Die Schweizerische Forststatistik (FS) ist eine jährliche Vollerhebung bei den Forstbetrieben sowie den Kleinwaldbesitzenden der Schweiz. Erhoben werden Informationen zur Struktur der Waldwirtschaft, der Holzernte, den Pflanzungen sowie Finanzdaten der Forstbetriebe.[1]
Bis zum Jahr 1887 gab es in der Schweiz keine systematischen Erhebungen über den Wald bzw. die Forstwirtschaft. Aufgrund der fehlenden Informationen zur Waldbewirtschaftung konnten konkrete Entwicklungen der Forstbranche sowie deren wirtschaftlichen Situation nicht dargestellt und beurteilt werden. Aus diesen Gründen wurde die Forststatistik im Jahr 1887 eingeführt.[1]
Verantwortlich für die Forststatistik ist das Bundesamt für Statistik (BFS). Die Datenerhebung erfolgt in Zusammenarbeit mit den kantonalen Forstämtern. Ergänzend zur Forststatistik werden über das Forstwirtschaftliche Testbetriebsnetz (TBN) detaillierte betriebsökonomische Daten erhoben (Vollkostenrechnung), die eine präzise Beurteilung der Kosten- und Leistungssituation der Forstbetriebe ermöglichen. Die Daten der Forststatistik sind zudem eine wichtige Grundlage für die Forstwirtschaftliche Gesamtrechnung (FGR).
Bei der Forststatistik handelt es sich um eine jährliche Vollerhebung bei ca. 240’000 öffentlichen und privaten Waldeigentümern der Schweiz (Forstbetriebe und Kleinwaldbesitzende).[1]
Als «Forstbetriebe» gelten neben einzelnen Waldeigentümern auch Zusammenschlüsse von mehreren Waldeigentümern, die ihre Waldflächen gemeinsam bewirtschaften. Die Bewirtschaftungseinheiten müssen zudem über eine von der Forstzone abhängige Mindestgrösse (vgl. Tabelle 1) sowie eine, über die bewirtschaftete Fläche konsolidierte Rechnung verfügen.[1] Die detaillierte Definition kann der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.
Mittelland: mind. 150 ha Voralpen: mind. 250 ha Alpen und Alpensüdseite: mind. 500 ha
Aufgrund der schweizerischen Waldeigentümerstrukturen (70 % öffentlicher Wald) sowie der statistischen Definition eines «Forstbetriebs», handelt es sich bei den Schweizer Forstbetrieben fast ausschliesslich um öffentliche Betriebe. Erfüllt eine Bewirtschaftungseinheit die Mindestkriterien eines «Forstbetriebs» nicht, gilt sie als Kleinwald. Der Kleinwald wird weiter in öffentlichen und privaten Kleinwald unterteilt. Entsprechend dieser Einteilung werden die Bewirtschaftungseinheiten mit unterschiedlichen Fragebogen befragt (Tabelle 2). Um die Belastung der Befragten zu minimieren, werden bei den Kleinwaldbesitzenden keine Finanzdaten erhoben.[1]
Legende: Fragebogen "A": Forstbetrieb, Fragebogen "B": öffentlicher Kleinwald, Fragebogen "C": Privatwald
Für die erfassten Merkmale werden Summenwerte für jede der Erhebungskategorien (Forstbetriebe, öffentlicher Kleinwakd und Privatwald) pro Kanton, Forstzone (Jura, Mittelland, Voralpen, Alpen, Alpensüdseite) sowie für die gesamte Schweiz gebildet.
Eine detailliertere Darstellung der Waldeigentümerstrukturen, der Holzernte (nach Sortimenten und Holzarten), der Pflanzungen und den Finanzdaten der Forstbetriebe sind auf der interaktiven Statistikdatenbank «STAT-TAB» des Bundesamtes für Statistik (BFS) online verfügbar. Eine Vielzahl von Kennzahlen der Forststatistik können zudem der Taschenstatistik «Forstwirtschaft der Schweiz» des BFS entnommen werden.[3]