Eine Kirche wurde in Buchholz bereits 1337 gegründet.[1] Ein erster Kirchbau – wohl aus Holz – wurde 1414 im Hungerkrieg zerstört. Ein Nachfolgebau überlebte den Dreizehnjährigen Krieg (1454–1466) bzw. den Reiterkrieg (1519–1521) nicht. 1580 wurde auf den alten Fundamenten ein neuer Kirchbau errichtet, der bis heute besteht.
Bei der neuen Kirche handelte es sich um einen chorlosenSaalbau aus Ziegeln mit einem vorgelegten hölzernen Westturm.[2] Um 1820 erfolgte eine grundlegende Renovierung.
Der Innenraum wurde von einer flachen Holzdecke überspannt, und die Seitenemporen ruhten auf dorisierenden Säulen.[2] Zur Ausstattung gehörte ein im 17. Jahrhundert – vielleicht von Johann Pfeffer – angefertigter Altar, der allerdings mit einer Kanzel aus dem 18. Jahrhundert vereinigt worden war.[1] Die Kirchenstände und der vom Groß Peistener Gutsherr Esebeck gestiftete Tauftisch mit Schale stammten aus 1820. Eine Orgel erhielt die Kirche im Jahre 1859,[2] während die älteste der drei Glocken aus dem Jahre 1653 stammte.[1]
Der Turm der Kirche ist heute nicht mehr vorhanden. Stattdessen hängt die einzige Glocke in einem seitlich der Kirche freistehenden Glockenträger. Das Innere der einst evangelischen Kirche wurde den liturgischen Bräuchen der römisch-katholischen Kirche angepasst, die jetzt das Gotteshaus nutzt.
Kirchengemeinde
Die Gründung der Kirche in Buchholz resp. Bukowiec erfolgte bereits in vorreformatorischer Zeit.
Zur Pfarre Buchholz gehörten im Jahre 1925 1800 Gemeindeglieder, die in 16 Orten bzw. Wohnplätzen lebten. Das Kirchenpatronat übten die Gutsbesitzer auf Wangnick (polnisch Wągniki), Sienken (Żołędnik), Schwadten (Świadki Górowskie), Wiecherts (Wągródka) und Groß Peisten (Piasty Wielkie) gemeinsam aus.[3]
Flucht und Vertreibung der einheimischen fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung im Krieg und in den Nachkriegsjahren ließen die Kirchengemeinde ersterben. Hier lebende evangelische Einwohner sind jetzt dem Pfarramt Bartoszyce(Bartenstein) der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet.
Kirchspielorte
Zum Kirchspiel der evangelischen Kirche Buchholz gehörten bis 1945:[3]
Buchholz, Dorf und Rittergut, Kreis Preußisch Eylau, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Buchholz (meyersgaz.org).
Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Band 2: Die Bau- und Kunstdenkmäler in Natangen. 1898, S. 54 (Google Books).
Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Nipkow, Neidenburg 1890, S. 465–466 (Google Books).