Saint-Denis liegt im Norden der Insel direkt am Meer. Nachbargemeinden sind La Possession im Westen, Salazie im Süden und Sainte-Marie im Osten.
Höchster Punkt der Gemeinde ist die Roche Écrite mit einer Höhe von 2.276 m, Grenzpunkt der drei Gemeinden Saint-Denis, Possession und Salazie. Neben der Kernstadt gehören auch Dörfer im Umland zum Stadtgebiet, so auch Saint-Bernard.
Geschichte
Der Name der Stadt stammt von einem Frachtschiff, das der französischen Ostindien-Kompagnie gehörte und die Insel im Jahr 1667 erreichte. Der Kommandant des Schiffes Etienne Régnault entschloss sich mit einigen Siedlern zunächst in Saint-Paul an der Nordwestküste niederzulassen. 1669 kam er nach Saint-Denis, dessen Bucht eine bessere Verteidigung zu bieten schien. Größere Bedeutung erhielt der Ort erst unter Inselgouverneur Bertrand François Mahé de La Bourdonnais.[1]
Am 26. April 1720 kaperten die französischen Piraten Taylor und La Buse in der Bucht von Saint-Denis das portugiesische Schiff Nossa Senhora do Cabo e São Pedro, das zur Reparatur vor Anker lag.
Im Jahr 1738 wurde Saint-Denis Hauptort von Réunion und löste damit Saint-Paul ab.[2] Der Aufbau der ersten Stadtviertel begann 1742 nach Plänen des Ingenieurs Pierre Guyomar. Der heute noch erkennbare schachbrettartige Grundriss geht jedoch größtenteils auf einen Entwurf von Chevalier Gustave Banks aus dem Jahr 1777 zurück.[1]
Das Zentrum von Saint-Denis bietet viele Einkaufsmöglichkeiten; neben zahlreichen Geschäften und dem täglichen Schmuck- und Kleidermarkt in den Fußgängerzonen finden sich hier Souvenirläden sowie unzählige Cafés.
Im Zentrum der Stadt liegt ebenfalls der Jardin de l’État (zu deutsch: Staatsgarten), ein Park mit Springbrunnen und Palmen, an dessen Ende das Naturgeschichtemuseum der Region anschließt.
Saint-Denis ist außerdem reich an alten Gebäuden und Museen und hat ein historisches Rathaus (la mairie), das von innen an eine prunkvolle Villa erinnert.
Alle auf La Réunion bedeutenden Religionen sind in der Stadt vertreten, neben Kirchen, darunter der Kathedrale von Saint-Denis und Notre-Dame-de-la-Délivrance, gibt es hinduistische Tempel und Moscheen, darunter mit der Noor-e-Islam-Moschee die älteste Moschee Frankreichs. Direkt an der Fußgängerzone liegt die größte Moschee Noor-e-Islam mit einem markanten Minarett, welche bei ihrem Bau die erste in ganz Frankreich war.