Die Gemeinde Tagsdorf liegt im Sundgau, etwa fünf Kilometer östlich von Altkirch und 20 Kilometer südlich von Mülhausen. Das Dorf liegt am Fuß des Steilanstiegs der D419 und an der Einmündung des Riethgrabenbaches in den Wahlbach, der bei Emligen den Thalbach erreicht.
1380 erwähnt als „Tagsdorff“, unsicher als Dachs-Dorf gedeutet. Das Ortswappen und die Skulptur „La gorge du blaireau“ von Stéfane Perraud (2016) nehmen darauf Bezug.
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wichtige Relais-Station für die Fuhrwerke vor dem steilen Straßenanstieg: mehrere Herbergen, Bereitstellung von Vorspannpferden. Im 19. Jahrhundert gab es in Tagsdorf zwei Ziegeleien.
Im Ersten Weltkrieg wurde Tagsdorf bekannt durch ein Reitergefecht. Im Zweiten Weltkrieg war in Tagsdorf zeitweise der Kommandoposten von General Adrien Gruss.
Sankt-Blasius-Kirche von 1864, neuromanische Turmobergeschosse und Turmspitze 1893. Rinckenbach-Orgel von 1867
Einige gut erhaltene Fachwerkhäuser: An der Rue de Bâle Nr. 1 und 3 zwei Häuser in Stockwerkbauweise aus der Zeit um 1800 mit engmaschigem, auf Symmetrie bedachtem Fachwerk, wie es im 19. Jahrhundert üblich wird, dagegen Nr. 20 an der RuePrincipale ein eher altertümliches, weitabständiges Fachwerk, Nr. 19 ein ursprünglich in der altertümlichen Ständerbauweise errichtetes Haus.
Literatur
Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 83.