Jönköping ist ein alter Handelsplatz, der am 18. Mai 1284 die Stadtrechte erhielt. Die Stadt war der Sitz mehrerer schwedischer Reichstage, darunter dem von 1599. In ihrer Rolle als Residenzstadt wurde sie zu Beginn des 17. Jahrhunderts stark befestigt und übernahm für weite Teile des südlichen Schwedens eine wichtige Rolle als administratives Zentrum. In diese Zeit fällt auch die Anlage eines Kanalsystems. 1612 wurde die Stadt von den Schweden niedergebrannt, um den anrückenden Dänen kein Quartier zu geben.
Im Sommer 1948 ereignete sich in Jönköping ein weithin beachteter Vorgang: Dort überfielen Angehörige der Mehrheitsbevölkerung das Wohnquartier der tattare, einer Untergruppe der "Reisenden" Resandefolket, drangen in Wohnungen ein, zerstörten sie zum Teil und versuchten mit massiven Angriffen die Bewohner aus der Stadt zu vertreiben. Dabei verhielt sich die Polizei weitgehend passiv. Einige wenige Teilnehmer der tagelangen Krawalle, an denen Tausende teilnahmen, wurden festgenommen, ausnahmslos Reisende.[2]
Jönköping war für seine Zündholzindustrie (Schwedenhölzer, säkerhetständstickor) international bekannt. Das weltführende Unternehmen Svenska Tändsticks AB (STAB), heute Swedish Match, war bis zum Jahr 1970 hier ansässig.
Veranstaltungen
Auf dem örtlichen Elmia-Messegelände findet zweimal im Jahr die DreamHack statt. Sie ist vor der in Norwegen stattfindenden The Gathering die größte LAN-Party der Welt.
Sport
In der Stadt ist der Eishockeyverein HV71 ansässig, wie auch der Fußballverein Jönköpings Södra IF sowie der IK Hakarpspojkarna, der vor allem für seine vier Erfolge bei dem Orientierungslaufwettbewerb Tiomila bekannt ist.
Aufgrund ihrer Rolle als Residenz- und Industriestadt ist Jönköping heute als schwedisches Reichsinteresse klassifiziert.[3]
Wirtschaft
Jönköping ist ein Zentrum der Forst- und Landwirtschaft. Im Industrievorort Huskvarna werden Elektro- und Haushaltsgeräte hergestellt. Durch seine zentrale Lage zwischen Stockholm, Göteborg und Malmö gilt Jönköping auch als wichtige Drehscheibe und Logistikzentrum, so haben viele Großunternehmen hier ein Lager angesiedelt.
Bildung und Wissenschaft
Die Hochschule Jönköping (schwed. Högskolan i Jönköping) zählt rund 12.000 Studierende. Die private Stiftungshochschule ist für einige Fächer mit Promotions- und Habilitationsrecht ausgestattet. Die Institution setzt sich aus vier Fachhochschulen (schwed. fackhögskolor) mit den Schwerpunkten Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Gesundheitswesen und Kommunikation bzw. Pädagogik zusammen. Besonders die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, die Jönköping International Business School (JIBS), erfreut sich internationalen Ansehens.[4]