Das Unternehmen beschäftigt Mitarbeiter in mehr als 50 Ländern auf fünf Kontinenten und verfügt über eine Produktionskapazität von 13,1 Millionen Tonnen Papier und Karton sowie 7,5 Millionen Kubikmetern Schnittholzprodukten, von denen 3,2 Millionen Kubikmeter intern weiterverarbeitet werden. Die Stora-Enso-Aktien werden an den Wertpapierbörsen von Helsinki (OMX Helsinki 25) und Stockholm gehandelt.
Der Grundstein für die Geschichte der Stora war der Erwerb einer Kupfererz-Abbaukonzession durch den schwedischen Bischof Peter im Jahr 1288. Sieben Jahrhunderte lang war der Kupferabbau im Bergwerk von Falun Kerngeschäft der Gesellschaft, die seit dem Jahr 1862 den Namen „Stora Kopparbergs bergslag“, kurz „Stora“, trägt. Erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts betätigte sich die Firma zunehmend in den Bereichen Holzeinschlag und Papierproduktion. Im Jahr 1990 expandierte die Stora auf den deutschen Markt durch Übernahme des deutsch-schwedischen Feldmühle-Konzerns.
Die finnische Firma Enso wurde 1872 als Sägemühle „W. Gutzeit & Co“ gegründet und trägt seit dem Jahr 1924 nach dem Industrieort Enso (heute Swetogorsk) den Namen „Enso-Gutzeit“. Im Jahr 1997 übernahm „Enso“ die deutsche Papierfirma E. Holtzmann.
Die österreichische Schweighofer Holzindustrie entstand aus einem bis 1642 zurückreichenden Familienunternehmen. Gerald Schweighofer formte daraus in den 1990er-Jahren eines der größten Sägeunternehmen Europas. Im Oktober 1998 vereinigten sich Stora, Enso und Holzindustrie Schweighofer zur Stora Enso, wobei die Sägewerke zum Bereich Stora Enso Timber gehören. Zum Zeitpunkt der Fusion war Stora Enso mit einem Umsatz von 60 Mrd. Finnmark und einer Produktionskapazität von 12.700 Tonnen der weltweit größte Papierkonzern.[1] Im September 2001 übernahm Stora Enso Timber die 26 % Anteile von Holzindustrie Schweighofer.
2004 wurde die polnische Intercell-Gruppe übernommen. Damit besitzt Stora Enso ein weiteres Werk für Verpackung (Kraftpapiere) in Polen. 2006 wurde von Papyrus, dem Papier- und Verpackungsgroßhandelszweig von Stora Enso, die deutsche Schneidersöhne-Gruppe übernommen, womit Stora Enso zum zweitgrößten Papierhändler in Europa aufstieg. Ende April 2008 verkaufte Stora Enso Papyrus zu 100 % an die schwedische Finanzinvestmentgesellschaft Altor. Die Verkaufsvereinbarung beinhaltete auch eine langfristige Papierliefervereinbarung zwischen Stora Enso und Papyrus.[2]
Am 29. März 2022 gab Stora Enso den geplanten Verkauf der vier Papierfabriken Maxau, Anjala, Hylte und Nymölla bekannt.[3] Am 1. März 2023 wurde der Verkauf der Papierfabrik in Maxau bei Karlsruhe an die Schwarz Produktion abgeschlossen.
Produktionsstandorte
Weltweit
2008: Die Produktion von Papier und Karton teilt sich auf folgende Länder auf:[4]
Stora Enso hatte 1998 in Deutschland 4200 Beschäftigte,[1] 20 Jahre später blieben davon nur noch 1600 Mitarbeiter.[6] Rund 13 Prozent der Kapazität und Umsätze des Konzerns entfallen auf die Bundesrepublik Deutschland mit einer Produktionskapazität von 2,3 Millionen Tonnen Karton und Papier (2001). Am 10. September 2008 veröffentlichte Stora Enso ein umfassendes Restrukturierungsprogramm.[7][8] Hiervon waren auch die deutschen Standorte betroffen.
Das Werk Düsseldorf-Reisholz mit zwei Papiermaschinen wurde zum Jahresende 2007 geschlossen.
Werk Baienfurt: Stilllegung der Kartonmaschine zum Jahresende 2008 (210.000 t/a).[9] Am Standort Baienfurt verblieb damit nur ein Schneidcenter mit 40 Mitarbeitern, das 2018 an das finnische Unternehmen Pyroll Group Oy verkauft wurde.[10]
Werk Hagen: Stilllegung der Papiermaschine 3 zum Jahresende 2008 (140.000 t/a). 2016 Verkauf des Werks für gestrichene holzhaltige Papiere mit 540 Mitarbeitern an die neu gegründete Hagen-Kabel Pulp & Paper GmbH.[11]
Werk Maxau: Stilllegung der Papiermaschine 7 zum Jahresende 2010 (190.000 t/a), Abbau von 180 Arbeitsplätzen
Uetersen: holzfreie, mehrfach gestrichene Bilderdruckpapiere und einseitig gestrichene, nassfeste Etikettenpapiere. Das Werk ist seit 2015 als Feldmuehle Uetersen GmbH selbstständig.[12]
Ehemals E. Holtzmann & Cie.[14] Die Zeitungspapierproduktion in Maxau wurde 2010 eingestellt.[15] Die Zahl der Mitarbeiter sank zwischen 2008 und 2012 von etwa 720[16] auf etwa 450.[17] Der Standort wurde Anfang 2023 an Schwarz Produktion, eine Tochter der Schwarz Gruppe, zu verkauft.[18][19]
Österreich
Drei der etwa 25 Sägewerke stehen in Österreich:[20]
Ybbs, NÖ. (460 Mitarbeiter, das größte Sägewerk des Konzerns, 1983 erbaut, produziert Cross Laminated Timber (CLT), Brettsperrholz)
Brand, NÖ. (war das Stammsägewerk der Familie Schweighofer)
Sollenau, NÖ. (Einstellung des Sägebetriebes zum Ende des 1. Quartales 2014, der Hobelwaren- und Leimholzproduktion mit Ende des 2. Quartales 2015, stellte Beams, Leimholzbinder her.)[21][22]
Schweden
Fors Mill: Faltschachtelkarton
Hylte Mill, Hyltebruk: (aktuell Jan. 2020 ca. 220 Mitarbeiter), Zeitungsdruckpapier
2012: Stilllegung der PM 1
Mai 2013: Stilllegung der PM 2 mit einer Kapazität von 205.000 Tonnen Zeitungsdruckpapier pro Jahr
Stora Ensos Holzeinkaufsorganisation (Division Forestproducts/Wood Supply) und ein Großteil der Werke sind nach PEFC und/oder FSC zertifiziert.[25] Weiter wurde ein System für den Ursprungsnachweis des verwendeten Holzes eingeführt, das auch von seinen Kunden honoriert wird (zum Beispiel Axel Springer Verlag). In Deutschland stammen über 70 % des verwendeten Holzes aus PEFC- oder FSC-zertifizierter Waldwirtschaft. Die deutschen Papierfabriken verarbeiten u. a. Holz aus Deutschland und Frankreich.[26] Zellstoff kommt in immer größerem Umfang aus den Plantagen in Lateinamerika. Hier engagiert sich Stora Enso zusammen mit den Umweltorganisation um Standards zur Zertifizierung.
Stora Enso wie auch die finnischen Unternehmen UPM-Kymmene und Metsä-Serla geraten immer wieder in die Schlagzeilen, da sie als Großkunde des finnischen Staatswaldes Holz aus Wäldern beziehen, die von Umwelt-Nichtregierungsorganisationen als Urwälder eingestuft wurden, und deren Nutzung Konflikte mit dort ansässigen Samen und der Rentierhaltung nach sich zieht.
Soweit dieses Holz in Zellstoffwerken weiterverarbeitet wird, kann es seinen Weg auch in Produkte für den deutschen Markt finden.
↑Facts & Figures. (PDF) Stora Enso, 19. Februar 2013, archiviert vom Original am 6. November 2021; abgerufen am 6. November 2021 (englisch, Jahresbericht 2012).
↑Stora Enso to close down Baienfurt Mill and paper machine at Kabel Mill in Germany. In: Stock Exchange Release. Stora Enso, 4. November 2008, archiviert vom Original am 15. Juni 2016; abgerufen am 15. Juni 2016 (englisch): „The Supervisory Board of Stora Enso’s German holding company’s has decided to close down Baienfurt Mill and Kabel Mill’s coated magazine paper machine (PM) 3 with annual capacity 140 000 tonnes by the end of the year 2008.“
↑Stora Enso Baienfurt Mill. (PDF; 90 kB) Stora Enso, September 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. Februar 2013 (englisch): „Stora Enso’s Baienfurt Mill, located in Southern Germany, has a production capacity of 210 000 metric tons per annum and employs approx 400 people. The mill produces folding boxboard grades on a multiply fourdrinier board machine in a substance range of 160 - 380 gsm.“
↑Baienfurt. In: Service Centers. Pyroll Group Oy, 2021, archiviert vom Original am 6. November 2021; abgerufen am 6. November 2021 (englisch): „PYROLL BAIENFURT SERVICE CENTER became a part of Pyroll Converting at the beginning of 2018, when Pyroll and Stora Enso agreed on the transition of the sheeting service business.“Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pyroll.com