Der Satz von König ist ein grundlegender Satz aus dem mathematischen Gebiet der Graphentheorie, der für bipartite Graphen einen Zusammenhang zwischen einer größten Paarung und einer kleinsten Knotenüberdeckung aufzeigt. Er lautet:[1]
Der Satz ist nach dem ungarischen Mathematiker Dénes Kőnig benannt, der ihn 1931 bewiesen hat. Er ist, wie sich zeigen lässt, als gleichwertig mit dem Hall'schen Heiratssatz aufzufassen, weswegen er auch als Satz von König–Hall (englisch König–Hall theorem) bekannt ist.[2][3] Darüber hinaus hat der Mathematiker Jenő Egerváry – unabhängig von König und ebenfalls im Jahre 1931 – eine allgemeinere Fassung des Theorems für gewichtete Graphen bewiesen.[4][5] Deshalb wird der Satz manchmal auch als Satz von König–Egerváry (englisch König–Egerváry theorem) bezeichnet.
Der Satz lässt sich auch auf unendliche Graphen übertragen, wie schon Paul Erdős vermutete und wie Ron Aharoni bewies.[6][7]
Ein Beispiel eines bipartiten Graphen, mit größter Paarung (blau) und kleinster Knotenüberdeckung (rot):
Dieser Algorithmus beschreibt wie man aus einer größten Paarung die kleinste Knotenüberdeckung erhält. Eine größte Paarung kann beispielsweise mit dem Algorithmus von Hopcroft und Karp berechnet werden. Die beiden Knotenmengen des bipartiten Graphen werden in Folge mit O {\displaystyle O} (oben) und U {\displaystyle U} (unten) bezeichnet.
Bei der durch Jenő Egerváry (unabhängig von König) gegebenen Variante des Theorems für gewichtete Graphen betrachtet man bipartite Graphen G = ( V = A ∪ B , E ) {\displaystyle G=(V=A\cup B,E)} mit einer Gewichtsfunktion d : E → N {\displaystyle d\colon E\to \mathbb {N} } , die jeder Kante im Graphen eine nichtnegative ganze Zahl zuordnet.[5] Eine gewichtete Knotenüberdeckung von d {\displaystyle d} ist eine Funktion π : V → N {\displaystyle \pi \colon V\to \mathbb {N} } die jedem Knoten im Graphen eine nichtnegative ganze Zahl zuordnet, sodass π ( u ) + π ( v ) ≥ d ( { u , v } ) {\displaystyle \pi (u)+\pi (v)\geq d(\{u,v\})} für alle Kanten { u , v } ∈ E {\displaystyle \{u,v\}\in E} gilt. Das Gewicht von π {\displaystyle \pi } is durch ∑ v ∈ V π ( v ) {\displaystyle \sum _{v\in V}\pi (v)} gegeben. Der Satz lautet dann wie folgt:
Berücksichtigt man – vor dem Hintergrund des Heiratssatzes – den Zusammenhang zwischen Adjazenzmatrizen und Graphen, so gewinnt man die folgende Version des Satzes:.[8][9][10][A 2]