Der sächsische KurfürstJohann Georg I. verfügte in seinem Testament vom 20. Juli 1652, dass seine drei jüngeren Söhne Sekundogeniturfürstentümer erhalten sollten. Nachdem der Kurfürst am 8. Oktober 1656 gestorben war, wurde am 22. April 1657 in Dresden der „Freundbrüderliche Hauptvergleich“ sowie 1663 ein weiterer Vergleich geschlossen, in dem die drei Territorien und die zugehörigen Hoheitsrechte endgültig abgegrenzt wurden und bei denen es den Brüdern Johann Georgs II. gelang, einen Teilerfolg hinsichtlich ihrer Souveränitätsbestrebungen zu erzielen. Es entstanden die Herzogtümer Sachsen-Weißenfels, Sachsen-Zeitz und Sachsen-Merseburg.
1694–1731 Moritz Wilhelm (* 5. Februar1688 in Merseburg; † 21. April1731 ebenda), bis 1712 unter Administration Kurfürst Friedrich Augusts I. von Sachsen und unter Vormundschaft seiner Mutter Erdmuthe Dorothea von Sachsen-Zeitz
Nach dem Tod des letzten männlichen Erben der sächsischen Nebenlinie Sachsen-Merseburg fiel das Herzogtum wieder an Kursachsen zurück.
Nebenlinien
Um auch seine drei nachgeborenen Söhne standesgemäß versorgen zu können, wies ihnen Herzog Christian I. noch zu seinen Lebzeiten jeweils eigene kleine Herrschaftsbereiche als Apanagen zu, die jedoch weiter in Abhängigkeit von der Hauptlinie blieben und deren Hoheitsrechte stark beschränkt wurden. Sie sind nach den Residenzen ihrer Besitzer benannt und starben bereits mit deren Tod wieder aus, da keiner von ihnen lebende Nachkommen zeugte. Zuvor gelang es noch der Linie Spremberg, die Hauptlinie Merseburg zu beerben.
Martina Schattkowsky, Manfred Wilde (Hrsg.): Sachsen und seine Sekundogenituren. Die Nebenlinien Weißenfels, Merseburg und Zeitz (1657–1746). Schriften zur Sächsischen Geschichte und Volkskunde, Band 33. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2010, ISBN 978-3-86583-432-4.
Manfred Wilde: Das Barockschloss Delitzsch als Witwensitz der Herzöge von Sachsen-Merseburg. In: Barocke Fürstenresidenzen an Saale, Unstrut und Elster, hrsg. vom Museumsverbund Die fünf Ungleichen e. V., Michael Imhof Verlag, Petersberg 2007, S. 264–276, ISBN 978-3-86568-218-5.