Sophie Dorothea Marie war das neunte Kind des Königs Friedrich Wilhelms I. und seiner Gattin Sophie Dorothea. Der Soldatenkönig bewertete den erneuten Tochtersegen nicht als positiv („Mädchen muss man versaufen.“), da er sich einen weiteren Sohn nach dem Kronprinzen Friedrich wünschte, um die Thronfolge weiter zu sichern. Kindheit und Jugend Sophies verliefen ohne Besonderheiten.
Bereits im jugendlichen Alter wurde Sophie am 10. November 1734 in Potsdam mit dem Markgrafen Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt verheiratet, die Mitgift betrug 100.000 Reichstaler. Der Gatte war 19 Jahre älter als die Prinzessin und verfügte über keinen guten Ruf. Der „tolle Markgraf“ war für seine Streiche und derben Allüren bekannt. So soll der spätere Reitergeneral Seydlitz bei ihm gelernt haben, wie man durch die drehenden Flügel einer Windmühle reitet. Die Markgrafschaft Schwedt war nur ein kleiner Besitz, erfreute sich aber einer florierenden Wirtschaft durch eingewanderte Hugenotten.
Die Ehe mit dem Markgrafen dauerte über 30 Jahre, verlief für Sophie jedoch nicht glücklich, da sie sich gegen ihren Ehemann nicht durchsetzen konnte. Zudem litt sie darunter, dass sie nicht über jene geistigen Interessen verfügte, die ihre Schwestern so auszeichneten. Das Ehepaar lebte schließlich an getrennten Orten: der Markgraf residierte im Schloss zu Schwedt, Sophie bewohnte das Schlösschen Montplaisir nahe der Residenz. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor, die beiden Söhne verstarben jedoch schon im Kindesalter.
Auch bei Sophie stellte sich mit der Wassersucht ein Leiden ein, das bei den Hohenzollern sehr verbreitet war.
Nachkommen
Aus ihrer Ehe hatte Sophie Dorothea Marie folgende Kinder:
Anna Eunike Röhrig: Familie Preußen. Die Geschwister Friedrichs des Großen, Taucha b. Leipzig 2008, S. 60–69.
Helmut Schnitter: Die ungleichen Schwestern. In: Ders. (Hrsg.): Gestalten um Friedrich den Großen. Biographische Skizzen, Bd. 1, Reutlingen 1991, S. 67–82.
Walther Rohdich: Friedrich Faszination. 200 Tage aus seinem Leben, Friedberg 1986, S. 45–48.
Heinrich Jobst von Wintzingerode: Schwierige Prinzen. Die Markgrafen von Brandenburg-Schwedt, Berlin 2011, S. 243–433