Schönkirchen-Reyersdorf liegt in Niederösterreich am Nordrand des Marchfeldes. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 17,89 km². 2,31 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Die Gemeinde befindet sich in jenem Teil des Wiener Beckens, das über große Erdöl- und Erdgasvorkommen verfügt. So wird die geologische Verwerfung in der Region, in der seit Jahrzehnten Erdöl und Erdgas ausgebeutet wird, als „Schönkirchen-Tief“ bezeichnet. Dieses beginnt ab 250 Meter unterhalb der Erdoberfläche und erreicht bei Schönkirchen mit über 6000 Metern Tiefe seine größte Ausdehnung.[1]
Gemeindegliederung
Die Gemeinde gliedert sich in die Katastralgemeinden Reyersdorf und Schönkirchen, die auch Ortschaften sind. Zur Ortschaft Schönkirchen zählen auch die Siedlung Silberwald und der Zuckermantelhof.
Mit der NÖ. Kommunalstrukturverbesserung erfolgte 1971 die Zusammenlegung von Reyersdorf und Schönkirchen zur Großgemeinde Schönkirchen-Reyersdorf.[2]
Um 1100 wurde Schönkirchen, im Jahr 1115 Reyersdorf zum ersten Mal erwähnt.
1977 wurde in 6.100 Metern Tiefe ein großes Erdgasvorkommen erschlossen. Seit dessen Ausbeutung dient der 1,57 Mrd. m³ große Hohlraum als einer von zwei Erdgas-Tiefspeichern in Niederösterreich (siehe auch Erdgas-Lagerstätten in Österreich).[1] Zwischen 2011 und 2015 wurde ein weiterer Erdgas-Speicher mit rund 1,6 Mrd. m³ Volumen errichtet.[3] Sowohl die Erdgas-Lagerstätten als auch eine 2015 neu errichtete Wasseraufbereitungsanlage werden von der OMV betrieben.[4]
Im Jahr 2001 gab es 50 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten, und nach der Erhebung von 1999 bestanden 43 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung von 2001 insgesamt 868. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,22 Prozent.
Altlasten
Die Deponie Bachfeld liegt etwa 1 km östlich des Ortszentrums von Schönkirchen an der Landstraße von Gänserndorf nach Matzen. Es ist eine mit Bodenaushub, Bauschutt und Baustellenabfällen verfüllte Geländevertiefung, die im Zuge einer Erdölbohrung im Jahr 1949 entstand, wobei sich eine Pinge ausbildete, in der sogar der Bohrturm versank. Die Pinge hatte im August 1951 eine Größe von rund 12.000 m². Im Jahr 1969 wurde überständiges Öl verbrannt. In weiterer Folge wurde sie bis 1980 aufgefüllt, wobei sich die Ablagerungen mit dem Rohöl vermischten. Die Fläche beträgt rund 63.000 m², wobei das Volumen der Ablagerung mit rund 160.000 m³ nur geschätzt werden kann und insgesamt etwa 215.000 m³ Ablagerungen und Untergrund erheblich mit Mineralölkohlenwasserstoffen verunreinigt sein dürften.[5]