Spathium (engl. Spathian) ist in der Erdgeschichte die obere Unterstufe des Olenekium, der zweiten Stufe der Untertrias. Sie folgt auf das Smithium, der unteren Unterstufe des Olenekium und wird vom Aegeum, der untersten Unterstufe des Anisium abgelöst.
Das Spathium ist nach dem Spath Creek im nordwestlichen Teil von Ellesmere Island benannt. Dieser Bach ist wiederum nach Leonard Frank Spath benannt, einem englischen Paläontologen, der hauptsächlich über Ammoniten gearbeitet hat. Stufe und Name wurden von Edward Timothy ("Tim") Tozer[1] 1965 vorgeschlagen.
Definition, Korrelation, absolute Datierung und Untergliederung
Das Spathium ist durch das Auftreten der Ammoniten-Gattungen Tirolites, Columbites, Subcolumbites, Prohungarites und Keyserlingites charakterisiert. Die Untergrenze wurde von Tozer an die Basis der Subolenekites pilaticus-Zone gelegt. Allerdings scheint im Typusprofil im Übergangsbereich Griesbachium/Dienerium eine Ammonitenzone zu fehlen. Die Obergrenze des Spathium liegt nahe dem Erstauftreten der Ammoniten-Gattungen Japonites, Paradanubites und Paracrochordiceras sowie dem Erstauftreten der Conodonten-Art Chiosella timorensis.
Das Spathium wird mit dem oberen Olenekium korreliert. Dieselben Grenzen werden für die Unterstufe Russium (engl. Russian) angenommen; diese Unterstufe wurde von Zakharov (1994) vorgeschlagen[2], da das Spathium an der Typlokalität nicht vollständig durch Ammoniten belegt ist. Das Russium fand jedoch keine Akzeptanz.
Dieser Abschnitt der Erdgeschichte wird geochronologisch auf etwa 249,2 bis 247,2 Millionen Jahre vor heute datiert[3]. Für die alternative Datierung der Untertrias siehe (Brack et al. 2005[4]).
Das Spathium umfasst die folgende Ammonitenzonen:
Prohungarites-Subcolumbites
Procolumbites
Columbites parisianus
Tirolites cassianus
Obwohl es keine "offizielle", d. h. von der International Commission on Stratigraphy (ICS) anerkannte und definierte Unterstufe ist, sondern lediglich als "informelles" Zeitintervall bezeichnet wird, wird das Spathium auch in neueren Arbeiten zur Untertrias benutzt.[5]
↑Brack, Peter, Hans Rieber, Alda Nicora und Roland Mundil (2005): The Global boundary Stratotype Section and Point (GSSP) of the Ladinian Stage (Middle Triassic) at Bagolino (Southern Alps, Northern Italy) and its implications for the Triassic time scale. Episodes, 28(4): 233-244, Beijing ISSN0705-3797PDF (Memento des Originals vom 27. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.episodes.co.in.
↑Galfetti, Thomas, Peter A. Hochuli, Arnaud Brayard, Hugo Bucher, Helmut Weissert & Jorunn Os Vigran: Smithian-Spathian boundary event: Evidence for global climatic change in the wake of the end-Permian biotic crisis. Geology, 34(4): 291-294 doi:10.1130/G23117A.1
Literatur
Tozer, Edward Timothy (1965): Lower Triassic stages and ammonoid zones of Arctic Canada. Geological Survey of Canada Paper, 65-12: 1–14, Ottawa.
Tozer, Edward Timothy (1967): A standard for Triassic time. Geological Survey of Canada Bulletin, 156: 1–103, Ottawa.
Gradstein, Felix, James Ogg & Alan Smith (2004): A Geologic Time Scale 2004. 589 S., Cambridge University Press, Cambridge ISBN 0521781426