Sobolice liegt am Rande eines weitläufigen Waldgebiets, das die Ortschaft östlich und südlich umschließt. Nördlich des Dorfes liegt Sanice(Sänitz), auf der deutschen Neißeseite liegen flussabwärts die Ortschaften Lodenau, Ungunst und Steinbach.
Geschichte
Die urkundliche Ersterwähnung des Dorfes erfolgte im 14. Jahrhundert. Paul Kühnel[2] nannte Zebulusk (1345) und Czobolesk (1399), jedoch dürfte die frühere Erwähnung dem 35 Kilometer südwestlich liegenden Zoblitz bei Reichenbach/O.L. zuzuordnen sein.
Zoblitz gehörte zur Herrschaft Penzig, als sie um 1400 ihre höchste Besitzausdehnung hatte, ist jedoch nicht den Dörfern im ältesten Herrschaftsteil zuzuordnen. Von den Herren zu Penzig wurden die Einkünfte der vier Heidedörfer Langenau, Zentendorf, Tormersdorf und Zoblitz 1490 an die Gebrüder von Nostitz verkauft. Bereits 1491 und 1492 verkaufte Hans von Penzig die Güter und Rechte mehrerer Heidedörfer, darunter Zoblitz, an die Stadt Görlitz.
Während der Hussitenkriege hatte Zoblitz 1427 einen Hauptmann und einen Wagen zu stellen.
Das Rittergut Zoblitz wechselte ab 1530 mehrfach seine Besitzer. Ursula Katharina von Callenberg zu Muskau, Frau von Kurt Reinicke von Callenberg und vor der Ehe Erbin der Herrschaft Muskau, erwarb das Gut im Jahr 1667. Ihr Sohn Kurt Reinicke II. Reichsgraf von Callenberg, seit 1672 Herr auf Muskau, verkaufte das Gut bereits 1678.
Wie im benachbarten Lodenau wurde auch in Zoblitz im 19. Jahrhundert eine Papierfabrik erbaut, die 1906 umgebaut und erweitert wurde. Über die Neißebrücke nach Lodenau hatte Zoblitz einen nahegelegenen Anschluss zur Bahnstrecke der Kleinbahn Horka–Rothenburg–Priebus.
Zoblitz hatte eine relativ konstante Einwohnerzahl von 230 Einwohnern, als es am 1. April 1938 mit Lodenau zu Zoblitz-Lodenau zusammengeschlossen wurde. Nachdem am Ende des Zweiten Weltkriegs und der Westverschiebung Polens die Oder-Neiße-Linie die neue Grenze zwischen Deutschland und Polen darstellte, kam Zoblitz unter dem Namen Sobolice unter polnische Verwaltung.
Ortsname
Paul Kühnel (1892[2]) führte als Bedeutung für die obersorbische Namensform „die Nachkommen des Sobolk, das heißt des kleinen Zobel“ an. Die ursprüngliche Form dürfte nach ihm auf das altslawische Wort sobolĭ, tschechisch und polnisch sobol, obersorbisch soboł ‘Zobel’ sein.
Literatur
Robert Pohl: Heimatbuch des Kreises Rothenburg O.-L. für Schule und Haus. 1. Auflage. Buchdruckerei Emil Hampel, Weißwasser O.-L. 1924, S.272f.
↑ abPaul Kühnel: Die slavischen Orts- und Flurnamen der Oberlausitz. Zentralantiquariat der Deutschen Demokratischen Republik, Leipzig 1982, S.75 (Fotomechanischer Nachdruck der Originalausgabe (1891–1899)).