Die Wieżyca ist der höchste Berg im nördlichen Polen bzw. auch die höchste Erhebung zwischen dem Harz im Westen und der Dsjarschynskaja Hara in Belarus. Die Landschaft gehört zur Kaschubischen Seenplatte. Danzig und Gdynia(Gdingen) liegen jeweils fünfzig Kilometer östlich, Kościerzyna(Berent) zwanzig Kilometer südwestlich und Stężyca(Stendsitz) sechs Kilometer westlich.
Das Schulzenamt grenzt im Norden an Krzeszna (Groß Kresin) und Rąty (Ronti) mit Kolańska Huta (Lindenhof), im Osten liegt das Dorf Rybaki(Fischershütte), im Süden Piotrowo (Fustpetershütte) und Kłobuczyno (Klobschin) sowie im Westen Gołubie (Gollubien) und Potuły (Patul).
Zum Schulzenamt Szymbark gehören das namensgebende Dorf im Südwesten der Gemarkung sowie ganz im Osten die Ortschaft Drozdowo (Drosdowen), südlich und nördlich der Wieżyca das kleine Dorf Wieżyca mit dem ehemaligen WohnplatzGasthaus (zum) Thurmberg bzw. Wilhelmshöhe und der Siedlung am Haltepunkt der Bahn (ehemals der Bahnhof Thurmberg) sowie im Nordwesten die Siedlung Kolano mit den Ortsteilen Niebo und Piekło (Pieklo).
Geschichte
Das Dorf wurde auch urkundlichSzembark, Szenbark und Monszowo genannt. Mit den Polnischen Teilungen kam das Gebiet der heutigen Gemeinde 1772 zum Königreich Preußen und zur Provinz Westpreußen. Zur Landgemeinde Schönberg im gleichnamigen Amtsbezirk gehörte der Wohnplatz Gasthaus Thurmberg. Sie lag im Landkreis Karthaus. Evangelische waren in Schönberg eingepfarrt. Die Katholiken gingen in Berent zur Kirche. Nach 391 Einwohnern in 1885 hatte das Dorf zwanzig Jahre später 432 Einwohner,[2] der Wohnplatz Gasthaus Thurmberg sieben Einwohner.[3]
Von 1975 bis 1998 gehörten Dorf und Landgemeinde zur Woiwodschaft Danzig, der Powiat war in dieser Zeit aufgelöst. Im Jahr 2014 hatten die Ortschaften des Schulzenamts Szymbark 695 Einwohner, davon entfielen auf das namensgebende Dorf 541, auf Drozdowo 23, auf Kolano 75 und auf Wieżyca 56 Einwohner.[1]
Baudenkmal, Kultur und Tourismus
Die ehemals evangelische, seit 1945 römisch-katholische, Pfarrkirche wurde von 1882 bis 1884 im neugotischen Stil errichtet. Unter der Nummer 154 erfolgte am 2. Dezember 1961 der Eintrag in die nationale Denkmalliste der Woiwodschaft.
In Wieżyca (Wilhelmshöhe) hat die Kaszubski Uniwersytet Ludowy (KaschubischeVolkshochschule) ihren Sitz. Das „Auf dem Kopf stehende Haus“ (Dom do góry nogami) in Szymbark dient dem Zentrum für Bildung und Regionalförderung. Zu ihm gehört ein Freilichtmuseum. Die Wieżyca (Turmberg) bietet Wanderwege und vom Aussichtsturm einen Rundblick über die Kaschubische Schweiz.
Die Bahnstrecke Kościerzyna–Gdynia (Berent-Gdingen) hat auf Gemeindegebiet die Stationen Nowa Wieś, Gołubie Kaszubskie, Krzeszna (ehemals Bahnhof Groß Kresin) und Wieżyca (ehemals Bahnhof Groß Kresin). Sie ist für den Tourismus von Bedeutung und wird von der Stadtbahn SKM der Dreistadt bedient.
Willi Heidn: Die Ortschaften des Kreises Karthaus/Westpr. in der Vergangenheit. (Wissenschaftliche Beiträge zur Geschichte und Landeskunde Ostmitteleuropas. Band 73). Marburg/Lahn 1965.
Willi Heidn: Die Geschichte des Kreises Karthaus. Vom Ende der Ordensherrschaft 1466–1945. Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen, Hamburg 1972.
Wilhelm Brauer (Hrsg.): Der Kreis Karthaus, ein westpreußisches Heimatbuch. Lübeck 1978.