Der Ort liegt an beiden Ufern der Mosel. Das eigentliche Senheim liegt am rechten Ufer, zu Füßen des Hunsrück, der wesentlich kleinere Ortsteil Senhals auf der linken, der Eifel zugewandten Seite des Flusses. Beide Ortsteile sind seit 1967 durch eine Brücke verbunden (siehe Liste der Moselbrücken).
Geschichte
Erste Aufzeichnungen aus dem Jahr 1067 belegen die Existenz von Besitztümern der Kölner Kirche in Senhals. Senheim wird erstmals im Jahre 1140 urkundlich erwähnt.
Senheim war zusammen mit Senhals und Grenderichdreiherrig, das heißt sein Territorium teilten sich drei Landesherren und übten die Landeshoheit gemeinschaftlich aus:
Senheim-Senhals war im Mittelalter ein wichtiger Flussübergang im Zuge der Handelsstraße, die aus den Niederlanden kommend durch die Eifel über Senheim, den Hunsrück nach Frankfurt am Main und Augsburg führte. Auch in der Vor- und Frühgeschichte war diese Strecke bereits in Benutzung. Die Trasse über den Hunsrück wird heute als Wanderweg Keltenweg Nahe–Mosel beworben und vermarktet. Die Senheimer lebten schon im Mittelalter vom Weinbau und Landwirtschaft (Rottwirtschaft). Aus der kurtrierischen Steuerstatistik aus dem Jahre 1702 ist ersichtlich, dass der Weinbergsbesitz in den Händen der Kirche und des Adels auf 300.000 Stock geschätzt wurde. 200.000 Stock waren Senheimer Güter in Besitz der Winzer. Der Sponheimische Besitz ist mit 100.000 Stock angegeben.
Das Senheim des 17. und 18. Jahrhunderts mit seinen Befestigungsmauern, Türmen, Zinnen und Toren, mit der großen Zahl stattlicher Adels- und Klosterhöfe fand am 13. August 1839 ein jähes Ende: ein Großbrand legte innerhalb kurzer Zeit den mittelalterlichen Ort in Schutt und Asche. 106 Wohnhäuser, 22 Kelterhäuser und 7 Scheunen brannten nieder. Die katholische Kirche, erbaut 1075, mit dem prächtigen Barockaltar von Januarius Zick und das Pfarrhaus sowie der Wohnturm Senheim überstanden die Feuersbrunst. Beim Wiederaufbau des Ortes gab man ihm einen großzügigeren Orts- und Straßenplan. Dadurch fanden 30 Familien im Ort selbst keine Heimstätte mehr. Für sie wurde auf der Hunsrückhöhe auf der Gemarkung von Grenderich eine neue Siedlung gegründet, die „Kolonie“ Hoch-Senheim. Der Ort wurde bald nach Fertigstellung zu Ehren ihres Förderers, dem preußischen Landrat des Kreises Zell, Friedrich Alexander Moritz, in Moritzheim umbenannt.
Seit 1946 ist Senheim Teil des neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Durch das 8. Verwaltungsvereinfachungsgesetz vom 28. Juli 1970 kam der Ort mit Wirkung vom 7. November 1970 bei den Gebietsreformen in Rheinland-Pfalz zur Verbandsgemeinde Cochem.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Senheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
Jahr
Einwohner
1815
674
1835
799
1871
905
1905
1.044
1939
863
Jahr
Einwohner
1950
935
1961
776
1970
716
1987
610
2005
590
Politik
Bürgermeister
Volker Ahnen wurde am 24. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Senheim.[3] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er für fünf Jahre gewählt worden.[4]
Ahnens Vorgänger Lothar Stenz hatte das Amt 15 Jahre ausgeübt.[3]
Ahnen wurde 2024 wiedergewählt.[5]
Persönlichkeiten
Friedrich von Senheim (* um 1290 in Senheim; † 1359 in Brauweiler), Abt in der Abtei Brauweiler
Adelheid von Senheim (* um 1300 in Senheim; † nach 1361 in Bremm), Äbtissin im Stift Stuben
Helias Heimanns auch Helias Heimanns von Senheim, (* 1532 in Senheim; † 1604 in Einsiedeln), Dekan, Siegler und Universitäts-Rektor in Trier
Johann Daniel Fritzer (* um 1600 in Senheim; † März 1661 in Winningen), Vogt, Gerichtsschreiber und Schultheiß