Durch das Anwachsen des Ortes rückte die ursprünglich am Westrand des Ortes unmittelbar südlich des Wolfsbaches gelegene Wehrkirche allmählich in die neue Mitte des Ortes. Durch das südlich befindliche Torhaus mit Sonnenuhr gelangt man in den Kirchhof zur malerischen Außentreppe der Kirche, zum Friedhof und zum im Hof stehenden Glockenturm. Durch eine Tür in der Nordmauer erreicht man zu Fuß das nördliche Dorf.
Geschichte
Überlieferungen zufolge stand hier eine Vorgängerkirche aus Holz aus dem 9. Jahrhundert. Im 12. Jahrhundert wird der Bau einer neuen Kirche vermerkt. Die ältesten Teile sind der Westturm und die Westseite der Schiffswand.
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen. Bruchsteine, angepasst an den spätgotischen Stil, tragen das herabgezogene Dach. Von 1430 stammt der dreiflügelige Schnitzaltar. Aus demselben Jahrhundert datiert das Kruzifix. 1647 erfolgte der Neubau des Turmobergeschosses mit der Haube der Vorgängerkirche nach dem Brand 1631.
Nach einer 1986 erfolgten baupolizeilichen Sperrung machte der Freundeskreis für Denkmalpflege mit Unterstützung des Thüringer Amtes für Denkmalpflege 1996–1999 über eine umfangreiche Sanierung die Kirche wieder zugänglich.
↑ abcdefgoriginal Register aus der Gerhard-Voigt-Orgel
Schiff
Das Kirchenschiff ist ein einfacher rechteckiger Saalbau. Der Haupteingang und Emporenaufgang liegen übereinander. Das Glockenhausgestühl an der Südseite wurde wegen statischer Probleme hierher verlagert. Sehenswert ist das Epitaph für den schwarzburgischen Rat Christoph von Entzenbergk von 1585.[4]
↑Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S.117.
↑Hartmut Haupt: Orgeln in Nord- und Westthüringen. Hrsg.: Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege, Landeskonservator Rudolf Zießler. Ausbildung und Wissen GmbH, Bad Homburg und Leipzig 1998, ISBN 3-932366-00-X, S.76.