich begrenzte Ausstellungen. Temporäre Bauwerke dienen zuweilen auch als Platzhalter für spätere, dann solider ausgeführte Versionen desselben Projektes.
Humboldt-Box, seit 2011 auf dem Schlossplatz in Berlin
Literatur
Melanie Doderer-Winkler, „Magnificent Entertainments: Temporary Architecture for Georgian Festivals“ (London and New Haven, Yale University Press for The Paul Mellon Centre for Studies in British Art, 2013). ISBN 0-300-18642-8 and ISBN 978-0-300-18642-0.