Der Roswitha-Preis ist ein deutscher Literaturpreis, der ausschließlich an Frauen vergeben wird. Gewürdigt wird damit eine herausragende literarische Einzelleistung einer in Europa lebenden und tätigen Schriftstellerin. Das Werk kann allen Bereichen literarischen Schaffens angehören.
Der Roswitha-Preis wurde von 1973 bis 1996 jährlich als Roswitha-Gedenkmedaille vergeben von der Stadt Bad Gandersheim. 1998 wurde er zur heutigen Bezeichnung umbenannt und ist seither mit 5.500 Euro dotiert. Die Auszeichnung ist nach der ersten deutschen DichterinRoswitha von Gandersheim benannt.
Bad Gandersheim stiftete 1973 den Literaturpreis zunächst als Gedenk-Medaille. Diese wurde stets am letzten Freitag der Frankfurter Buchmesse im Frankfurter Römer an eine lebende Schriftstellerin vergeben. Voraussetzung war deren Deutschsprachigkeit und die Bindung an ein Lebenswerk. Diese Praxis galt bis ins Jahr 1996.
1998 wurde die Medaille in Roswitha-Preis umbenannt und ab sofort in Bad Gandersheim, der Wirkungsstätte der Namensgeberin verliehen. Als Vergabekriterium können nun auch einzelne wissenschaftliche Werke herangezogen werden, wobei der Forschungsgegenstand aus jenen Wissenschaftsbereichen kommen muss, mit denen sich Roswitha von Gandersheim auseinandergesetzt hat. In der Satzung heißt es: „... im Mittelpunkt dieses Werkes sollen Themen stehen, die aus dem Blickwinkel von Literatur oder Philosophie eine Zeitepoche oder Gesellschaft betrachten.“[1] Dabei können auch Themen aus den Bereichen Philosophie, Musiktheorie und Mathematik dabei sein. Der Kreis der Preisträgerinnen wurde auf die europäische Ebene erweitert.
Jury
Die Jury kann aus bis zu neun Mitgliedern bestehen, wobei Politiker und Verwaltungsmitarbeiter ausgeschlossen sind. Die Vorjahressiegerin ist automatisch Jurymitglied im darauffolgenden Jahr. Niemand kann den Preis zweimal gewinnen. Die Stadt Gandersheim kann bis zu 8 ehrenamtliche und unabhängige Personen benennen, die sich einmal jährlich zur Beratung treffen.