Bereits die Māori hatten Kenntnis von der Höhle und nannten sie „Te Ana-au“, was übersetzt soviel bedeutet wie „Höhle mit strudelndem Wasser“. Nach ihr wurde auch der LakeTe Anau benannt, der in der Sprache der Māori„Te Ana-au“ heißt. Die Höhle blieb über viele Jahrzehnte eine Legende, bis in den 1940er Jahren der im Tourismus arbeitende Lawson Burrows die Suche nach der Höhle aufnahm. Im April 1947 fand Burrows schließlich, wonach er suchte, ließ die Höhle für Touristen begehbar machen, doch eine Flut im Jahre 1948 zerstörte zunächst sein Vorhaben. Burrows gab nicht auf und machte den unteren Teil des Höhlensystems für Touristen zugänglich.[1]
Geographie
Die Te AnauCaves befinden sich rund 13 km nördlich der Kleinstadt Te Anau an der östlichen Flanke der Murchison Mountains und sind vom Westufer des LakeTe Anau zugänglich. Rund 3,5 km westlich befindet sich der Lake Orbell, dessen Wasser den Tunnel Burn speist und durch das Höhlensystem der Aurora Cave fließt.[2]
Höhlensystem
Das gesamte im 30–35 Millionen Jahre alten Kalkstein befindliche Höhlensystem, das vor rund 230 Tausend Jahren entstanden ist, erstreckt sich über eine Länge rund 8 km[3] (andere Quellen geben 6,7 km an[4]), wovon aber nur der untere Teil der Öffentlichkeit per Führung zugänglich ist. Die Höhlen erlebten sieben Eiszeitperioden, in denen die Höhlenzugänge von Gletschern bedeckt und mit Gletscherwasser gefüllt waren. Sedimente aus diesen Perioden sind an verschiedenen Stellen der Höhle nachweisbar.[5]
Der Bereich, in denen die Glowworms besichtigt werden können, gehört mit rund 12.000 Jahren Alter zu dem jüngeren Teil der Höhlen und wird häufiger überflutet. Stalaktiten und Stalagmiten sind wegen des geringen Alters der Höhle und der hohen Durchströmungsgeschwindigkeit des Wassers deshalb kaum vorhanden. Aufgrund des leicht sauren Wassers wird der Kalkstein angegriffen und gelöst, wodurch sich die Höhlen ständig erweitern.[4]
Fauna
Neben den in Neuseeland unter dem Namen Glowworm bekannten Arachnocampa luminosa, die der Familie der Langhornmücken zugeordnet werden können, sind in dem Höhlensystem auch die Cave Weta, die den Māori unter dem Namen Tokoriro bekannt sind, zu finden. Auch eine spezielle Art von Weberknechten, die in Neuseeland Harvestman genannt werden, sind in den Höhlen beheimatet. In den Gewässern des unteren Teils des Höhlensystems ist der Long-finned Eel, ein Aal zu finden, der bis zu 1,5 Meter lang und bis 25 Kilogramm schwer werden kann. Das Lebensalter der Spezies, die den Māori als Tuna bekannt ist, kann über 100 Jahre hinausgehen.[4]
Die Te AnauCaves werden von dem Unternehmen Real Journeys unter dem Namen „Te AnauGlowworm Caves“ vermarktet und Touristen zugänglich gemacht. Die Anfahrt erfolgt von Te Anau per Boot aus, das am Ufer nahe den Höhlen einen Anlegesteg vorfindet. Nach wenigen hundert Metern erreichen die Besucher den Eingang zu den Höhlen. Vom Eingang aus erreichen die Besucher über einen Fußweg zunächst den Teil der Höhlen, der Cathedral genannt wird. Dann folgen der Wasserfall, der Whirlpool und der Damm, wo der Fußweg endet und der obere aufgestaute Teil per an einem Seil geführten Kahn bis zur Glowworm-Grotte befahren werden kann. Der anschließende Höhlenteil kann nur nach Durchtauchen eines Siphons erreicht werden und ist für Touristen nicht zugänglich.[4]
Stand Juli 2006 wurden die Te AnauCaves von rund 55.000 Touristen pro Jahr besucht.[6]
Literatur
Paul W. Williams: A 230 ka record of glacial and interglacial events from Aurora Cave, Fiordland, New Zealand. In: Royal Society Of New Zealand (Hrsg.): New Zealand Journal of Geology and Geophysics. Vol. 39, 1996, ISSN0028-8306, S.225–241, doi:10.1080/00288306.1996.9514707 (englisch, Online [PDF; 2,5MB; abgerufen am 31. März 2018]).
Einzelnachweise
↑Robin Adair: The Caves ofTe Anau. In: The Australian Women's Weekly. Wellington 30. Juni 1965, S.15 (englisch, Online [abgerufen am 31. März 2018]).
↑Topo250 maps.Land Information New Zealand, abgerufen am 31. März 2018 (englisch).
↑Williams: A 230 ka record of glacial ... In: New Zealand Journal of Geology and Geophysics. 1996, S.228.
↑Williams: A 230 ka record of glacial ... In: New Zealand Journal of Geology and Geophysics. 1996, S.225.
↑Department of Conservations (Hrsg.): Regional Economic Impacts of Fiordland National Park. Juli 2006, S.14 (englisch, Online [PDF; 80kB; abgerufen am 31. März 2018]).