Schlacht an der Alma

Schlacht an der Alma
Teil von: Krimkrieg

„The Coldstream Guards at the Alma“ von R. C. Woodville
Datum 20. September 1854
Ort Fluss Alma
Ausgang Sieg der Alliierten
Konfliktparteien

Russisches Kaiserreich 1721 Russland

Zweites Kaiserreich Frankreich
Vereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Königreich

Befehlshaber

Russisches Kaiserreich 1721 Alexander Menschikow

Zweites Kaiserreich Armand Arnaud
Vereinigtes Konigreich 1801 Fitzroy Somerset

Truppenstärke

37.000 Mann

62.000 Mann

Verluste

5.709 Mann

3.342 Mann

Die Schlacht an der Alma am 20. September 1854 war eine Schlacht im Krimkrieg zwischen Russland einerseits und Frankreich und Großbritannien andererseits. Sie war das erste Aufeinandertreffen der Kriegsparteien auf der Krim und endete mit einem Sieg der Alliierten.

Hintergrund und Ausgangslage

Am 27./28. März 1854 traten Frankreich und Großbritannien in den Konflikt zwischen Russland und dem Osmanischen Reich ein. Russland zog sich daraufhin vom Kriegsgebiet auf dem Balkan zurück. Der russische Rückzug enttäuschte die Westmächte, denn er machte ihren Kriegsgrund hinfällig. Da ein Marsch ins Innere des russischen Reiches aussichtslos erschien, beschlossen die Alliierten, die russische Festung Sewastopol auf der Halbinsel Krim anzugreifen.

Das anglo-französische Expeditionskorps war am 14. September 1854 auf der Krim in der Kalamita-Bucht gelandet, gut 50 km nördlich von Sewastopol. Sie hat einen breiten Sandstrand, der von Salzwasserlagunen landseitig abgeschirmt wird. Am Tage vorher war Jewpatorija besetzt worden, damals eine kleine Hafenstadt am Nordende der Bucht mit ca. 9.000 Einwohnern ohne russische Militärpräsenz, um die nördliche Flanke der Landungsoperation zu schützen.[1] Fünf Tage dauerte das Anlanden der französischen und englischen Truppen: Infanterie, Kavallerie, Artillerie und Tross. Am 19. September marschierten die Alliierten südwärts in Richtung Sewastopol.

Gliederung der Armeen

Verlauf

Am 20. September 1854 erreichten die Alliierten, auf ihrem Marsch südwärts, in Richtung Sewastopol, den Fluss Alma. Dort wurden sie von den Russen unter Fürst Alexander Menschikow erwartet. Menschikow hatte auf einer Anhöhe südlich des Flussufers eine gut ausgebaute Stellung bezogen. Gortschakow kommandierte den russischen rechten Flügel, Kirjakow den linken. Auf alliierter Seite deckten die Franzosen den rechten seewärtigen Flügel in der Nähe der Flussmündung ab, wo relativ steile Klippen aufragten, und die Briten den linken Flügel im Landesinneren.

Nach Schwierigkeiten bei der Koordination des Angriffs der Alliierten zwischen den Oberbefehlshabern Marschall Arnaud und Lord Raglan konnte die französische Division von Pierre Bosquet das Plateau erreichen. Die Briten sollten gegen den rechten gegnerischen Flügel einen ähnlichen Angriff unternehmen. Dieser fand jedoch schlecht koordiniert statt und führte nur durch die Zähigkeit der britischen Soldaten nicht zur Katastrophe. Die Franzosen konnten in der Zwischenzeit eine zweite Division und Artillerie auf das Plateau schaffen und dadurch die Schlacht entscheiden.

Bewertung

Letzten Endes zeigte sich, dass die ungedeckte russische linke Flanke ein starker Schwachpunkt war. Trotz der Klippen im Mündungsbereich der Alma[3] und der sich daran anschließenden steilen Hügel nutzten die Franzosen diese Stellen für den Vorstoß. Sie brachten sogar über einen Taleinschnitt 12 Kanonen auf das ca. 50 m hohe Plateau, von wo sie die weiter östlich gelegenen russischen Stellungen unter Beschuss nahmen, für die ein Angriff aus dieser Richtung überraschend war.

Weiterhin bewiesen die auf alliierter Seite eingesetzten Minié-Geschosse der Gewehre mit gezogenem Lauf taktische Vorteile gegenüber den Musketen der Russen. Aufgrund der deutlich höheren effektiven Reichweite konnten nicht nur gegnerische Infanterie auf Distanz gehalten werden, sondern auch Artillerie bekämpft werden.

Denkmäler und Erinnerung

Literatur

  • Robert L. Blake: The Crimean War. Cooper, London 1993, ISBN 0-85052-404-0 (EA London 1973).
  • Terry Brighton: Hell Riders. The Truth about the Charge of the Light Brigade. Penguin Books, London 2005, ISBN 0-14-101831-3.
  • Orlando Figes: Krimkrieg. Der letzte Kreuzzug. Bloomsbury Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-8270-1028-5.
  • Ian Fletcher, Natalia Ishchenko: The Crimean War. A Clash of Empires. Spellmount Books, Staplehurst 2004, ISBN 1-86227-238-7.
  • Christopher Hibbert: The Destruction of Lord Raglan. A tragedy of the Crimean War 1854–55. Viking Books, New York 1984, ISBN 0-670-80000-7 (EA London 1961)
  • Denis Judd: The Crimean War. Hart-Davis McGibbon, London 1975, ISBN 0-246-10804-5.
  • Alexander William Kinglake: The Invasion of the Crimea. Blackwood, London 1863–87, ISBN 978-1-84342-497-0 (neun Bände)
  • César Lecat de Bazancourt: The Crimean Expedition, to the Capture of Sebastopol, Band 1: Chronicles of the war in the East. From its commencement to the signing of the treaty of peace. Normanby Press, Chicago, Ill. 2017, ISBN 978-1-78720-340-2 (EA London 1856)
  • Karl Marx, Friedrich Engels: Werke. Dietz Verlag, Berlin 1961, ISBN 3-320-00206-6.
  • William B. Pemberton: Battles of the Crimean War. Pan Books, Batsford 1989, ISBN 0-330-02181-8 (EA London 1962)
  • Trevor Royle: Crimea. The Great Crimean War 1854–1856. Abacus, London 2010, ISBN 978-0-349-11284-8 (Nachdr. d. Ausg. London 2000)
  • German Werth: Der Krimkrieg. Die Geburtsstunde der Weltmacht Russland. Ullstein, Frankfurt am Main 1992, ISBN 3-548-34949-8 (EA Erlangen 1989)

Einzelnachweise

  1. Orlando Figes: Krimkrieg. Der letzte Kreuzzug. S. 299ff.
  2. Denis Judd: The Crimean War. S. 185 f.
  3. Ansicht der Alma-Klippen

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