Susanna Ridler ist eine österreichischeVokalistin und Komponistin im Grenzbereich von Jazz, Elektronik, improvisierter Musik, Zeitgenössischer Musik und Literatur.
Ridler studierte zunächst Schauspiel und arbeitete einige Jahre am Theater (u. a. beim Aktionstheater Ensemble), bevor sie ein Musik- und Gesangsstudium in Maastricht, Amsterdam & Los Angeles absolvierte (Outstanding Student Award 1998, Musicians Institute, Hollywood).
1998 gründete Ridler in Los Angeles das Acapella-Trio „treasure“, mit dem sie ihre ersten Kompositionen umsetzte (2. Platz beim kalifornischen Acapella-Wettbewerb „Harmony Sweepstakes“). Nach ihrer Rückkehr nach Wien, 2001, begann Ridler den Computer als Instrument in ihr musikalisches Schaffen zu integrieren. Sie komponierte Musik für Theater und Hörspiel (u. a. für Ö1, „Staatstheater Mainz“), produzierte 2003 für Universal Music einen Remix über GershwinsSummertime. 2004 startete sie ihr Elektronik-Jazz-Pop-Projekt [koe:r].
2008 veröffentlichte Ridler auf ihrem eigenen Label „Electroland Records Vienna“ den ersten Tonträger [koe:r] mit Coverversionen. Bei dieser Produktion mitwirkende österreichische Jazzmusiker waren Peter Herbert (Kontrabass), Wolfgang Puschnig (Saxophon/Flöte), Thomas Gansch (Trompete), Rainer Deixler (Drums), Helmut Jasbar (E-Gitarre).
Ihre auf der CD enthaltene Version von Jobims „Corcovado“ wurde auf der Stereo-Deluxe-Compilation „Brazilution-Winter Edition“ wiederveröffentlicht.
2009 produzierte Ridler eine Remix-EP mit Mixes von I-Wolf, Lowa (featuring Uwe Walkner), Brenda & Conny Dix.
2010 kooperierte sie als Sängerin und Co-Autorin für den Song „kiss her in the stomach“ mit Kava & Christopher Chaplin (Album „Seven Echoes“, Fabrique Records).
2012 folgte das zweite [koe:r] Album „Susystems“ mit Peter Herbert (b), Florian Kmet (egit), Alexander Lackner (b), Gerald Preinfalk (bcl), Wolfgang Puschnig (sax). Damit gelang ihr eine moderne Kunstmusik – das Rolling Stone Magazin meinte: „Susystems führt schnurstracks ins Reich der Geniestreiche“. Österreich Konzert-Tour u. a. zu: „Grazjazznacht“ in Graz, „Jazz & the City“ in Salzburg, „Women in Jazz“ im Brucknerhaus Linz und „Jazz Art“ im Gläsernen Saal (Wiener Musikverein).
Im Frühjahr 2012 bekam sie einen Kompositionsauftrag vom Outreach Festival zum Thema „Finanzkrise“/no fear, wo das 30-minütige Werk „no fear with angst“ uraufgeführt wurde.
In ihrem Auftragswerk für den Carinthischen Sommer unter dem Titel „Geometrie der Seele oder ich seh den See nicht mehr“ vertonte Ridler 2014/15 erstmals Auszüge aus Gert-Jonke-Werken (u. a. Teile des „Geometrischen Heimatromans“). Das Projekt wurde im Trio mit Kontrabassist Peter Herbert und Saxophonist Wolfgang Puschnig uraufgeführt.
Daraufhin beauftragte die Gert-Jonke-Gesellschaft Ridler, am Ehrengrab Gert Jonkes die Enthüllung des neuen Grabsteines musikalisch zu begleiten, ebenso im März 2015 die Verleihung des Gert-Jonke-Preises im Stadttheater Klagenfurt – hier mit der Uraufführung der Auftragskomposition über das Jonke-Gedicht „hier die Landkarte“.
2016 erhielt Ridler seitens der Gert-Jonke-Gesellschaft die Möglichkeit, unveröffentlichte Texte des Dichters für weitere Kompositionen heranzuziehen. Aus diesen Textfragmenten entstanden Musikwerke für Solo-Stimme, Kammerensemble (in Kooperation mit Dirigent Peter Burwik / ensemble XX.jahrhundert) und Jazz-Trio – mit Bassist Peter Herbert & Saxofonist Wolfgang Puschnig –, die 2017 beim 10. Literaturfest Salzburg uraufgeführt wurden.
Im Winter 2020/21 veröffentlicht Ridler als Ergebnis ihrer langjährigen musikalischen Auseinandersetzung mit dem literarischen Werk Gert Jonkes - den Tonträger „Geometrie der Seele - Musikalische Hommage an den Dichter Gert Jonke (1946-2009)“.
Diskografie
2020: Susanna Ridler „Geometrie der Seele - Musikalische Hommage an den Dichter Gert Jonke (1946-2009)“, Electroland Records Vienna, ELRV0002
2012: [koe:r] „Susystems“ – Electroland Records Vienna, ELRV001
2011: Single „Winter“, Electroland Records Vienna, ELR001
2010: „Seven Echoes“ von Kava & Christopher Chaplin, Fabrique Records (Gast auf Track 6)
2009: Stereo Deluxe „Winter Edition“ enthält [koe:r]s Version von Jobim‘s „Corcovado“
2020: 2 Auftragskompositionen für das Projekt MUSICA FEMINA – Poesie der Komponistinnen
2018: Auftragswerk für das ensemble XX. Jahrhundert, „Wir:ich“, Uraufführung 17. Juni 2018, Porgy & Bess Wien
2018: Auftragskomposition / Carinthischer Sommer 2018 / 3 „neue“ Kärntner Lieder für Männer-Vokaloktett, mit Texten von Gert Jonke
2017: Uraufführung & Premiere "Geometrie der Seele" @ Literaturfest Salzburg[1] / Kompositionen über großteils unveröffentlichte Textfragmente des Schriftstellers Gert Jonke, im Trio mit Peter Herbert (Kontrabass) und Wolfgang Puschnig (Saxophon, Flöte)
2016: Kammermusikstück geschrieben für das ensemble XX jahrhundert[2] unter der Leitung des Dirigenten Peter Burwik // mit Texten von Gert Jonke // „Chlorophyllklangpulverstaub oder: die Erforschung des botanischen Tongewebes“// Uraufführung 7. Dezember 2016
seit 2015 – POCKET SESSION:[3] eine 30-45 minütige Solo- oder Duo-Session, als musikalische Werkstatt im öffentlichen Raum
2015: Auftragskomposition für die Gert-Jonke-Gesellschaft zur Verleihung des Gert-Jonke-Preises 2015 im Stadttheater Klagenfurt/Uraufführung „Weil die Erinnerung an Dich…“
2014: Musikalische Begleitung am Ehrengrab Gert Jonkes – bei der Enthüllung der neuen Grabskulptur des bildenden Künstlers Wolfgang Walkensteiner
2014: Auftragswerk für den Carinthischen Sommer/ Unter dem Titel „Geometrie der Seele oder ich seh den See nicht mehr“ vertont Ridler Auszüge aus Gert-Jonke-Werken (u. a. Teile des „Geometrischen Heimatromans“)
2013: Mitwirkung als Vokalistin & Elektronikerin bei Karl Ritter & Wolfgang C. Kuthan’s „Soundritual“, eine groß besetzte Kunstaktion, energetische Tonmalerei aus übereinander geschichteten Gitarren-Feedbacks, einer Vielzahl akustischer Instrumente und menschlicher Stimmen.
2012: Auftragskomposition vom „Outreach Festival“ zum Thema „Finanzkrise“, wo das 30-minütige Werk „no fear with angst“ uraufgeführt wurde (gefördert durch das BMUK)
2010: Song Co-Autorin & Vocals für Track 6 auf der CD „Seven Echoes“ von „Kava & Christopher Chaplin“/ Fabrique Records
2009: Theatermusik für Ewald Plametshofer‘s „Sauschneiden“ Regie: Dieter Boyer, Theater am Lend, Graz
2008: Theatermusik für „Torquato Tasso“, Regie: Dieter Boyer, Staatstheater Mainz
2008: Musik & Konzert für die „Multimedia – Staatspreis Verleihung“, Konzerthaus Wien
2008: Musik & Performance für das „5 Jahres Jubiläum von Gabarage“, Künstlerhaus / brut, Wien
2007: Komposition und Soundinstallation für die Ausstellung von Jürgen Schiefer im K/haus, Wien
2006: Konzert und musikalische Rahmengestaltung für die Ausstellungseröffnung „Verrückte Liebe“ im Kunstforum Bank Austria, Wien