Steinbruch im Winterrangen mit Kanzel und alter Schmiede
Dieser Steinbruch hat eine Fläche von etwa 10.000 Quadratmetern und stellt den am besten erhaltenen Steinbruch im Raum Fürth dar. Die bis zu acht Meter hoch aufragenden Wände aus schräggeschichtetem, mittel- bis grobkörnigem Sandstein zeigen noch deutliche Bearbeitungsspuren. Teilweise wurde die schwere Tätigkeit der Steinbrecher durch eine vertikale natürliche Klüftung erleichtert. Der Steinbruch im Fürther Stadtwald bedeckt den östlichen Teil des Cadolzburger Höhenzuges, eines aus Burgsandstein aufgebauten Geländerückens. In diesem Bereich ist die grobkörnigere Nürnberger Fazies mit der feinkörnigeren Heldburger Fazies des Burgsandsteins verzahnt. Der Abbau des Burgsandsteins richtete sich hauptsächlich nach den mächtigen Sandsteinlagen der Nürnberger Fazies. Feinkörnige Sandsteine sind mehr, die mittel- bis grobkörnigen Sandsteine weniger verwitterungsbeständig.
Am nördlichen Hangfuß der Steinbrüche befindet sich der Eingang zu einem weitläufigen Felsenkeller. Die Anlage aus rasterförmig angelegten Gängen gehörte zur ehemaligen Gräflich-Pücklerschen-Brauerei. Der 1849 bis 1852 angelegte Keller ist als BaudenkmalD-5-63-000-1707 ausgewiesen. Er diente früher der Lagerung von Bier und im Zweiten Weltkrieg wurde er als Schutzraum und Notunterkunft von der Bevölkerung genutzt. Heute sind die Keller verschlossen und zum Teil einsturzgefährdet oder bereits eingestürzt.
Waldschenke Grüner Felsenkeller
Das 1863 vor den Kellern errichtete Gebäude diente der Brauerei der Grafen im Burgfarrnbacher Schlosshof zunächst als Hopfenlager. Zwischen den Weltkriegen wurde 1921 von Hans Humbser, einem Fürther Brauunternehmer, das Gebäude als Ausflugslokal49.47597222222210.915555555556 umgebaut und ist bis heute ein beliebtes Gasthaus.[3] Der zweigeschossige, traufseitige Satteldachbau mit Sandsteinerdgeschoss ist als Baudenkmal D-5-63-000-1639 ausgewiesen und wurde im Jahr 2008 saniert.
Geschichte
Neben der forstwirtschaftlichen Nutzung stellte früher die Gewinnung von Sandstein einen wichtigen Wirtschaftszweig in diesem Gebiet dar.
Während der Trias erstreckte sich in Mitteleuropa eine ausgedehnte Senke, die zeitweise kontinental geprägt und von flachen Meeren bedeckt war. Das Zentrum dieses Germanischen Beckens lag im Raum Hessen-Thüringen-Nordbayern. Die Hochgebiete wurden abgetragen und der Schutt von den Flüssen in das Germanische Becken transportiert. Das grobe Material blieb am Rand des Beckens liegen. Weiter zum Beckenzentrum hin überwiegen zunächst sandige und dann tonige Sedimente. Im Zentrum des Beckens selbst bildeten sich Binnendeltas und Seen. Am Rand des Beckens überwiegt die sandige Fazies.
Infotafel
Steinbruch nahe dem Kanzelfelsen
Felswand mit natürlichen Klüften
Bearbeitungsspuren
Waldschenke
Eingang Felsenkeller
Lüftungsschacht des Felsenkellers
Zugang
Die Steinbrüche sind ganzjährig frei zugängig. An einigen Stellen besteht Absturzgefahr. Es befinden sich auch zum Teil schlecht gesicherte Belüftungsschächte der darunterliegenden Felsenkeller. Das Gelände kann man nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad über markierte Wanderwege erreichen.[3]