Die Stiftung Pommern widmete sich dem Erhalt und Ausbau der Kunstsammlung des ehemaligen Städtischen Museums Stettin und erweiterte durch zielgerichtete Ankäufe den Stiftungsbestand um kulturgeschichtliche Zeugnisse und Schriftgut der Geschichte Pommerns. Durch Ausstellungen und Publikationen sollte das Kulturerbe der preußischen Provinz Pommern der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Den Gründungsbestand der Stiftung bildeten Gemälde, Zeichnungen und Grafiken aus dem ehemaligen Städtischen Museum Stettin. Im März 1945 waren diese Bilder von Stettin nach Coburg verbracht worden, wo sie bis 1970 in der Veste Coburg eingelagert waren. Danach betreute die Stiftung Preußischer Kulturbesitz die Sammlung. Nach Verhandlungen des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hans-Georg Wormit, mit mehreren Städten und Museen bekam Kiel den Zuschlag, weil der Rantzaubau als geeignetes Sammlungsdomizil erschien und das Land Schleswig-Holstein 1954 die Landespatenschaft über Pommern übernommen hatte. Die Coburger Landesstiftung bekam drei Bilder als „Verwahrgebühr“. 1972 konnte die Sammlung in Kiel in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Neben den Stettiner Kunstbeständen baute die Stiftung eine umfangreiche kulturgeschichtliche Sammlung und Bibliothek zu Pommern auf.
Mit der Gründung der Stiftung Pommersches Landesmuseum in Greifswald im Jahr 1996 sollten die Bestände der Stiftung Pommern wieder in Vorpommern präsent sein. Nach der Eröffnung des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald wurde die Stiftung Pommern durch Gesetz zum 31. Dezember 2000 aufgelöst. Rechtsnachfolger der Stiftung ist das Land Schleswig-Holstein. Das Stiftungskapital wurde je zur Hälfte dem Land Schleswig-Holstein und dem Pommerschen Zentralverband e. V. zugeführt. Die im Eigentum der Stiftung Pommern stehenden Sammlungsgegenstände gingen auf die Stiftung Pommersches Landesmuseum über.
Zur kulturgeschichtlichen Sammlung gehörten Landkarten, Ortsansichten, Münzen, Medaillen, Autografen sowie ein Bildarchiv. Die Bibliothek zählte ca. 20.000 Bücher und Schriften zur Pommerschen Geschichte und Landeskunde. Teile des Bibliotheksbestandes hatte vor der Gründung der Stiftung die Pommersche Landsmannschaft zusammengetragen. Die Stiftung baute den Bibliotheksbestand durch Erwerbungen und Nachlässe aus.
Georg Flegel: Stilleben mit Hering und Bartmannskrug
↑Gesetz über die Errichtung der „Stiftung Pommern“ vom 16. Dezember 1966. In: Gesetz- und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein, 1966, Nr. 18, S. 258–259.