Renner wurde in Beule geboren, einem Ort im heutigen Wuppertaler Ortsteil Nächstebreck. Der Sohn eines Bierhändlers machte zunächst eine Ausbildung zum Steindrucker. Im Ersten Weltkrieg wurde er Mitglied im Spartakusbund. Nach seiner Verhaftung wegen antimilitaristischer Propaganda saß Renner bis 1918 im Gefängnis.
Er war Mitbegründer der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Elberfeld. Nach seiner Arbeit als Reporter für das Volksblatt 1924 und seiner Herausgeberschaft der Arbeiterstimme 1925 wurde Renner 1929 in das Zentralkomitee der KPD gewählt und Politischer Sekretär für Sachsen. Zugleich war er bereits ab 1920 Abgeordneter, später auch Fraktionsvorsitzender der KPD im Sächsischen Landtag. In Leipzig gab er 1932 die Sächsische Arbeiter-Zeitung heraus.
Zwischen 1984 und 1991 hieß die Flügelwegbrücke in Dresden Rudolf-Renner-Brücke.[3]
Der heutige Conertplatz im Dresdner Stadtteil Löbtau hieß zwischen 1945 und 1993 Rudolf-Renner-Platz. Noch heute befindet sich eine Büste von Renner auf dem Platz.[4]
Die in den Dresdner Stadtteilen Löbtau und Cotta gelegene Rudolf-Renner-Straße ist heute nach dem Politiker benannt. (Rudolf Renner lebte bis zu seiner Inhaftierung in Cotta in der Hühndorfer Straße 1.) Zwischen 1950 und 2000 hieß die Julius-Krause-Straße im Leipziger Stadtteil Stünz ebenfalls Rudolf-Renner-Straße,[5] und auch im Pirnaer Stadtteil Copitz sowie im ostsächsischen Oderwitz gibt es Rudolf-Renner-Straßen. In der NVA führte das Mot.-Schützenregiment 9, das zur 9. Panzerdivision gehörte, ihn als Ehrennamen. Es war mit dem damals neuen BMP-2-Schützenpanzer ausgerüstet. In Neusalza-Spremberg hieß ihm zu Ehren bis zur Wende (1990) der Obermarkt der Stadt Rudolf-Renner-Platz, danach erhielt der Platz wieder seinen alten Namen. Am „Ratskeller“ (Obermarkt) befand sich zugleich eine entsprechende Gedenktafel, die im Zuge der Rückbenennung des Platzes entfernt und eingelagert wurde. Ihre Inschrift lautet: „Rudolf Renner. Redakteur und Sächsischer Landtagsabgeordneter der KPD. * 27.3.1894, + 30.7. 1940 in Buchenwald“.
Literatur
Rudolf Renner. Zum Höchsten der Menschheit emporgestrebt. Kurze Lebensbeschreibungen Dresdener Arbeiterfunktionäre und Widerstandskämpfer. In: Beiträge zur Geschichte der Dresdener Arbeiterbewegung. Dresden 1959, Heft 4, S. 25–39