Das Sugamo-Gefängnis wurde in den 1920er Jahren in Ikebukuro, einem Teil des heutigen Tokioter Stadtteiles Toshima, erbaut. Vorbild für den Bau waren europäische Gefängnisse. Das Gefängnis wurde hauptsächlich zur Unterbringung politischer Gefangener wie Dissidenten oder Kommunisten genutzt. 1944 wurden Richard Sorge und Ozaki Hotsumi, die für die Sowjetunion in Japan spioniert hatten, im Sugamo-Gefängnis durch Hängen hingerichtet.
Das Sugamo-Gefängnis wurde im Jahr 1971, nachdem alle dort inhaftierten Kriegsgefangenen entweder verstorben oder entlassen worden waren, abgerissen.
Nachnutzung des Areals
1978 wurde an dieser Stelle das Sunshine-60-Gebäude, zu dem Zeitpunkt das höchste Gebäude Japans, errichtet. Zur Erinnerung an das frühere Gefängnis wurde ein Stein mit der Inschrift „Bete für den ewigen Frieden“ aufgestellt.
Kodama Yoshio, Rechtsterrorist, militärischer Geheimdienst, Yakuza-Boss; prägte nach dem Krieg den Aufbau des japanischen Politiksystems in den 1950er Jahren (1955er System),
Ryōichi Sasakawa, Präsident der Zeitung Konnichi Shimbun, rechtsextremer Parteiführer der 1930er Jahre, Akteur bei der Plünderung Chinas, mit Nähe zur Yakuza[2]
Es war die Aufgabe der 8. Armee, während der Besatzung sämtliche verurteilte japanische Kriegsverbrecher (aller Kategorien) zu inhaftieren, insbesondere die Verurteilten der Kriegsverbrecherprozesse von Yokohama. Diese wurden in Sugamo untergebracht.[5] Während der sechs Jahre, die das Gefängnis der 8. Armee unterstellt war, dienten dort insgesamt 2450 Soldaten.[6]
Literatur
John L. Ginn: Sugamo Prison, Tokyo. An Account of the Trial and Sentencing of Japanese War Criminals in 1948. By a U.S. Participant. McFarland & Company, Jefferson NC u. a. 1992, ISBN 0-89950-739-5.
Manfred Kittel: Sugamo war nicht Spandau. Anmerkungen zur justiziellen „Vergangenheitsbewältigung“ in Japan und Deutschland nach 1945. In: Michael C. Bienert (Hrsg.): Die vier Mächte in Berlin. Beiträge zur Politik der Alliierten in der besetzten Stadt. Landesarchiv, Berlin 2007, ISBN 978-3-9803303-1-2, (Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin 9), S. 147–158.
↑Clemens Jochem: Der Fall Foerster: Die deutsch-japanische Maschinenfabrik in Tokio und das Jüdische Hilfskomitee Hentrich und Hentrich, Berlin 2017, S. 226 f., Anmerkung Nr. 135, ISBN 978-3-95565-225-8.